Wir bewegen zuweilen die Glieder ohne Be- wußtseyn der Seele, auch in dem tiefsten Schlafe.
Hingegen gibt es auch einige Bewegungen der Muskeln, die zwar gewöhnlich ganz unter der Bothmäßigkeit des Willens stehen, aber doch un- ter gewissen Umständen sich widerspenstig bezeigen; hieher gehört die Schwierigkeit mit der Hand und mit dem Fuße einer und derselben Seite zugleich einen Kreis in entgegengesetzter Richtung zu be- schreiben, und andere dergleichen Bewegungen, die zwar einzeln sehr leicht, und ganz nach Will- kühr, in Verbindung aber mit andern Bewegun- gen sehr schwer von statten gehen a).
a) WinslowMem. de l'acad. des sciences. de Paris. 1739.
§. 294.
Was aber diejenigen Bewegungen betrifft, die der Willkühr, wie man sagt, nicht unterwor- fen sind, so zweifle ich, ob man dieses von an- dern Bewegungen, die Krämpfe der Gebährmut- ter bey der Entbindung ausgenommen, so allge- mein behaupten kann.
So haben wir das Beyspiel eines Englän- ders, der, wie uns sehr glaubwürdige Augenzeu- gen, Baynard und Chenay a) versichern, die Bewegung des Herzens in seiner Gewalt hatte.
Das auch die Bewegung des Magens will- kührlich ist, sieht man an dem Widerkauen, wie ich erst vor Kurzem ganz deutlich an einem Man- ne sah, der diese Bewegung ganz nach Willkühr hervorbrachte.
Wir bewegen zuweilen die Glieder ohne Be- wußtseyn der Seele, auch in dem tiefsten Schlafe.
Hingegen gibt es auch einige Bewegungen der Muskeln, die zwar gewöhnlich ganz unter der Bothmäßigkeit des Willens stehen, aber doch un- ter gewissen Umständen sich widerspenstig bezeigen; hieher gehört die Schwierigkeit mit der Hand und mit dem Fuße einer und derselben Seite zugleich einen Kreis in entgegengesetzter Richtung zu be- schreiben, und andere dergleichen Bewegungen, die zwar einzeln sehr leicht, und ganz nach Will- kühr, in Verbindung aber mit andern Bewegun- gen sehr schwer von statten gehen a).
a) WinslowMem. de l'acad. des sciences. de Paris. 1739.
§. 294.
Was aber diejenigen Bewegungen betrifft, die der Willkühr, wie man sagt, nicht unterwor- fen sind, so zweifle ich, ob man dieses von an- dern Bewegungen, die Krämpfe der Gebährmut- ter bey der Entbindung ausgenommen, so allge- mein behaupten kann.
So haben wir das Beyspiel eines Englän- ders, der, wie uns sehr glaubwürdige Augenzeu- gen, Baynard und Chenay a) versichern, die Bewegung des Herzens in seiner Gewalt hatte.
Das auch die Bewegung des Magens will- kührlich ist, sieht man an dem Widerkauen, wie ich erst vor Kurzem ganz deutlich an einem Man- ne sah, der diese Bewegung ganz nach Willkühr hervorbrachte.
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Wir bewegen zuweilen die Glieder ohne Be-
wußtseyn der Seele, auch in dem tiefsten Schlafe.
Hingegen gibt es auch einige Bewegungen
der Muskeln, die zwar gewöhnlich ganz unter der
Bothmäßigkeit des Willens stehen, aber doch un-
ter gewissen Umständen sich widerspenstig bezeigen;
hieher gehört die Schwierigkeit mit der Hand und
mit dem Fuße einer und derselben Seite zugleich
einen Kreis in entgegengesetzter Richtung zu be-
schreiben, und andere dergleichen Bewegungen,
die zwar einzeln sehr leicht, und ganz nach Will-
kühr, in Verbindung aber mit andern Bewegun-
gen sehr schwer von statten gehen a).
a) Winslow Mem. de l'acad. des sciences. de
Paris. 1739.
§. 294.
Was aber diejenigen Bewegungen betrifft,
die der Willkühr, wie man sagt, nicht unterwor-
fen sind, so zweifle ich, ob man dieses von an-
dern Bewegungen, die Krämpfe der Gebährmut-
ter bey der Entbindung ausgenommen, so allge-
mein behaupten kann.
So haben wir das Beyspiel eines Englän-
ders, der, wie uns sehr glaubwürdige Augenzeu-
gen, Baynard und Chenay a) versichern, die
Bewegung des Herzens in seiner Gewalt hatte.
Das auch die Bewegung des Magens will-
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ich erst vor Kurzem ganz deutlich an einem Man-
ne sah, der diese Bewegung ganz nach Willkühr
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/204>, abgerufen am 24.11.2024.
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