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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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schen Fakultät zu Göttingen gekrönte Preisschrift:
Henrici Friderici Link Commentatio de ana-
lysi orinae,
& origine calculi. Göttingae 1789.
Ich werde daraus das Merkwürdigste ausheben.

Der Herr Verfasser untersuchte den Harn zu-
erst durch Reagentia. Auf diesem Wege zeigte sich:

1) Daß in dem Harn eine ungebundene Säu-
re, aber kein Laugensalz vorhanden ist.

2) Daß sich im Harn eine Kalkerde befindet.
Man bemerkt, wenn man den Harn in freyer
Luft stehen läßt, einen doppelten Bodensatz; einen
weißen, gallertartigen, der sich anfangs setzt; und
einen braunen, klumpigten, der erst, wenn der
Urin in die Fäulniß übergeht, niederfällt.

Auch durch das Feuer werden die nämlichen
Veränderungen, nur schneller, hervorgebracht.

Außer der Säure, und der Kalkerde, ist auch
ein öligter Bestandtheil und fixe Luft zugegen.

Den ersten gallertartigen Bodensatz hält der
Verfasser für gerinnbare Lymphe; sie pflegt die
Zwischenräume der Blasensteine auszufüllen, und
wird gemeiniglich für Schleim gehalten.

Der Verfasser zieht überhaupt aus seinen
Versuchen folgende Schlüße:

1) Der Urin ist eine ganz eigene salzigte Feuch-
tigkeit, oder vielmehr eine Auflösung einer Schwe-
felleber. Allein diese Art hat das Besondere, daß
sich das Wasser weder in der Luft, noch im Feuer
durch Abdampfen scheiden läßt; indem das Salz
durch den Beytritt der atmosphärischen Luft sogleich
ganz zerstört wird, und durch hinzugegossenes Was-
ser nicht wieder kann hergestellt werden.

2) Die Phosphorsäure, oder wenigstens ih-
re Grundlage, scheint der Hauptbestandtheil des

schen Fakultät zu Göttingen gekrönte Preisschrift:
Henrici Friderici Link Commentatio de ana-
lysi orinae,
& origine calculi. Göttingae 1789.
Ich werde daraus das Merkwürdigste ausheben.

Der Herr Verfasser untersuchte den Harn zu-
erst durch Reagentia. Auf diesem Wege zeigte sich:

1) Daß in dem Harn eine ungebundene Säu-
re, aber kein Laugensalz vorhanden ist.

2) Daß sich im Harn eine Kalkerde befindet.
Man bemerkt, wenn man den Harn in freyer
Luft stehen läßt, einen doppelten Bodensatz; einen
weißen, gallertartigen, der sich anfangs setzt; und
einen braunen, klumpigten, der erst, wenn der
Urin in die Fäulniß übergeht, niederfällt.

Auch durch das Feuer werden die nämlichen
Veränderungen, nur schneller, hervorgebracht.

Außer der Säure, und der Kalkerde, ist auch
ein öligter Bestandtheil und fixe Luft zugegen.

Den ersten gallertartigen Bodensatz hält der
Verfasser für gerinnbare Lymphe; sie pflegt die
Zwischenräume der Blasensteine auszufüllen, und
wird gemeiniglich für Schleim gehalten.

Der Verfasser zieht überhaupt aus seinen
Versuchen folgende Schlüße:

1) Der Urin ist eine ganz eigene salzigte Feuch-
tigkeit, oder vielmehr eine Auflösung einer Schwe-
felleber. Allein diese Art hat das Besondere, daß
sich das Wasser weder in der Luft, noch im Feuer
durch Abdampfen scheiden läßt; indem das Salz
durch den Beytritt der atmosphärischen Luft sogleich
ganz zerstört wird, und durch hinzugegossenes Was-
ser nicht wieder kann hergestellt werden.

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re Grundlage, scheint der Hauptbestandtheil des

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[409/0425] schen Fakultät zu Göttingen gekrönte Preisschrift: Henrici Friderici Link Commentatio de ana- lysi orinae, & origine calculi. Göttingae 1789. Ich werde daraus das Merkwürdigste ausheben. Der Herr Verfasser untersuchte den Harn zu- erst durch Reagentia. Auf diesem Wege zeigte sich: 1) Daß in dem Harn eine ungebundene Säu- re, aber kein Laugensalz vorhanden ist. 2) Daß sich im Harn eine Kalkerde befindet. Man bemerkt, wenn man den Harn in freyer Luft stehen läßt, einen doppelten Bodensatz; einen weißen, gallertartigen, der sich anfangs setzt; und einen braunen, klumpigten, der erst, wenn der Urin in die Fäulniß übergeht, niederfällt. Auch durch das Feuer werden die nämlichen Veränderungen, nur schneller, hervorgebracht. Außer der Säure, und der Kalkerde, ist auch ein öligter Bestandtheil und fixe Luft zugegen. Den ersten gallertartigen Bodensatz hält der Verfasser für gerinnbare Lymphe; sie pflegt die Zwischenräume der Blasensteine auszufüllen, und wird gemeiniglich für Schleim gehalten. Der Verfasser zieht überhaupt aus seinen Versuchen folgende Schlüße: 1) Der Urin ist eine ganz eigene salzigte Feuch- tigkeit, oder vielmehr eine Auflösung einer Schwe- felleber. Allein diese Art hat das Besondere, daß sich das Wasser weder in der Luft, noch im Feuer durch Abdampfen scheiden läßt; indem das Salz durch den Beytritt der atmosphärischen Luft sogleich ganz zerstört wird, und durch hinzugegossenes Was- ser nicht wieder kann hergestellt werden. 2) Die Phosphorsäure, oder wenigstens ih- re Grundlage, scheint der Hauptbestandtheil des

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/425>, abgerufen am 24.11.2024.