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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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Auch die Verschiedenheit der Theile des Kör-
pers macht einen Unterschied: es ist z. B. lockerer
an den Augenliedern, und an der Vorhaut, straffer
hinter den Ohren u. s. w.

§. 34.

Außer diesem allgemeinen Nutzen, den das
Zellgewebe dem Körper gewähret, (§. 29. 30.)
ist noch ein anderer Vortheil anzuführen, dieser
nämlich, daß die Zellen dieses Gewebes zur Auf-
nahme verschiedener Flüßigkeiten bestimmt sind.

Und zwar nehmen sie vorzüglich jenen wäßri-
gen Duft auf, wovon fast alle Theile des Körpers
befeuchtet und schlüpfrig gemacht werden, und denn
dieses Zellgewebe gleichsam wie ein Schwamm ein-
saugt. a)

a) Wofern man diese zarten Zwischenräume, die wie
ein Schwamm einsaugen, Gefäße nennen will,
so bin ich mit Hunter ganz einig. (Medical ob-
serv. and inquiries Vol
. II. p. 27.) daß dieses
Zellgewebe, so wie alle andere Theile des Kör-
pers, aus Gefäßen bestehet. In dem Sinne
hingegen, als ob dieses ganze Zellgewebe aus lau-
ter kleinen zurückführenden Röhrchen bestehe, bin
ich ganz anderer Meinung, indem mich meine mi-
kroscopischen Versuche, die ich mit der größten
Genauigkeit angestellt, und wobey ich mich vor
allen optischen Täuschungen auf das sorgfältigste
verwahret habe, das Gegentheil belehren.

§. 35.

An einigen andern Stellen des menschlichen
Körpers nimmt das Zellgewebe auch andere Flü-

Auch die Verschiedenheit der Theile des Kör-
pers macht einen Unterschied: es ist z. B. lockerer
an den Augenliedern, und an der Vorhaut, straffer
hinter den Ohren u. s. w.

§. 34.

Außer diesem allgemeinen Nutzen, den das
Zellgewebe dem Körper gewähret, (§. 29. 30.)
ist noch ein anderer Vortheil anzuführen, dieser
nämlich, daß die Zellen dieses Gewebes zur Auf-
nahme verschiedener Flüßigkeiten bestimmt sind.

Und zwar nehmen sie vorzüglich jenen wäßri-
gen Duft auf, wovon fast alle Theile des Körpers
befeuchtet und schlüpfrig gemacht werden, und denn
dieses Zellgewebe gleichsam wie ein Schwamm ein-
saugt. a)

a) Wofern man diese zarten Zwischenräume, die wie
ein Schwamm einsaugen, Gefäße nennen will,
so bin ich mit Hunter ganz einig. (Medical ob-
serv. and inquiries Vol
. II. p. 27.) daß dieses
Zellgewebe, so wie alle andere Theile des Kör-
pers, aus Gefäßen bestehet. In dem Sinne
hingegen, als ob dieses ganze Zellgewebe aus lau-
ter kleinen zurückführenden Röhrchen bestehe, bin
ich ganz anderer Meinung, indem mich meine mi-
kroscopischen Versuche, die ich mit der größten
Genauigkeit angestellt, und wobey ich mich vor
allen optischen Täuschungen auf das sorgfältigste
verwahret habe, das Gegentheil belehren.

§. 35.

An einigen andern Stellen des menschlichen
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[21/0039] Auch die Verschiedenheit der Theile des Kör- pers macht einen Unterschied: es ist z. B. lockerer an den Augenliedern, und an der Vorhaut, straffer hinter den Ohren u. s. w. §. 34. Außer diesem allgemeinen Nutzen, den das Zellgewebe dem Körper gewähret, (§. 29. 30.) ist noch ein anderer Vortheil anzuführen, dieser nämlich, daß die Zellen dieses Gewebes zur Auf- nahme verschiedener Flüßigkeiten bestimmt sind. Und zwar nehmen sie vorzüglich jenen wäßri- gen Duft auf, wovon fast alle Theile des Körpers befeuchtet und schlüpfrig gemacht werden, und denn dieses Zellgewebe gleichsam wie ein Schwamm ein- saugt. a) a) Wofern man diese zarten Zwischenräume, die wie ein Schwamm einsaugen, Gefäße nennen will, so bin ich mit Hunter ganz einig. (Medical ob- serv. and inquiries Vol. II. p. 27.) daß dieses Zellgewebe, so wie alle andere Theile des Kör- pers, aus Gefäßen bestehet. In dem Sinne hingegen, als ob dieses ganze Zellgewebe aus lau- ter kleinen zurückführenden Röhrchen bestehe, bin ich ganz anderer Meinung, indem mich meine mi- kroscopischen Versuche, die ich mit der größten Genauigkeit angestellt, und wobey ich mich vor allen optischen Täuschungen auf das sorgfältigste verwahret habe, das Gegentheil belehren. §. 35. An einigen andern Stellen des menschlichen Körpers nimmt das Zellgewebe auch andere Flü-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/39>, abgerufen am 18.12.2024.