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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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5. Die Harnischbrust.
gebrauche in einem Scharnier nach aufwärts umzulegen sind. Horn-
artig gestaltete Rüsthaken benennt man zum Unterschiede von den
späteren Formen "altartig". Man findet sie um 1500 auch an
italienischen Korazins. (Fig. 102.)

Zuerst bei Harnischen Kaiser Maximilians I. um 1510 treten
die Rüsthaken in anderen Formen auf. Sie sind geradelaufend und
bestehen aus einer im Winkel ge-
brochenen Schiene, der vordere Rand
erscheint in den meisten Fällen ge-
zahnt, um das Abgleiten der Spiess-
stange zu hindern. Derlei "neu-
artige Rüsthaken
" kommen an-
fänglich steif, später beweglich vor,
um sie nach aufwärts umlegen zu
können. In letzterer Form verhindert
eine unterhalb angebrachte Sperrfeder

[Abbildung] Fig. 100.

Geschobenes Bruststück, sogenannter ganzer Krebs,
mit angeschobenem Kragen, Bauchreifen und Schössen von einem Trab-
harnische des Niclas III. von Salm-Neuburg, des Vertheidigers
von Wien 1529. Deutsch, bezeichnet 1542.

[Abbildung] Fig. 101.

Bruststück vorne zum Öffnen eingerichtet, von einem
Trabharnische des Don Juan d'Austria. Italienisch um 1575.

das Aufschlagen des Rüsthakens, sobald der Spiess eingelegt ist. Wir
werden später sehen, weshalb der Rüsthaken zuweilen eine Umhüllung
von Blei oder weichem Holze erhielt. (Fig. 103.)


Boeheim, Waffenkunde. 7

5. Die Harnischbrust.
gebrauche in einem Scharnier nach aufwärts umzulegen sind. Horn-
artig gestaltete Rüsthaken benennt man zum Unterschiede von den
späteren Formen „altartig“. Man findet sie um 1500 auch an
italienischen Korazins. (Fig. 102.)

Zuerst bei Harnischen Kaiser Maximilians I. um 1510 treten
die Rüsthaken in anderen Formen auf. Sie sind geradelaufend und
bestehen aus einer im Winkel ge-
brochenen Schiene, der vordere Rand
erscheint in den meisten Fällen ge-
zahnt, um das Abgleiten der Spieſs-
stange zu hindern. Derlei „neu-
artige Rüsthaken
“ kommen an-
fänglich steif, später beweglich vor,
um sie nach aufwärts umlegen zu
können. In letzterer Form verhindert
eine unterhalb angebrachte Sperrfeder

[Abbildung] Fig. 100.

Geschobenes Bruststück, sogenannter ganzer Krebs,
mit angeschobenem Kragen, Bauchreifen und Schössen von einem Trab-
harnische des Niclas III. von Salm-Neuburg, des Vertheidigers
von Wien 1529. Deutsch, bezeichnet 1542.

[Abbildung] Fig. 101.

Bruststück vorne zum Öffnen eingerichtet, von einem
Trabharnische des Don Juan d’Austria. Italienisch um 1575.

das Aufschlagen des Rüsthakens, sobald der Spieſs eingelegt ist. Wir
werden später sehen, weshalb der Rüsthaken zuweilen eine Umhüllung
von Blei oder weichem Holze erhielt. (Fig. 103.)


Boeheim, Waffenkunde. 7
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[97/0115] 5. Die Harnischbrust. gebrauche in einem Scharnier nach aufwärts umzulegen sind. Horn- artig gestaltete Rüsthaken benennt man zum Unterschiede von den späteren Formen „altartig“. Man findet sie um 1500 auch an italienischen Korazins. (Fig. 102.) Zuerst bei Harnischen Kaiser Maximilians I. um 1510 treten die Rüsthaken in anderen Formen auf. Sie sind geradelaufend und bestehen aus einer im Winkel ge- brochenen Schiene, der vordere Rand erscheint in den meisten Fällen ge- zahnt, um das Abgleiten der Spieſs- stange zu hindern. Derlei „neu- artige Rüsthaken“ kommen an- fänglich steif, später beweglich vor, um sie nach aufwärts umlegen zu können. In letzterer Form verhindert eine unterhalb angebrachte Sperrfeder [Abbildung Fig. 100. Geschobenes Bruststück, sogenannter ganzer Krebs, mit angeschobenem Kragen, Bauchreifen und Schössen von einem Trab- harnische des Niclas III. von Salm-Neuburg, des Vertheidigers von Wien 1529. Deutsch, bezeichnet 1542.] [Abbildung Fig. 101. Bruststück vorne zum Öffnen eingerichtet, von einem Trabharnische des Don Juan d’Austria. Italienisch um 1575.] das Aufschlagen des Rüsthakens, sobald der Spieſs eingelegt ist. Wir werden später sehen, weshalb der Rüsthaken zuweilen eine Umhüllung von Blei oder weichem Holze erhielt. (Fig. 103.) Boeheim, Waffenkunde. 7

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/115>, abgerufen am 21.11.2024.