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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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In der ganzen nördlichen Erde. Ist zumahl den Gärten
nachtheilig, besonders dem Wurzelwerk*).

4. +. Arvalis. die Feldmaus, Stoßmaus. (Fr. le
campagnol.
Engl. the field mouse). M. cauda me-
diocri, dorso ferrugineo, abdomine cinereo
.

Schreber. tab. 191.

Vermehrt sich in manchen Jahren ungeheuer, und thut zu-
mahl der Wintersaat großen Schaden. Das bewährteste Ver-
tilgungsmittel ist wohl der englische Erdbohrer. Auch unter
dieser Gattung finden sich hier herum, wie unter der folgen-
den, Kackerlacken.

5. +. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris.
Engl. the mouse). M. cauda elongata, palmis te-
tradactylis pollice palmarum mutico
.

In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von Asien und
America. Hat sich den Menschen gewisser Maßen zum Haus-
thier aufgedrungen.

Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die Kackerlacken in
ihrer Art), sind zuweilen so lichtscheu, daß sie in der Hel-
lung die Augenlieder fest zuschließen, und für blind gehal-
ten werden.

6. +. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the rat).
M. cauda elongata, palmis tetradactylis cum ungui-
culo pollicari
.

Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbreitet; scheint
aber ursprünglich im mittlern Europa zu Hause**). Aeußerst
gefräßig. Frißt sogar Scorpione, und zieht dem Menschen
und seinen Victualien überall nach; den Bergleuten in die
tiefsten Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe. Un-
ter andern gehört diese Land- und Hausplage zu den gefähr-
lichsten Feinden der Zuckerplantagen in Westindien.

An vielen Orten wird sie allgemach durch die ursprünglich
wohl in Ostindien und Persien einheimliche Wanderratte

*) Vor Kurzem erhielt ich eine gar schöne Spielart dieser Gat-
tung aus hiesiger Gegend. Hermelinweiß, bloß mit ein paar bräunlich-
grauen Flecken auf dem Rücken.
**) Von der von manchen neuern Naturforschern gar seltsam an-
gegebenen ursprünglichen Heimath, so wie von der allmähligen Ver-
pflanzung der Ratten und vieler andern nun weit verbreiteten Thiere,
habe ich ausführlich gehandelt in der Commentatio de quorundam
animantium coloniis, sive sponte migratis sive casu aut studio
ab hominibus aliorsum translatis.
Gotting. 1823. 4. und im T. V.
comm. recentior. Soc. R. Scientiar. Gott.

In der ganzen nördlichen Erde. Ist zumahl den Gärten
nachtheilig, besonders dem Wurzelwerk*).

4. †. Arvalis. die Feldmaus, Stoßmaus. (Fr. le
campagnol.
Engl. the field mouse). M. cauda me-
diocri, dorso ferrugineo, abdomine cinereo
.

Schreber. tab. 191.

Vermehrt sich in manchen Jahren ungeheuer, und thut zu-
mahl der Wintersaat großen Schaden. Das bewährteste Ver-
tilgungsmittel ist wohl der englische Erdbohrer. Auch unter
dieser Gattung finden sich hier herum, wie unter der folgen-
den, Kackerlacken.

5. †. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris.
Engl. the mouse). M. cauda elongata, palmis te-
tradactylis pollice palmarum mutico
.

In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von Asien und
America. Hat sich den Menschen gewisser Maßen zum Haus-
thier aufgedrungen.

Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die Kackerlacken in
ihrer Art), sind zuweilen so lichtscheu, daß sie in der Hel-
lung die Augenlieder fest zuschließen, und für blind gehal-
ten werden.

6. †. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the rat).
M. cauda elongata, palmis tetradactylis cum ungui-
culo pollicari
.

Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbreitet; scheint
aber ursprünglich im mittlern Europa zu Hause**). Aeußerst
gefräßig. Frißt sogar Scorpione, und zieht dem Menschen
und seinen Victualien überall nach; den Bergleuten in die
tiefsten Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe. Un-
ter andern gehört diese Land- und Hausplage zu den gefähr-
lichsten Feinden der Zuckerplantagen in Westindien.

An vielen Orten wird sie allgemach durch die ursprünglich
wohl in Ostindien und Persien einheimliche Wanderratte

*) Vor Kurzem erhielt ich eine gar schöne Spielart dieser Gat-
tung aus hiesiger Gegend. Hermelinweiß, bloß mit ein paar bräunlich-
grauen Flecken auf dem Rücken.
**) Von der von manchen neuern Naturforschern gar seltsam an-
gegebenen ursprünglichen Heimath, so wie von der allmähligen Ver-
pflanzung der Ratten und vieler andern nun weit verbreiteten Thiere,
habe ich ausführlich gehandelt in der Commentatio de quorundam
animantium coloniis, sive sponte migratis sive casu aut studio
ab hominibus aliorsum translatis.
Gotting. 1823. 4. und im T. V.
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[51/0061] In der ganzen nördlichen Erde. Ist zumahl den Gärten nachtheilig, besonders dem Wurzelwerk *). 4. †. Arvalis. die Feldmaus, Stoßmaus. (Fr. le campagnol. Engl. the field mouse). M. cauda me- diocri, dorso ferrugineo, abdomine cinereo. Schreber. tab. 191. Vermehrt sich in manchen Jahren ungeheuer, und thut zu- mahl der Wintersaat großen Schaden. Das bewährteste Ver- tilgungsmittel ist wohl der englische Erdbohrer. Auch unter dieser Gattung finden sich hier herum, wie unter der folgen- den, Kackerlacken. 5. †. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris. Engl. the mouse). M. cauda elongata, palmis te- tradactylis pollice palmarum mutico. In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von Asien und America. Hat sich den Menschen gewisser Maßen zum Haus- thier aufgedrungen. Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die Kackerlacken in ihrer Art), sind zuweilen so lichtscheu, daß sie in der Hel- lung die Augenlieder fest zuschließen, und für blind gehal- ten werden. 6. †. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the rat). M. cauda elongata, palmis tetradactylis cum ungui- culo pollicari. Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbreitet; scheint aber ursprünglich im mittlern Europa zu Hause **). Aeußerst gefräßig. Frißt sogar Scorpione, und zieht dem Menschen und seinen Victualien überall nach; den Bergleuten in die tiefsten Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe. Un- ter andern gehört diese Land- und Hausplage zu den gefähr- lichsten Feinden der Zuckerplantagen in Westindien. An vielen Orten wird sie allgemach durch die ursprünglich wohl in Ostindien und Persien einheimliche Wanderratte *) Vor Kurzem erhielt ich eine gar schöne Spielart dieser Gat- tung aus hiesiger Gegend. Hermelinweiß, bloß mit ein paar bräunlich- grauen Flecken auf dem Rücken. **) Von der von manchen neuern Naturforschern gar seltsam an- gegebenen ursprünglichen Heimath, so wie von der allmähligen Ver- pflanzung der Ratten und vieler andern nun weit verbreiteten Thiere, habe ich ausführlich gehandelt in der Commentatio de quorundam animantium coloniis, sive sponte migratis sive casu aut studio ab hominibus aliorsum translatis. Gotting. 1823. 4. und im T. V. comm. recentior. Soc. R. Scientiar. Gott.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/61>, abgerufen am 24.11.2024.