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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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ten Luft annimmt, und so wie diese zum Athem-
hohlen untauglich gemacht wird b).

a) Das Alterthum dieser Lehre von dem Lebensstoff
erhellet aus einem Buche des Hipokrates de flati-
bus
. Der Verfasser dieses Buches nimmt einen
dreyfachen Nahrungsstoff an, nämlich: Speise,
Getränke, und Luft; letztere unterscheidet er als
den Lebensstoff von den übrigen, weil das Leben
des Menschen auch nicht einen Augenblick ohne
Luft bestehen kann.

b) S. die Unterredung des unsterblichen Harvey über
die unentbehrliche Erneuerung des ernährenden
Luftstoffes, mit dem berühmten Astronomen Jo.
Greaves, in dessen Description of the pyramids
in Egypt. p
. 101. Lond. 1646.

Ferner Edm. Haleys Discourse concerning the means
of furnishing air at the Bottom of the Sea in any
ordinary Dephts. In philosoph. Transact. Vol.

XXIX. N. 349. p. 492.

§. 143.

Es entstehet aber hier die Frage, was für
Veränderungen die eingeathmete Luft in den Lun-
gen erleidet; Veränderungen, die nicht von dem
Verlust ihrer Elasticität herrühren, wie man eh-
mals glaubte, sondern vielmehr von der Entmi-
schung ihrer Bestandtheile herzuleiten sind. Denn
die atmosphärische Luft, welche der Mensch ein-
athmet, ist das seltsamste Gemische verschiedener
Bestandtheile. Sie ist (die fremdartigen Theile,
z. B. die feinsten Pflanzensaamen, riechbare Theil-
chen, Staub, und tausend andere Dinge zu ge-

ten Luft annimmt, und so wie diese zum Athem-
hohlen untauglich gemacht wird b).

a) Das Alterthum dieser Lehre von dem Lebensstoff
erhellet aus einem Buche des Hipokrates de flati-
bus
. Der Verfasser dieses Buches nimmt einen
dreyfachen Nahrungsstoff an, nämlich: Speise,
Getränke, und Luft; letztere unterscheidet er als
den Lebensstoff von den übrigen, weil das Leben
des Menschen auch nicht einen Augenblick ohne
Luft bestehen kann.

b) S. die Unterredung des unsterblichen Harvey über
die unentbehrliche Erneuerung des ernährenden
Luftstoffes, mit dem berühmten Astronomen Jo.
Greaves, in dessen Description of the pyramids
in Egypt. p
. 101. Lond. 1646.

Ferner Edm. Haleys Discourse concerning the means
of furnishing air at the Bottom of the Sea in any
ordinary Dephts. In philosoph. Transact. Vol.

XXIX. N. 349. p. 492.

§. 143.

Es entstehet aber hier die Frage, was für
Veränderungen die eingeathmete Luft in den Lun-
gen erleidet; Veränderungen, die nicht von dem
Verlust ihrer Elasticität herrühren, wie man eh-
mals glaubte, sondern vielmehr von der Entmi-
schung ihrer Bestandtheile herzuleiten sind. Denn
die atmosphärische Luft, welche der Mensch ein-
athmet, ist das seltsamste Gemische verschiedener
Bestandtheile. Sie ist (die fremdartigen Theile,
z. B. die feinsten Pflanzensaamen, riechbare Theil-
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[87/0105] ten Luft annimmt, und so wie diese zum Athem- hohlen untauglich gemacht wird b). a) Das Alterthum dieser Lehre von dem Lebensstoff erhellet aus einem Buche des Hipokrates de flati- bus. Der Verfasser dieses Buches nimmt einen dreyfachen Nahrungsstoff an, nämlich: Speise, Getränke, und Luft; letztere unterscheidet er als den Lebensstoff von den übrigen, weil das Leben des Menschen auch nicht einen Augenblick ohne Luft bestehen kann. b) S. die Unterredung des unsterblichen Harvey über die unentbehrliche Erneuerung des ernährenden Luftstoffes, mit dem berühmten Astronomen Jo. Greaves, in dessen Description of the pyramids in Egypt. p. 101. Lond. 1646. Ferner Edm. Haleys Discourse concerning the means of furnishing air at the Bottom of the Sea in any ordinary Dephts. In philosoph. Transact. Vol. XXIX. N. 349. p. 492. §. 143. Es entstehet aber hier die Frage, was für Veränderungen die eingeathmete Luft in den Lun- gen erleidet; Veränderungen, die nicht von dem Verlust ihrer Elasticität herrühren, wie man eh- mals glaubte, sondern vielmehr von der Entmi- schung ihrer Bestandtheile herzuleiten sind. Denn die atmosphärische Luft, welche der Mensch ein- athmet, ist das seltsamste Gemische verschiedener Bestandtheile. Sie ist (die fremdartigen Theile, z. B. die feinsten Pflanzensaamen, riechbare Theil- chen, Staub, und tausend andere Dinge zu ge-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/105>, abgerufen am 03.12.2024.