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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743.

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unter dem schwäbisch. Stamme.
Ich woelt uch ergetzen zwar
AIles laides, nement war
Was lib und Sele erzugen mag
Das ist auwer haut uf diesen tag.
Die Frow wust vil tougen (a)
Die traehen uß den ougen
Der man sach si gar lieplich an,
Vnd sprach moecht ich an dir han
Mit Wahrhait das du hast gesait
Ich woelt ablan mins herzens lait
Vnd woelt tuon den willen din.
Er sprach liebi Frow das sol sin.
Gar lieplich er sy um vieng,
Vil liebes er mit ir begieng.
Das wil ich nun nit sagen hie.
Darnach do dis red ergie
Vnd von der Frowen gieng der man
Vnd wider zu dem Galgen kan,
Do hatt er nit gehuetet wol,
Sorgen wart sin herze vol,
Ab dem galgen was der Dieb
Genomen das was im nit lieb.
Er vorcht ser des richters zorn,
Sin leben muest er han verlorn,
Er solt bas gehut han.
Zu dem grab er wider kan,
Da er vor die Frowen lie
Vil lieplich si in umbe vie,
Er sait ir boese maere.
Wie im geschehen waere.
Die
(a) Die Frau wusch gantz heimlich etc.
Her Walther von Klingen:
Weder offenbar noch tougen.
D 2
unter dem ſchwaͤbiſch. Stamme.
Ich woelt úch ergetzen zwar
AIles laides, nement war
Was lib und Sele erzúgen mag
Das iſt ûwer hût uf dieſen tag.
Die Frow wuſt vil tougen (a)
Die træhen uß den ougen
Der man ſach ſi gar lieplich an,
Vnd ſprach moecht ich an dir han
Mit Wahrhait das du haſt geſait
Ich wœlt ablan mins herzens lait
Vnd wœlt tuon den willen din.
Er ſprach liebi Frow das ſol ſin.
Gar lieplich er ſy um vieng,
Vil liebes er mit ir begieng.
Das wil ich nun nit ſagen hie.
Darnach do dis red ergie
Vnd von der Frowen gieng der man
Vnd wider zu dem Galgen kan,
Do hatt er nit gehuetet wol,
Sorgen wart ſin herze vol,
Ab dem galgen was der Dieb
Genomen das was im nit lieb.
Er vorcht ſer des richters zorn,
Sin leben mueſt er han verlorn,
Er ſolt bas gehút han.
Zu dem grab er wider kan,
Da er vor die Frowen lie
Vil lieplich ſi in umbe vie,
Er ſait ir boeſe mære.
Wie im geſchehen wære.
Die
(a) Die Frau wuſch gantz heimlich ꝛc.
Her Walther von Klingen:
Weder offenbar noch tougen.
D 2
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[51/0051] unter dem ſchwaͤbiſch. Stamme. Ich woelt úch ergetzen zwar AIles laides, nement war Was lib und Sele erzúgen mag Das iſt ûwer hût uf dieſen tag. Die Frow wuſt vil tougen (a) Die træhen uß den ougen Der man ſach ſi gar lieplich an, Vnd ſprach moecht ich an dir han Mit Wahrhait das du haſt geſait Ich wœlt ablan mins herzens lait Vnd wœlt tuon den willen din. Er ſprach liebi Frow das ſol ſin. Gar lieplich er ſy um vieng, Vil liebes er mit ir begieng. Das wil ich nun nit ſagen hie. Darnach do dis red ergie Vnd von der Frowen gieng der man Vnd wider zu dem Galgen kan, Do hatt er nit gehuetet wol, Sorgen wart ſin herze vol, Ab dem galgen was der Dieb Genomen das was im nit lieb. Er vorcht ſer des richters zorn, Sin leben mueſt er han verlorn, Er ſolt bas gehút han. Zu dem grab er wider kan, Da er vor die Frowen lie Vil lieplich ſi in umbe vie, Er ſait ir boeſe mære. Wie im geſchehen wære. Die (a) Die Frau wuſch gantz heimlich ꝛc. Her Walther von Klingen: Weder offenbar noch tougen. D 2

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung07_1743/51>, abgerufen am 25.11.2024.