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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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zigsten Stunde, zum Vorschein, und wird nach
häufigem Blutverlust, unter allen Bestandtheilen
am schwersten ersetzt.

§. 14.

Dieser rothe Theil besteht aus Blutkügel-
chen, die Leeuwerhoek zuerst beobachtet hat; sie
haben in dem frischen Blut eine bestimmte Figur
und Größe, und haben in keiner andern Flüßig-
keit des Körpers eine so gleichförmige Gestalt
(nur in der Milch findet etwas ähnliches statt);
sie scheinen also ein wesentliches Unterscheidungs-
zeichen von den übrigen Bestandtheilen des Blu-
tes auszumachen, obgleich ihre Figur ungleich
einfacher seyn mag, als sie von verschiedenen
Gelehrten angegeben wird. Denn Leeuwenhocks
eingebildete in einem sechsfachen Verhältniße ab-
nehmende Figur dieser Blutkügelchen, oder ihre
kettenförmige Gestalt, die della Torre a) gese-
hen haben will, zu geschweigen, so habe ich doch
auch Hewsons b) Bläschen nie gesehen; sie
schienen mir allezeit kugelrund, und wenn mich
meine Augen nicht getäuscht haben, gallertartig
zu seyn. Auch will ich die linsenförmige Gestalt,
welche andere Beobachter angeben, zwar nicht
läugnen, doch kann ich sie, meinen Wahrneh-
mungen zufolge, auch nicht behaupten.

Man hat darüber gestritten, ob diese Kü-
gelchen, wenn sie durch die Mündungen der klein-
sten Gefäße gehen, ihre Figur verändern. Es
ist mir nach Reichels c) Versuchen sehr wahr-
scheinlich, daß sie ihre sphärische Gestalt in eine
eyrunde verwandeln, sobald sie aber in ein wei-
teres Gefäß kommen, ihre vorige Gestalt wieder
annehmen.

zigsten Stunde, zum Vorschein, und wird nach
häufigem Blutverlust, unter allen Bestandtheilen
am schwersten ersetzt.

§. 14.

Dieser rothe Theil besteht aus Blutkügel-
chen, die Leeuwerhoek zuerst beobachtet hat; sie
haben in dem frischen Blut eine bestimmte Figur
und Größe, und haben in keiner andern Flüßig-
keit des Körpers eine so gleichförmige Gestalt
(nur in der Milch findet etwas ähnliches statt);
sie scheinen also ein wesentliches Unterscheidungs-
zeichen von den übrigen Bestandtheilen des Blu-
tes auszumachen, obgleich ihre Figur ungleich
einfacher seyn mag, als sie von verschiedenen
Gelehrten angegeben wird. Denn Leeuwenhocks
eingebildete in einem sechsfachen Verhältniße ab-
nehmende Figur dieser Blutkügelchen, oder ihre
kettenförmige Gestalt, die della Torre a) gese-
hen haben will, zu geschweigen, so habe ich doch
auch Hewsons b) Bläschen nie gesehen; sie
schienen mir allezeit kugelrund, und wenn mich
meine Augen nicht getäuscht haben, gallertartig
zu seyn. Auch will ich die linsenförmige Gestalt,
welche andere Beobachter angeben, zwar nicht
läugnen, doch kann ich sie, meinen Wahrneh-
mungen zufolge, auch nicht behaupten.

Man hat darüber gestritten, ob diese Kü-
gelchen, wenn sie durch die Mündungen der klein-
sten Gefäße gehen, ihre Figur verändern. Es
ist mir nach Reichels c) Versuchen sehr wahr-
scheinlich, daß sie ihre sphärische Gestalt in eine
eyrunde verwandeln, sobald sie aber in ein wei-
teres Gefäß kommen, ihre vorige Gestalt wieder
annehmen.

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[10/0030] zigsten Stunde, zum Vorschein, und wird nach häufigem Blutverlust, unter allen Bestandtheilen am schwersten ersetzt. §. 14. Dieser rothe Theil besteht aus Blutkügel- chen, die Leeuwerhoek zuerst beobachtet hat; sie haben in dem frischen Blut eine bestimmte Figur und Größe, und haben in keiner andern Flüßig- keit des Körpers eine so gleichförmige Gestalt (nur in der Milch findet etwas ähnliches statt); sie scheinen also ein wesentliches Unterscheidungs- zeichen von den übrigen Bestandtheilen des Blu- tes auszumachen, obgleich ihre Figur ungleich einfacher seyn mag, als sie von verschiedenen Gelehrten angegeben wird. Denn Leeuwenhocks eingebildete in einem sechsfachen Verhältniße ab- nehmende Figur dieser Blutkügelchen, oder ihre kettenförmige Gestalt, die della Torre a) gese- hen haben will, zu geschweigen, so habe ich doch auch Hewsons b) Bläschen nie gesehen; sie schienen mir allezeit kugelrund, und wenn mich meine Augen nicht getäuscht haben, gallertartig zu seyn. Auch will ich die linsenförmige Gestalt, welche andere Beobachter angeben, zwar nicht läugnen, doch kann ich sie, meinen Wahrneh- mungen zufolge, auch nicht behaupten. Man hat darüber gestritten, ob diese Kü- gelchen, wenn sie durch die Mündungen der klein- sten Gefäße gehen, ihre Figur verändern. Es ist mir nach Reichels c) Versuchen sehr wahr- scheinlich, daß sie ihre sphärische Gestalt in eine eyrunde verwandeln, sobald sie aber in ein wei- teres Gefäß kommen, ihre vorige Gestalt wieder annehmen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/30>, abgerufen am 21.11.2024.