b) In optica quaedamBoerhaavii & Hallericom. Abr. Gotth. Kaestner. Lips. 1785. 8. p. 7.
§. 276.
Die Fertigkeit, die Augen schnell von einem Gegenstande auf den andern zu richten, wird erst durch öftere Uebung erlangt. Dieß steht man an Blindgebohrnen, denen das Gesicht in erwachsenen Jahren hergestellt wurde; a) auch bey Kindern, die kaum vor dem dritten Monate ihres Alters zu dieser Fertigkeit gelangen.
a) Bortolazzisopra una cieca nata guarita. Veron. 1781. pag. 99. seq.
§. 277.
Von eben dieser Fertigkeit und Gewohnheit scheint es herzurühren, daß wir mit beyden Au- gen nur einen Gegenstand sehen; denn auch neu- gebohrne Kinder sehen die Gegenstände doppelt; und auch nach einigen Augenkrankheiten bleibt die- ser Fehler des Doppelsehens (Diplopia) zurück, der sich nur durch eine lange Uebung verbessern läßt.
Uebrigens ist die Schärfe, mit den beyden Augen einen Gegenstand, nach Jurin's Berechnung, von der Schärfe eines einzelnen Auges nur um 1/13 unterschieden.
Und schon Leon da Vinci hat angemerkt, daß wir die Entfernung der Gegenstände viel besser mit einem Auge messen können. a)
a) Lambert sur la partie photometrique de l'art du peintre in Mem. de l'Acad. des sciences de Ber- lin. 1768. p. 80.
b) In optica quaedamBoerhaavii & Hallericom. Abr. Gotth. Kaestner. Lips. 1785. 8. p. 7.
§. 276.
Die Fertigkeit, die Augen schnell von einem Gegenstande auf den andern zu richten, wird erst durch öftere Uebung erlangt. Dieß steht man an Blindgebohrnen, denen das Gesicht in erwachsenen Jahren hergestellt wurde; a) auch bey Kindern, die kaum vor dem dritten Monate ihres Alters zu dieser Fertigkeit gelangen.
a) Bortolazzisopra una cieca nata guarita. Veron. 1781. pag. 99. seq.
§. 277.
Von eben dieser Fertigkeit und Gewohnheit scheint es herzurühren, daß wir mit beyden Au- gen nur einen Gegenstand sehen; denn auch neu- gebohrne Kinder sehen die Gegenstände doppelt; und auch nach einigen Augenkrankheiten bleibt die- ser Fehler des Doppelsehens (Diplopia) zurück, der sich nur durch eine lange Uebung verbessern läßt.
Uebrigens ist die Schärfe, mit den beyden Augen einen Gegenstand, nach Jurin's Berechnung, von der Schärfe eines einzelnen Auges nur um 1/13 unterschieden.
Und schon Leon da Vinci hat angemerkt, daß wir die Entfernung der Gegenstände viel besser mit einem Auge messen können. a)
a) Lambert sur la partie photometrique de l'art du peintre in Mem. de l'Acad. des sciences de Ber- lin. 1768. p. 80.
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b) In optica quaedam Boerhaavii & Halleri com. Abr.
Gotth. Kaestner. Lips. 1785. 8. p. 7.
§. 276.
Die Fertigkeit, die Augen schnell von einem
Gegenstande auf den andern zu richten, wird erst
durch öftere Uebung erlangt. Dieß steht man an
Blindgebohrnen, denen das Gesicht in erwachsenen
Jahren hergestellt wurde; a) auch bey Kindern,
die kaum vor dem dritten Monate ihres Alters zu
dieser Fertigkeit gelangen.
a) Bortolazzi sopra una cieca nata guarita. Veron.
1781. pag. 99. seq.
§. 277.
Von eben dieser Fertigkeit und Gewohnheit
scheint es herzurühren, daß wir mit beyden Au-
gen nur einen Gegenstand sehen; denn auch neu-
gebohrne Kinder sehen die Gegenstände doppelt;
und auch nach einigen Augenkrankheiten bleibt die-
ser Fehler des Doppelsehens (Diplopia) zurück,
der sich nur durch eine lange Uebung verbessern läßt.
Uebrigens ist die Schärfe, mit den beyden
Augen einen Gegenstand, nach Jurin's Berechnung,
von der Schärfe eines einzelnen Auges nur um 1/13
unterschieden.
Und schon Leon da Vinci hat angemerkt, daß
wir die Entfernung der Gegenstände viel besser mit
einem Auge messen können. a)
a) Lambert sur la partie photometrique de l'art du
peintre in Mem. de l'Acad. des sciences de Ber-
lin. 1768. p. 80.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/192>, abgerufen am 25.11.2024.
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