Fortsetzung der Membranen, als auch verschiedene Erscheinungen in dem kranken Körper erklären kann.
§. 32.
So wie nun dieses Zellgewebe den meisten festen Theilen des Körpers den ersten Stof und Grundlage mittheilt, so hat es selbst seinen Ur- sprung, wie es mir wahrscheinlich ist, aus der ge- rinnbaren Lymphe des Blutes; so sahe ich in Lun- genentzündungen diese gerinnbare Lymphe in ein sol- ches Zellgewebe übergehen, welches sodann jene un- ächte Membranen bildet, wodurch nachmahls die Lungen mit dem Rippenfell verwachsen.
§. 33.
Dieses mag von der Natur und Wichtigkeit des Zellgewebes hinreichen. Ich werde nur noch einige Besonderheiten desselben anführen.
Das Zellgewebe ist nicht überall gleich dicht, überhaupt scheint es in dem Menschen im Ganzen genommen, ungleich feiner zu seyn, als bey den übrigen Thieren; und in dieser Zartheit scheint mir sogar ein gewisses Vorrecht der menschlichen Natur zu liegen, wodurch unser Körper nicht nur für fei- nere Rührungen der Sinne, sondern auch zur Her- vorbringung mannigfaltiger Bewegungen, und Ver- vollkommung verschiedener thierischer Verrichtungen, fähiger gemacht wird.
Aber auch in dem menschlichen Körper ist die- ses Zellgewebe nach Verschiedenheit des Alters, des Geschlechts, der Lebensweise, des Clima u. s. w. dichter oder lockerer.
Fortsetzung der Membranen, als auch verschiedene Erscheinungen in dem kranken Körper erklären kann.
§. 32.
So wie nun dieses Zellgewebe den meisten festen Theilen des Körpers den ersten Stof und Grundlage mittheilt, so hat es selbst seinen Ur- sprung, wie es mir wahrscheinlich ist, aus der ge- rinnbaren Lymphe des Blutes; so sahe ich in Lun- genentzündungen diese gerinnbare Lymphe in ein sol- ches Zellgewebe übergehen, welches sodann jene un- ächte Membranen bildet, wodurch nachmahls die Lungen mit dem Rippenfell verwachsen.
§. 33.
Dieses mag von der Natur und Wichtigkeit des Zellgewebes hinreichen. Ich werde nur noch einige Besonderheiten desselben anführen.
Das Zellgewebe ist nicht überall gleich dicht, überhaupt scheint es in dem Menschen im Ganzen genommen, ungleich feiner zu seyn, als bey den übrigen Thieren; und in dieser Zartheit scheint mir sogar ein gewisses Vorrecht der menschlichen Natur zu liegen, wodurch unser Körper nicht nur für fei- nere Rührungen der Sinne, sondern auch zur Her- vorbringung mannigfaltiger Bewegungen, und Ver- vollkommung verschiedener thierischer Verrichtungen, fähiger gemacht wird.
Aber auch in dem menschlichen Körper ist die- ses Zellgewebe nach Verschiedenheit des Alters, des Geschlechts, der Lebensweise, des Clima u. s. w. dichter oder lockerer.
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[20/0038]
Fortsetzung der Membranen, als auch verschiedene
Erscheinungen in dem kranken Körper erklären kann.
§. 32.
So wie nun dieses Zellgewebe den meisten
festen Theilen des Körpers den ersten Stof und
Grundlage mittheilt, so hat es selbst seinen Ur-
sprung, wie es mir wahrscheinlich ist, aus der ge-
rinnbaren Lymphe des Blutes; so sahe ich in Lun-
genentzündungen diese gerinnbare Lymphe in ein sol-
ches Zellgewebe übergehen, welches sodann jene un-
ächte Membranen bildet, wodurch nachmahls die
Lungen mit dem Rippenfell verwachsen.
§. 33.
Dieses mag von der Natur und Wichtigkeit
des Zellgewebes hinreichen. Ich werde nur noch
einige Besonderheiten desselben anführen.
Das Zellgewebe ist nicht überall gleich dicht,
überhaupt scheint es in dem Menschen im Ganzen
genommen, ungleich feiner zu seyn, als bey den
übrigen Thieren; und in dieser Zartheit scheint mir
sogar ein gewisses Vorrecht der menschlichen Natur
zu liegen, wodurch unser Körper nicht nur für fei-
nere Rührungen der Sinne, sondern auch zur Her-
vorbringung mannigfaltiger Bewegungen, und Ver-
vollkommung verschiedener thierischer Verrichtungen,
fähiger gemacht wird.
Aber auch in dem menschlichen Körper ist die-
ses Zellgewebe nach Verschiedenheit des Alters, des
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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