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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 4. Zürich, 1742.

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des deutschen Witzes.
lassen, was ihm als sein Eigenthum zugehöret,
um dadurch einestheils anzuzeigen, daß Hr. D.
Triller bessere Qualitäten und wichtigere Verdien-
ste, als nur die zween Vocalen in seinem Nah-
men besitze: Anderntheils daß er nicht nöthig ha-
be zu seinem Ruhme was fremdes zu borgen; son-
dern daß er von allem fremden Zusatz entblößt
in seinem Eigenthum noch groß genug sey. Sua
virtute se involvit.
13. Jch habe seinen Nahmen mit Wegwerf-
fung der Selbstlauter, nur bloß durch Consonan-
ten ausgedrückt, anzudeuten, daß sein poetischer
Ruhm auf der Uebereinstimmung und Verbin-
dung so vieler lebendiger Consonanten, (ich mei-
ne die Journalisten, die rechte Mitlauter sind,)
beruhe.
14. Jch habe durch Wegwerffung der Voca-
len den Nahmen meines Helden unaussprechlich
gemachet, meine Verehrung für denselben dadurch
an den Tag zu legen, und zu verhüten, daß er
nicht von jedem unreinen Munde so leicht könnte
entweyhet werden.
15. Jch habe durch diese Verstümmlung zugleich
verhütet, daß dieser Geschlechtesnahme meines Hel-
den, der in seiner Bedeutung was anstössiges hat,
nicht so leicht zum Gespötte und zu Wortspielen
könnte mißbraucht werden. Denn ein Triller ist
das Geschöpfe eines Sängers, wenn er seine Stim-
me wunderbarlich kräuselt und in einen Wirbel
drehet. Und aus einer gleichen Ursache habe ich
diesen Nahmen nicht bloß durch die erste Sylbe
andeuten wollen, weil in einigen Mundarten das
Wort
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des deutſchen Witzes.
laſſen, was ihm als ſein Eigenthum zugehoͤret,
um dadurch einestheils anzuzeigen, daß Hr. D.
Triller beſſere Qualitaͤten und wichtigere Verdien-
ſte, als nur die zween Vocalen in ſeinem Nah-
men beſitze: Anderntheils daß er nicht noͤthig ha-
be zu ſeinem Ruhme was fremdes zu borgen; ſon-
dern daß er von allem fremden Zuſatz entbloͤßt
in ſeinem Eigenthum noch groß genug ſey. Sua
virtute ſe involvit.
13. Jch habe ſeinen Nahmen mit Wegwerf-
fung der Selbſtlauter, nur bloß durch Conſonan-
ten ausgedruͤckt, anzudeuten, daß ſein poetiſcher
Ruhm auf der Uebereinſtimmung und Verbin-
dung ſo vieler lebendiger Conſonanten, (ich mei-
ne die Journaliſten, die rechte Mitlauter ſind,)
beruhe.
14. Jch habe durch Wegwerffung der Voca-
len den Nahmen meines Helden unausſprechlich
gemachet, meine Verehrung fuͤr denſelben dadurch
an den Tag zu legen, und zu verhuͤten, daß er
nicht von jedem unreinen Munde ſo leicht koͤnnte
entweyhet werden.
15. Jch habe durch dieſe Verſtuͤmmlung zugleich
verhuͤtet, daß dieſer Geſchlechtesnahme meines Hel-
den, der in ſeiner Bedeutung was anſtoͤſſiges hat,
nicht ſo leicht zum Geſpoͤtte und zu Wortſpielen
koͤnnte mißbraucht werden. Denn ein Triller iſt
das Geſchoͤpfe eines Saͤngers, wenn er ſeine Stim-
me wunderbarlich kraͤuſelt und in einen Wirbel
drehet. Und aus einer gleichen Urſache habe ich
dieſen Nahmen nicht bloß durch die erſte Sylbe
andeuten wollen, weil in einigen Mundarten das
Wort
D 5
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[57/0059] des deutſchen Witzes. laſſen, was ihm als ſein Eigenthum zugehoͤret, um dadurch einestheils anzuzeigen, daß Hr. D. Triller beſſere Qualitaͤten und wichtigere Verdien- ſte, als nur die zween Vocalen in ſeinem Nah- men beſitze: Anderntheils daß er nicht noͤthig ha- be zu ſeinem Ruhme was fremdes zu borgen; ſon- dern daß er von allem fremden Zuſatz entbloͤßt in ſeinem Eigenthum noch groß genug ſey. Sua virtute ſe involvit. 13. Jch habe ſeinen Nahmen mit Wegwerf- fung der Selbſtlauter, nur bloß durch Conſonan- ten ausgedruͤckt, anzudeuten, daß ſein poetiſcher Ruhm auf der Uebereinſtimmung und Verbin- dung ſo vieler lebendiger Conſonanten, (ich mei- ne die Journaliſten, die rechte Mitlauter ſind,) beruhe. 14. Jch habe durch Wegwerffung der Voca- len den Nahmen meines Helden unausſprechlich gemachet, meine Verehrung fuͤr denſelben dadurch an den Tag zu legen, und zu verhuͤten, daß er nicht von jedem unreinen Munde ſo leicht koͤnnte entweyhet werden. 15. Jch habe durch dieſe Verſtuͤmmlung zugleich verhuͤtet, daß dieſer Geſchlechtesnahme meines Hel- den, der in ſeiner Bedeutung was anſtoͤſſiges hat, nicht ſo leicht zum Geſpoͤtte und zu Wortſpielen koͤnnte mißbraucht werden. Denn ein Triller iſt das Geſchoͤpfe eines Saͤngers, wenn er ſeine Stim- me wunderbarlich kraͤuſelt und in einen Wirbel drehet. Und aus einer gleichen Urſache habe ich dieſen Nahmen nicht bloß durch die erſte Sylbe andeuten wollen, weil in einigen Mundarten das Wort D 5

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 4. Zürich, 1742, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung04_1742/59>, abgerufen am 22.11.2024.