Wir machen den Anfang mit dem Kreislaufe des Blutes, a) das in dem ungebohrnen Kinde, welches mit dem Mutterkuchen mittelst des Nabel- stranges einen gemeinschaftlichen Kreislauf unterhält, und bisher noch keine Luft eingeathmet hat, einen ganz andern Weg nehmen muß, als nach der Ent- bindung, wenn diese Gemeinschaft zwischen Mutter und Kind aufgehoben wird, und die Lungen Luft eingeathmet haben.
a) Herm. Bernard. de eo, quo differt circuitus san- guinis foetus ab illo hominis nati. recus. inOver- kampiicollect. T. III.
Jos. Wenc. Czikanekde actuosa hominis nascituri vita s. circulat. foetus ab hominis nati diversitate. re- cus. inWasserbergcollect. T. V.
Sabatiersur les organes de la circulation du sang du foetus. Tr. complet d'Anat. Vol. III. p. 386. Ed. 1781.
§. 617.
Die Nabelvene, welche aus dem Mutterku- chen herkömmt, geht durch den sogenannten Nabel- ring des Kindes, mündet sich mit der Leber dessel- ben, und führt das Blut in die Pfortader; wo das Blut sodann theils durch die Zweige der Pfortader in die Leber weiter vertheilt, theils aber durch einen besondern Zweig (ductus venosus Arantii) - a -) geraden Weges in die aufsteigende Hohlader gebracht wird.
Beyde Kanäle, nämlich, das in dem Un- terleibe des Kindes zurückgelassene Ende der Na- belvene, als der besondere venöse Zweig, wer-
§. 616.
Wir machen den Anfang mit dem Kreislaufe des Blutes, a) das in dem ungebohrnen Kinde, welches mit dem Mutterkuchen mittelst des Nabel- stranges einen gemeinschaftlichen Kreislauf unterhält, und bisher noch keine Luft eingeathmet hat, einen ganz andern Weg nehmen muß, als nach der Ent- bindung, wenn diese Gemeinschaft zwischen Mutter und Kind aufgehoben wird, und die Lungen Luft eingeathmet haben.
a) Herm. Bernard. de eo, quo differt circuitus san- guinis foetus ab illo hominis nati. recus. inOver- kampiicollect. T. III.
Jos. Wenc. Czikanekde actuosa hominis nascituri vita s. circulat. foetus ab hominis nati diversitate. re- cus. inWasserbergcollect. T. V.
Sabatiersur les organes de la circulation du sang du foetus. Tr. complet d'Anat. Vol. III. p. 386. Ed. 1781.
§. 617.
Die Nabelvene, welche aus dem Mutterku- chen herkömmt, geht durch den sogenannten Nabel- ring des Kindes, mündet sich mit der Leber dessel- ben, und führt das Blut in die Pfortader; wo das Blut sodann theils durch die Zweige der Pfortader in die Leber weiter vertheilt, theils aber durch einen besondern Zweig (ductus venosus Arantii) – a –) geraden Weges in die aufsteigende Hohlader gebracht wird.
Beyde Kanäle, nämlich, das in dem Un- terleibe des Kindes zurückgelassene Ende der Na- belvene, als der besondere venöse Zweig, wer-
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§. 616.
Wir machen den Anfang mit dem Kreislaufe
des Blutes, a) das in dem ungebohrnen Kinde,
welches mit dem Mutterkuchen mittelst des Nabel-
stranges einen gemeinschaftlichen Kreislauf unterhält,
und bisher noch keine Luft eingeathmet hat, einen
ganz andern Weg nehmen muß, als nach der Ent-
bindung, wenn diese Gemeinschaft zwischen Mutter
und Kind aufgehoben wird, und die Lungen Luft
eingeathmet haben.
a) Herm. Bernard. de eo, quo differt circuitus san-
guinis foetus ab illo hominis nati. recus. in Over-
kampii collect. T. III.
Jos. Wenc. Czikanek de actuosa hominis nascituri vita
s. circulat. foetus ab hominis nati diversitate. re-
cus. in Wasserberg collect. T. V.
Sabatier sur les organes de la circulation du sang du
foetus. Tr. complet d'Anat. Vol. III. p. 386. Ed.
1781.
§. 617.
Die Nabelvene, welche aus dem Mutterku-
chen herkömmt, geht durch den sogenannten Nabel-
ring des Kindes, mündet sich mit der Leber dessel-
ben, und führt das Blut in die Pfortader; wo das
Blut sodann theils durch die Zweige der Pfortader
in die Leber weiter vertheilt, theils aber durch einen
besondern Zweig (ductus venosus Arantii) – a
–) geraden Weges in die aufsteigende Hohlader
gebracht wird.
Beyde Kanäle, nämlich, das in dem Un-
terleibe des Kindes zurückgelassene Ende der Na-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/389>, abgerufen am 24.11.2024.
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