Alex. Monrode venis lymphaticis valvulosis. ibid. eod. 8.
b) W. Hunter'smedical commentaries. P. I. p. 5.
§. 437.
Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße, aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst- liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge- biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und treibt ihn sodann weiter fort.
§. 438.
Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich an manchen Stellen mit einander, und bilden, besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide, z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche Netze.
§. 439.
Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs- mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit, und die außerordentliche Stärke ihrer Membra- nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana- tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil- bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie- zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen, die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson- dere Stärke ertheilen.
Alex. Monrode venis lymphaticis valvulosis. ibid. eod. 8.
b) W. Hunter'smedical commentaries. P. I. p. 5.
§. 437.
Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße, aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst- liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge- biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und treibt ihn sodann weiter fort.
§. 438.
Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich an manchen Stellen mit einander, und bilden, besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide, z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche Netze.
§. 439.
Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs- mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit, und die außerordentliche Stärke ihrer Membra- nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana- tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil- bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie- zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen, die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson- dere Stärke ertheilen.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0286"xml:id="pb268_0001"n="268"/><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Io. Fr. Meckel</hi></hi><hirendition="#aq">de vasis lymphaticis glandu-<lb/>
lisque conglobatis. Berolin</hi>. 1757. 4.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Alex. Monro</hi></hi><hirendition="#aq">de venis lymphaticis valvulosis.<lb/>
ibid. eod</hi>. 8.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">b) W. Hunter's</hi></hi><hirendition="#aq">medical commentaries. P. I. p</hi>. 5.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 437.</head><lb/><p>Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie<lb/>
auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße,<lb/>
aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes<lb/>
lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst-<lb/>
liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge-<lb/>
biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und<lb/>
treibt ihn sodann weiter fort.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 438.</head><lb/><p>Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem<lb/>
Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten<lb/>
Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische<lb/>
Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich<lb/>
an manchen Stellen mit einander, und bilden,<lb/>
besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide,<lb/>
z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche<lb/>
Netze.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 439.</head><lb/><p>Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs-<lb/>
mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt<lb/>
sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit,<lb/>
und die außerordentliche Stärke ihrer Membra-<lb/>
nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana-<lb/>
tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil-<lb/>
bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie-<lb/>
zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen,<lb/>
die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren<lb/>
mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson-<lb/>
dere Stärke ertheilen.</p></div></div></body></text></TEI>
[268/0286]
a) Io. Fr. Meckel de vasis lymphaticis glandu-
lisque conglobatis. Berolin. 1757. 4.
Alex. Monro de venis lymphaticis valvulosis.
ibid. eod. 8.
b) W. Hunter's medical commentaries. P. I. p. 5.
§. 437.
Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie
auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße,
aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes
lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst-
liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge-
biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und
treibt ihn sodann weiter fort.
§. 438.
Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem
Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten
Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische
Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich
an manchen Stellen mit einander, und bilden,
besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide,
z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche
Netze.
§. 439.
Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs-
mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt
sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit,
und die außerordentliche Stärke ihrer Membra-
nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana-
tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil-
bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie-
zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen,
die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren
mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson-
dere Stärke ertheilen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/286>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.