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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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Es gehört unbedingt schon eine Virtuosität dazu, diesen
Marmor wiederholt gleichmäßig zu Stande zu bringen, auch
läßt sich derselbe nur auf Bücherschnitte und kleinere Papier-
größen anwenden, daher er in der Buntpapierfabrikation
nie Bedeutung gewinnen wird. Die Buntpapierfabrik der
Actiengesellschaft für Buntpapier= und Leimfabrikation in
Aschaffenburg machte den Versuch, obigen Marmorauf
größere Papierformate anzuwenden, welcher jedoch voll-
ständig mißlang. Bei der Herstellung obigen Marmors

[Abbildung] Fig. 21.

Palette für Wandamarmor.

hat man vorerst darauf zu achten,
daß die Farben möglichst gleich-
mäßig treiben, und sie müssen daher
sorgfältig präparirt werden.

Auf einem glattgehobelten
Brettchen mit Handhabe (Fig. 21),
ähnlich den Wäscheklopfern, werden
verschiedene Farben in Tropfen ziem-
lich gleichmäßig in Entfernung, sowie
in Quantität mit dem Pinsel auf-
getupft, so daß beispielsweise bei
einer Partie vier bis sechs Farben
zur Anwendung gelangen. Das Brett-
chen nimmt man nun mit der rechten
Hand beim Stiele, kehrt es rasch um
und schlägt derart mit dem Stiele
an die linke Hand, daß sämmtliche
auf dem Brettchen aufgetragenen
Tropfen auf den bereitgehaltenen
Grund überspringen und sich ausbreiten. Da die Farben
nicht Platz haben, sich nach ihrer Treibkraft auszudehnen,
weil eine die andere daran hindert, so bilden die ver-
schiedenen Farben dadurch Figuren.

Die Größe des Brettchens ist annähernd folgende:
Höhe des Brettchens 20 Centimeter, Breite 16 Centimeter,
Stärke 1/2 Centimeter, Länge des Stieles 25 Centimeter,
Stärke 2 Centimeter Durchmesser, und soll dieser der Be-
quemlichkeit halber rund sein.



Es gehoͤrt unbedingt schon eine Virtuositaͤt dazu, diesen
Marmor wiederholt gleichmaͤßig zu Stande zu bringen, auch
laͤßt sich derselbe nur auf Buͤcherschnitte und kleinere Papier-
groͤßen anwenden, daher er in der Buntpapierfabrikation
nie Bedeutung gewinnen wird. Die Buntpapierfabrik der
Actiengesellschaft fuͤr Buntpapier= und Leimfabrikation in
Aschaffenburg machte den Versuch, obigen Marmorauf
groͤßere Papierformate anzuwenden, welcher jedoch voll-
staͤndig mißlang. Bei der Herstellung obigen Marmors

[Abbildung] Fig. 21.

Palette fuͤr Wandamarmor.

hat man vorerst darauf zu achten,
daß die Farben moͤglichst gleich-
maͤßig treiben, und sie muͤssen daher
sorgfaͤltig praͤparirt werden.

Auf einem glattgehobelten
Brettchen mit Handhabe (Fig. 21),
aͤhnlich den Waͤscheklopfern, werden
verschiedene Farben in Tropfen ziem-
lich gleichmaͤßig in Entfernung, sowie
in Quantitaͤt mit dem Pinsel auf-
getupft, so daß beispielsweise bei
einer Partie vier bis sechs Farben
zur Anwendung gelangen. Das Brett-
chen nimmt man nun mit der rechten
Hand beim Stiele, kehrt es rasch um
und schlaͤgt derart mit dem Stiele
an die linke Hand, daß saͤmmtliche
auf dem Brettchen aufgetragenen
Tropfen auf den bereitgehaltenen
Grund uͤberspringen und sich ausbreiten. Da die Farben
nicht Platz haben, sich nach ihrer Treibkraft auszudehnen,
weil eine die andere daran hindert, so bilden die ver-
schiedenen Farben dadurch Figuren.

Die Groͤße des Brettchens ist annaͤhernd folgende:
Hoͤhe des Brettchens 20 Centimeter, Breite 16 Centimeter,
Staͤrke ½ Centimeter, Laͤnge des Stieles 25 Centimeter,
Staͤrke 2 Centimeter Durchmesser, und soll dieser der Be-
quemlichkeit halber rund sein.



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[62/0072] Es gehoͤrt unbedingt schon eine Virtuositaͤt dazu, diesen Marmor wiederholt gleichmaͤßig zu Stande zu bringen, auch laͤßt sich derselbe nur auf Buͤcherschnitte und kleinere Papier- groͤßen anwenden, daher er in der Buntpapierfabrikation nie Bedeutung gewinnen wird. Die Buntpapierfabrik der Actiengesellschaft fuͤr Buntpapier= und Leimfabrikation in Aschaffenburg machte den Versuch, obigen Marmorauf groͤßere Papierformate anzuwenden, welcher jedoch voll- staͤndig mißlang. Bei der Herstellung obigen Marmors [Abbildung Fig. 21. Palette fuͤr Wandamarmor. ] hat man vorerst darauf zu achten, daß die Farben moͤglichst gleich- maͤßig treiben, und sie muͤssen daher sorgfaͤltig praͤparirt werden. Auf einem glattgehobelten Brettchen mit Handhabe (Fig. 21), aͤhnlich den Waͤscheklopfern, werden verschiedene Farben in Tropfen ziem- lich gleichmaͤßig in Entfernung, sowie in Quantitaͤt mit dem Pinsel auf- getupft, so daß beispielsweise bei einer Partie vier bis sechs Farben zur Anwendung gelangen. Das Brett- chen nimmt man nun mit der rechten Hand beim Stiele, kehrt es rasch um und schlaͤgt derart mit dem Stiele an die linke Hand, daß saͤmmtliche auf dem Brettchen aufgetragenen Tropfen auf den bereitgehaltenen Grund uͤberspringen und sich ausbreiten. Da die Farben nicht Platz haben, sich nach ihrer Treibkraft auszudehnen, weil eine die andere daran hindert, so bilden die ver- schiedenen Farben dadurch Figuren. Die Groͤße des Brettchens ist annaͤhernd folgende: Hoͤhe des Brettchens 20 Centimeter, Breite 16 Centimeter, Staͤrke ½ Centimeter, Laͤnge des Stieles 25 Centimeter, Staͤrke 2 Centimeter Durchmesser, und soll dieser der Be- quemlichkeit halber rund sein.

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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/72>, abgerufen am 24.11.2024.