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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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ter den kältesten als heißesten Klimaten, nur we-
nige Grade betragen. Denn Boerhaavens a)
Meinung, daß der Mensch in einer Atmosphäre,
die an Wärme seinen Körper übertrift, nicht le-
ben könne, ist sowohl durch die Beobachtungen
des berühmten Ellis b), als durch verschiedene
in dieser Absicht angestellte Versuche c) hinläng-
lich widerlegt. Es ist sogar ein besonderer Vor-
zug des Menschen, daß er an keinen Himmels-
strich gebunden ist, sondern die ganze weite Welt
bewohnen, und an der Hudson's Bay, wo das
Quecksilber von freyen Stücken gefriert d), oder
in Nova Zembla e), eben so gut, als an den
glühenden Sandufern von Senegal f) ausdau-
ren kann.

a) Philosoph. Transact. Vol. I. P. II. 1758. An
Thieren ist dieß schon früher beobachtet worden
von Arn. Duntze Experimenta calorem anima-
lem spectantia L. B.
1754.

b) Duhamel et Thlet in Memoires de l'Academie
des Sciences de Paris
1704.

Bradgen et Dobson in Philosophical Transactions
a
. 1765.

c) Es ist bekannt, daß auch in den Europäischen
Klimaten die Sommerhitze die Wärme des mensch-
lichen Körpers zuweilen übersteigt. Ich erfuhr
dieses an mir selbst, als ich am 3. August 1783
in Gesellschaft des Herrn Schnyder de Warten-
see, um die Mittagszeit auf den Lucerneralpen
mich befand. Das Thermometer, welches im
Schatten auf 100° stieg, sank, als es an den Kör-
per gehörig gelegt wurde, auf 96°.

ter den kältesten als heißesten Klimaten, nur we-
nige Grade betragen. Denn Boerhaavens a)
Meinung, daß der Mensch in einer Atmosphäre,
die an Wärme seinen Körper übertrift, nicht le-
ben könne, ist sowohl durch die Beobachtungen
des berühmten Ellis b), als durch verschiedene
in dieser Absicht angestellte Versuche c) hinläng-
lich widerlegt. Es ist sogar ein besonderer Vor-
zug des Menschen, daß er an keinen Himmels-
strich gebunden ist, sondern die ganze weite Welt
bewohnen, und an der Hudson's Bay, wo das
Quecksilber von freyen Stücken gefriert d), oder
in Nova Zembla e), eben so gut, als an den
glühenden Sandufern von Senegal f) ausdau-
ren kann.

a) Philosoph. Transact. Vol. I. P. II. 1758. An
Thieren ist dieß schon früher beobachtet worden
von Arn. Duntze Experimenta calorem anima-
lem spectantia L. B.
1754.

b) Duhamel et Thlet in Memoires de l'Academie
des Sciences de Paris
1704.

Bradgen et Dobson in Philosophical Transactions
a
. 1765.

c) Es ist bekannt, daß auch in den Europäischen
Klimaten die Sommerhitze die Wärme des mensch-
lichen Körpers zuweilen übersteigt. Ich erfuhr
dieses an mir selbst, als ich am 3. August 1783
in Gesellschaft des Herrn Schnyder de Warten-
see, um die Mittagszeit auf den Lucerneralpen
mich befand. Das Thermometer, welches im
Schatten auf 100° stieg, sank, als es an den Kör-
per gehörig gelegt wurde, auf 96°.

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[103/0123] ter den kältesten als heißesten Klimaten, nur we- nige Grade betragen. Denn Boerhaavens a) Meinung, daß der Mensch in einer Atmosphäre, die an Wärme seinen Körper übertrift, nicht le- ben könne, ist sowohl durch die Beobachtungen des berühmten Ellis b), als durch verschiedene in dieser Absicht angestellte Versuche c) hinläng- lich widerlegt. Es ist sogar ein besonderer Vor- zug des Menschen, daß er an keinen Himmels- strich gebunden ist, sondern die ganze weite Welt bewohnen, und an der Hudson's Bay, wo das Quecksilber von freyen Stücken gefriert d), oder in Nova Zembla e), eben so gut, als an den glühenden Sandufern von Senegal f) ausdau- ren kann. a) Philosoph. Transact. Vol. I. P. II. 1758. An Thieren ist dieß schon früher beobachtet worden von Arn. Duntze Experimenta calorem anima- lem spectantia L. B. 1754. b) Duhamel et Thlet in Memoires de l'Academie des Sciences de Paris 1704. Bradgen et Dobson in Philosophical Transactions a. 1765. c) Es ist bekannt, daß auch in den Europäischen Klimaten die Sommerhitze die Wärme des mensch- lichen Körpers zuweilen übersteigt. Ich erfuhr dieses an mir selbst, als ich am 3. August 1783 in Gesellschaft des Herrn Schnyder de Warten- see, um die Mittagszeit auf den Lucerneralpen mich befand. Das Thermometer, welches im Schatten auf 100° stieg, sank, als es an den Kör- per gehörig gelegt wurde, auf 96°.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/123>, abgerufen am 26.11.2024.