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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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stehen, bis sich der Schaum abgesondert und am Boden sich
eine hinreichende Quantität Flüssigkeit gesammelt hat, mit
der man den zu vergoldenden Schnitt überfährt. Andere
nehmen 2 Theile Eiweiß und 1 Theil Wasser, bringen
diesen Grund aber nur einmal auf den Schnitt, und über-
fahren dann nach dem Trocknen desselben, ohne ihn aber
zu erweichen, mit reinem Wasser, worauf dann sofort das
Gold aufgetragen wird. Andere nehmen wieder 1 Eiweiß
auf zweimal so viel Wasser und setzen 1 Eßlöffel voll Blut-
wasser von Rindsblut hinzu und mischen es gut unterein-
ander und geben die Mischung in eine Glasflasche, die gut
verstöpselt und 1 Stunde lang gut geschüttelt wird. Dieses
Eiweiß muß jedoch 3 bis 4 Tage als sein, ehe es gebraucht
werden kann. Sollen jedoch viele Schnitte hintereinander
vergoldet werden, so wendet man am besten ein Schnitt-
eiweiß an, welches nicht sehr schnell trocknet und beim Ab-
glätten einen starken Glanz giebt und das man erhält,
wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines Volumens Wasser,
4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen Branntwein giebt,
diese Mischung gut untereinander quirlt, einen Tag lang
stehen läßt, dann vom Schaume absondert und zum Ge-
brauche aufbewahrt. Ferner erhält man ein sehr gutes
Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines
VolumensWasser, 4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen
Branntwein giebt, diese Mischung gut untereinander gequirlt
einen Tag stehen läßt, dann vom Schaume absondert und
zum Gebrauche aufbewahrt. Auch erhält man ein sehr
gutes Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Tropfen
Ammoniakgiebt und dasselbe dann zu Schnee schlägt.
Wenn das Eiweiß stark ist, darf, damit der Schnitt nicht
klebe, weniger oft überfahren werden. Besteht es aus
2 Theilen Wasser und 1 Theil Eiweiß, so ist ein zweimaliger
Anstrich genügend, jedoch darf der zweite, unmittelbar vor
dem Auftragen des Goldes folgende Anstrich erst dann er-
folgen, wenn der erste völlig trocken ist. Beim letzten Ueber-
fahren darf das Eiweiß jedoch nicht zu dick aufgetragen
werden, damit es nicht durch das Gold schlage, wodurch
dieses den Glanz verliert und fleckig wird. Das Gold muß

stehen, bis sich der Schaum abgesondert und am Boden sich
eine hinreichende Quantitaͤt Fluͤssigkeit gesammelt hat, mit
der man den zu vergoldenden Schnitt uͤberfaͤhrt. Andere
nehmen 2 Theile Eiweiß und 1 Theil Wasser, bringen
diesen Grund aber nur einmal auf den Schnitt, und uͤber-
fahren dann nach dem Trocknen desselben, ohne ihn aber
zu erweichen, mit reinem Wasser, worauf dann sofort das
Gold aufgetragen wird. Andere nehmen wieder 1 Eiweiß
auf zweimal so viel Wasser und setzen 1 Eßloͤffel voll Blut-
wasser von Rindsblut hinzu und mischen es gut unterein-
ander und geben die Mischung in eine Glasflasche, die gut
verstoͤpselt und 1 Stunde lang gut geschuͤttelt wird. Dieses
Eiweiß muß jedoch 3 bis 4 Tage als sein, ehe es gebraucht
werden kann. Sollen jedoch viele Schnitte hintereinander
vergoldet werden, so wendet man am besten ein Schnitt-
eiweiß an, welches nicht sehr schnell trocknet und beim Ab-
glaͤtten einen starken Glanz giebt und das man erhaͤlt,
wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines Volumens Wasser,
4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen Branntwein giebt,
diese Mischung gut untereinander quirlt, einen Tag lang
stehen laͤßt, dann vom Schaume absondert und zum Ge-
brauche aufbewahrt. Ferner erhaͤlt man ein sehr gutes
Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines
VolumensWasser, 4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen
Branntwein giebt, diese Mischung gut untereinander gequirlt
einen Tag stehen laͤßt, dann vom Schaume absondert und
zum Gebrauche aufbewahrt. Auch erhaͤlt man ein sehr
gutes Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Tropfen
Ammoniakgiebt und dasselbe dann zu Schnee schlaͤgt.
Wenn das Eiweiß stark ist, darf, damit der Schnitt nicht
klebe, weniger oft uͤberfahren werden. Besteht es aus
2 Theilen Wasser und 1 Theil Eiweiß, so ist ein zweimaliger
Anstrich genuͤgend, jedoch darf der zweite, unmittelbar vor
dem Auftragen des Goldes folgende Anstrich erst dann er-
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[70/0080] stehen, bis sich der Schaum abgesondert und am Boden sich eine hinreichende Quantitaͤt Fluͤssigkeit gesammelt hat, mit der man den zu vergoldenden Schnitt uͤberfaͤhrt. Andere nehmen 2 Theile Eiweiß und 1 Theil Wasser, bringen diesen Grund aber nur einmal auf den Schnitt, und uͤber- fahren dann nach dem Trocknen desselben, ohne ihn aber zu erweichen, mit reinem Wasser, worauf dann sofort das Gold aufgetragen wird. Andere nehmen wieder 1 Eiweiß auf zweimal so viel Wasser und setzen 1 Eßloͤffel voll Blut- wasser von Rindsblut hinzu und mischen es gut unterein- ander und geben die Mischung in eine Glasflasche, die gut verstoͤpselt und 1 Stunde lang gut geschuͤttelt wird. Dieses Eiweiß muß jedoch 3 bis 4 Tage als sein, ehe es gebraucht werden kann. Sollen jedoch viele Schnitte hintereinander vergoldet werden, so wendet man am besten ein Schnitt- eiweiß an, welches nicht sehr schnell trocknet und beim Ab- glaͤtten einen starken Glanz giebt und das man erhaͤlt, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines Volumens Wasser, 4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen Branntwein giebt, diese Mischung gut untereinander quirlt, einen Tag lang stehen laͤßt, dann vom Schaume absondert und zum Ge- brauche aufbewahrt. Ferner erhaͤlt man ein sehr gutes Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Theile feines VolumensWasser, 4 Tropfen Weinessig und 6 Tropfen Branntwein giebt, diese Mischung gut untereinander gequirlt einen Tag stehen laͤßt, dann vom Schaume absondert und zum Gebrauche aufbewahrt. Auch erhaͤlt man ein sehr gutes Schnitteiweiß, wenn man auf 1 Eiweiß 3 Tropfen Ammoniakgiebt und dasselbe dann zu Schnee schlaͤgt. Wenn das Eiweiß stark ist, darf, damit der Schnitt nicht klebe, weniger oft uͤberfahren werden. Besteht es aus 2 Theilen Wasser und 1 Theil Eiweiß, so ist ein zweimaliger Anstrich genuͤgend, jedoch darf der zweite, unmittelbar vor dem Auftragen des Goldes folgende Anstrich erst dann er- folgen, wenn der erste voͤllig trocken ist. Beim letzten Ueber- fahren darf das Eiweiß jedoch nicht zu dick aufgetragen werden, damit es nicht durch das Gold schlage, wodurch dieses den Glanz verliert und fleckig wird. Das Gold muß

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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/80>, abgerufen am 22.11.2024.