Einige Nerven, besonders von einem ge- wissen Range, z. B. der Interkostal- und der herumschweifende Nerve, sind mit Nervenknoten (ganglia) versehen, die aus einer festeren, röthlichgrauen Substanz bestehen; deren Nutzen noch nicht hinlänglich bekannt ist. Zinn's Mei- nung scheint mir die wahrscheinlichste zu seyn a); diese Knoten scheinen in der Absicht vorhanden zu seyn, um die verschiedenen Nervenfaden, welche aus ganz verschiedenen Quellen entsprin- gen, und in diesen Knötchen zusammentreffen, inniger unter einander zu verbinden; so daß jedes Nervenästchen, indem es aus diesem Knoten austritt, mit allen übrigen Aestchen in einiger Verbindung steht a).
a) Haasedisser. de gangliis. Lips. 1722. 4.
Io. CaverhillTr. of ganglious. Lond. eod. 8.
Scarpaanatom. annot. L. I. de nervorum gan- gliis et plexubus. Mutin. 1779. 4.
Prochascade struct. nervorum. Vindob. 1780. 8. Monrol. c.
§. 208.
Einen ähnlichen Nutzen scheinen auch die Nervengeflechte (plexus) zu haben, die gleich- falls aus solchen netzförmigen Verbindungen meh- rerer Nerven entstehen.
§. 209.
So wenig wir aber die Uranfänge der Ner- ven genau kennen, eben so sehr liegen auch die letzten Endungen, in die die Nerven sich allmä-
§. 207.
Einige Nerven, besonders von einem ge- wissen Range, z. B. der Interkostal- und der herumschweifende Nerve, sind mit Nervenknoten (ganglia) versehen, die aus einer festeren, röthlichgrauen Substanz bestehen; deren Nutzen noch nicht hinlänglich bekannt ist. Zinn's Mei- nung scheint mir die wahrscheinlichste zu seyn a); diese Knoten scheinen in der Absicht vorhanden zu seyn, um die verschiedenen Nervenfaden, welche aus ganz verschiedenen Quellen entsprin- gen, und in diesen Knötchen zusammentreffen, inniger unter einander zu verbinden; so daß jedes Nervenästchen, indem es aus diesem Knoten austritt, mit allen übrigen Aestchen in einiger Verbindung steht a).
a) Haasedisser. de gangliis. Lips. 1722. 4.
Io. CaverhillTr. of ganglious. Lond. eod. 8.
Scarpaanatom. annot. L. I. de nervorum gan- gliis et plexubus. Mutin. 1779. 4.
Prochascade struct. nervorum. Vindob. 1780. 8. Monrol. c.
§. 208.
Einen ähnlichen Nutzen scheinen auch die Nervengeflechte (plexus) zu haben, die gleich- falls aus solchen netzförmigen Verbindungen meh- rerer Nerven entstehen.
§. 209.
So wenig wir aber die Uranfänge der Ner- ven genau kennen, eben so sehr liegen auch die letzten Endungen, in die die Nerven sich allmä-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0154"xml:id="pb134_0001"n="134"/><headrendition="#c">§. 207.</head><lb/><p>Einige Nerven, besonders von einem ge-<lb/>
wissen Range, z. B. der Interkostal- und der<lb/>
herumschweifende Nerve, sind mit Nervenknoten<lb/>
(<hirendition="#aq">ganglia</hi>) versehen, die aus einer festeren,<lb/>
röthlichgrauen Substanz bestehen; deren Nutzen<lb/>
noch nicht hinlänglich bekannt ist. Zinn's Mei-<lb/>
nung scheint mir die wahrscheinlichste zu seyn <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>);<lb/>
diese Knoten scheinen in der Absicht vorhanden<lb/>
zu seyn, um die verschiedenen Nervenfaden,<lb/>
welche aus ganz verschiedenen Quellen entsprin-<lb/>
gen, und in diesen Knötchen zusammentreffen,<lb/>
inniger unter einander zu verbinden; so daß jedes<lb/>
Nervenästchen, indem es aus diesem Knoten<lb/>
austritt, mit allen übrigen Aestchen in einiger<lb/>
Verbindung steht <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>).</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Haase</hi></hi><hirendition="#aq">disser. de gangliis. Lips</hi>. 1722. 4.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Io. Caverhill</hi></hi><hirendition="#aq">Tr. of ganglious. Lond. eod.</hi> 8.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Scarpa</hi></hi><hirendition="#aq">anatom. annot. L. I. de nervorum gan-<lb/>
gliis et plexubus. Mutin.</hi> 1779. 4.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Prochasca</hi></hi><hirendition="#aq">de struct. nervorum. Vindob.</hi> 1780. 8.<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Monro</hi></hi><hirendition="#aq">l. c.</hi></p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 208.</head><lb/><p>Einen ähnlichen Nutzen scheinen auch die<lb/>
Nervengeflechte (<hirendition="#aq">plexus</hi>) zu haben, die gleich-<lb/>
falls aus solchen netzförmigen Verbindungen meh-<lb/>
rerer Nerven entstehen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 209.</head><lb/><p>So wenig wir aber die Uranfänge der Ner-<lb/>
ven genau kennen, eben so sehr liegen auch die<lb/>
letzten Endungen, in die die Nerven sich allmä-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[134/0154]
§. 207.
Einige Nerven, besonders von einem ge-
wissen Range, z. B. der Interkostal- und der
herumschweifende Nerve, sind mit Nervenknoten
(ganglia) versehen, die aus einer festeren,
röthlichgrauen Substanz bestehen; deren Nutzen
noch nicht hinlänglich bekannt ist. Zinn's Mei-
nung scheint mir die wahrscheinlichste zu seyn a);
diese Knoten scheinen in der Absicht vorhanden
zu seyn, um die verschiedenen Nervenfaden,
welche aus ganz verschiedenen Quellen entsprin-
gen, und in diesen Knötchen zusammentreffen,
inniger unter einander zu verbinden; so daß jedes
Nervenästchen, indem es aus diesem Knoten
austritt, mit allen übrigen Aestchen in einiger
Verbindung steht a).
a) Haase disser. de gangliis. Lips. 1722. 4.
Io. Caverhill Tr. of ganglious. Lond. eod. 8.
Scarpa anatom. annot. L. I. de nervorum gan-
gliis et plexubus. Mutin. 1779. 4.
Prochasca de struct. nervorum. Vindob. 1780. 8.
Monro l. c.
§. 208.
Einen ähnlichen Nutzen scheinen auch die
Nervengeflechte (plexus) zu haben, die gleich-
falls aus solchen netzförmigen Verbindungen meh-
rerer Nerven entstehen.
§. 209.
So wenig wir aber die Uranfänge der Ner-
ven genau kennen, eben so sehr liegen auch die
letzten Endungen, in die die Nerven sich allmä-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/154>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.