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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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Das Weinen fängt mit einer starken Ein-
athmung an, auf welche kleine Ein- und Ausath-
mungen wechselweise folgen. b)

Das Seufzen entsteht durch ein langsames,
anhaltendes Einathmen, und langsames Ausath-
men; und ist zuweilen mit Aechzen (gemitus)
verbunden. c)

Der Husten entsteht, wenn abwechselnde
starke Einathmungen auf starke Ausathmungen
schnell, und mit einem Schall erfolgen. d)

Das Nießen besteht in einem einzigen kur-
zen sehr starken Ein- und einen sehr heftigen
Ausathmen. e)

Das Schluchzen hingegen ist ein schallend,
starkes, und gleichsam convulsivisches Einath-
men. f)

Aber auch das Gähnen gehört hieher, das
in einer langsamen, und langen Einathmung be-
stehet, mit einer darauf folgenden, nicht minder
langsamen Ausathmung, wobey zugleich die Kie-
fern von einander sich entfernen, und die Luft
durch den offenstehenden Mund in die Eustachische
Röhre eindringen kann. Das Gähnen hat noch
das Besondere, daß es die Umstehenden so leicht
zur Nachahmung reitzt; wovon die Ursache wahr-
scheinlich in der Erinnerung der angenehmen Em-
pfindung, die uns das Gähnen verschaft, herzu-
leiten ist. g)

a) Fr. Lutichius de risu. Basil. 1738. 4.

b) Ioh. Frid. Schreiber de fletu. L. B. 1728. 4.

c) Dav. C. Imm. Berdot de suspirio. Basil. 1736. 4.

Das Weinen fängt mit einer starken Ein-
athmung an, auf welche kleine Ein- und Ausath-
mungen wechselweise folgen. b)

Das Seufzen entsteht durch ein langsames,
anhaltendes Einathmen, und langsames Ausath-
men; und ist zuweilen mit Aechzen (gemitus)
verbunden. c)

Der Husten entsteht, wenn abwechselnde
starke Einathmungen auf starke Ausathmungen
schnell, und mit einem Schall erfolgen. d)

Das Nießen besteht in einem einzigen kur-
zen sehr starken Ein- und einen sehr heftigen
Ausathmen. e)

Das Schluchzen hingegen ist ein schallend,
starkes, und gleichsam convulsivisches Einath-
men. f)

Aber auch das Gähnen gehört hieher, das
in einer langsamen, und langen Einathmung be-
stehet, mit einer darauf folgenden, nicht minder
langsamen Ausathmung, wobey zugleich die Kie-
fern von einander sich entfernen, und die Luft
durch den offenstehenden Mund in die Eustachische
Röhre eindringen kann. Das Gähnen hat noch
das Besondere, daß es die Umstehenden so leicht
zur Nachahmung reitzt; wovon die Ursache wahr-
scheinlich in der Erinnerung der angenehmen Em-
pfindung, die uns das Gähnen verschaft, herzu-
leiten ist. g)

a) Fr. Lutichius de risu. Basil. 1738. 4.

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[100/0118] Das Weinen fängt mit einer starken Ein- athmung an, auf welche kleine Ein- und Ausath- mungen wechselweise folgen. b) Das Seufzen entsteht durch ein langsames, anhaltendes Einathmen, und langsames Ausath- men; und ist zuweilen mit Aechzen (gemitus) verbunden. c) Der Husten entsteht, wenn abwechselnde starke Einathmungen auf starke Ausathmungen schnell, und mit einem Schall erfolgen. d) Das Nießen besteht in einem einzigen kur- zen sehr starken Ein- und einen sehr heftigen Ausathmen. e) Das Schluchzen hingegen ist ein schallend, starkes, und gleichsam convulsivisches Einath- men. f) Aber auch das Gähnen gehört hieher, das in einer langsamen, und langen Einathmung be- stehet, mit einer darauf folgenden, nicht minder langsamen Ausathmung, wobey zugleich die Kie- fern von einander sich entfernen, und die Luft durch den offenstehenden Mund in die Eustachische Röhre eindringen kann. Das Gähnen hat noch das Besondere, daß es die Umstehenden so leicht zur Nachahmung reitzt; wovon die Ursache wahr- scheinlich in der Erinnerung der angenehmen Em- pfindung, die uns das Gähnen verschaft, herzu- leiten ist. g) a) Fr. Lutichius de risu. Basil. 1738. 4. b) Ioh. Frid. Schreiber de fletu. L. B. 1728. 4. c) Dav. C. Imm. Berdot de suspirio. Basil. 1736. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/118>, abgerufen am 24.11.2024.