Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.I. Die Schutzwaffen. etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts mittelst Häspen, spätermittelst Häkchen, ausserdem mit einem Leibriemen verbunden, welcher, am Unterrande des Rückens befestigt, vorn an der Brust zusammen- geschnallt wurde. Erst von c. 1540 an erblickt man Verbindungen mittelst kleiner Naben und Vorsteckbolzen. Bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist in der plastischen Gestaltung des Rückens der anatomischen Form noch wenig Rechnung getragen, in der [Abbildung]
Fig. 115. 2. Hälfte des Jahrhunderts sehen wir die Schulterblätter zuweilenRückseite einer Holzstatuette Wilhelms VI., übermässig vorgetrieben. Die Gestalt des Rückens bei geschobenen ungarischen Harnischen I. Die Schutzwaffen. etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts mittelst Häspen, spätermittelst Häkchen, auſserdem mit einem Leibriemen verbunden, welcher, am Unterrande des Rückens befestigt, vorn an der Brust zusammen- geschnallt wurde. Erst von c. 1540 an erblickt man Verbindungen mittelst kleiner Naben und Vorsteckbolzen. Bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist in der plastischen Gestaltung des Rückens der anatomischen Form noch wenig Rechnung getragen, in der [Abbildung]
Fig. 115. 2. Hälfte des Jahrhunderts sehen wir die Schulterblätter zuweilenRückseite einer Holzstatuette Wilhelms VI., übermäſsig vorgetrieben. Die Gestalt des Rückens bei geschobenen ungarischen Harnischen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0126" n="108"/><fw place="top" type="header">I. Die Schutzwaffen.</fw><lb/> etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts mittelst Häspen, später<lb/> mittelst Häkchen, auſserdem mit einem Leibriemen verbunden, welcher,<lb/> am Unterrande des Rückens befestigt, vorn an der Brust zusammen-<lb/> geschnallt wurde. Erst von c. 1540 an erblickt man Verbindungen<lb/> mittelst kleiner Naben und Vorsteckbolzen. Bis um die Mitte<lb/> des 16. Jahrhunderts ist in der plastischen Gestaltung des Rückens<lb/> der anatomischen Form noch wenig Rechnung getragen, in der<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 115.</head><p> Rückseite einer <hi rendition="#g">Holzstatuette Wilhelms</hi> VI.,<lb/> Grafen von Holland (gest. 1417). Kopie einer Bronzestatue, die bei<lb/> dem Brande des Stadthauses von Amsterdam 1652 zu Grunde ging,<lb/> ausgeführt von <hi rendition="#i">A. Quellinus</hi>. Nach D. Van der Kellen Nederlands<lb/> Oudheden.</p></figure><lb/> 2. Hälfte des Jahrhunderts sehen wir die Schulterblätter zuweilen<lb/> übermäſsig vorgetrieben.</p><lb/> <p>Die Gestalt des Rückens bei geschobenen ungarischen Harnischen<lb/> ist entsprechend der Brust mit gleichlaufenden horizontalen Geschüben.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0126]
I. Die Schutzwaffen.
etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts mittelst Häspen, später
mittelst Häkchen, auſserdem mit einem Leibriemen verbunden, welcher,
am Unterrande des Rückens befestigt, vorn an der Brust zusammen-
geschnallt wurde. Erst von c. 1540 an erblickt man Verbindungen
mittelst kleiner Naben und Vorsteckbolzen. Bis um die Mitte
des 16. Jahrhunderts ist in der plastischen Gestaltung des Rückens
der anatomischen Form noch wenig Rechnung getragen, in der
[Abbildung Fig. 115. Rückseite einer Holzstatuette Wilhelms VI.,
Grafen von Holland (gest. 1417). Kopie einer Bronzestatue, die bei
dem Brande des Stadthauses von Amsterdam 1652 zu Grunde ging,
ausgeführt von A. Quellinus. Nach D. Van der Kellen Nederlands
Oudheden.]
2. Hälfte des Jahrhunderts sehen wir die Schulterblätter zuweilen
übermäſsig vorgetrieben.
Die Gestalt des Rückens bei geschobenen ungarischen Harnischen
ist entsprechend der Brust mit gleichlaufenden horizontalen Geschüben.
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Zitationshilfe: | Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/126>, abgerufen am 16.02.2025. |