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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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So wie die folgende Gattung in den mildern Erdstrichen
der alten Welt. Es ist der wahre glis der Alten, den sie ver-
speiseten*), und in eigenen glirariis**) mästeten. Lebt in
Eichen- und Buchenwäldern, nistet in hohlen Bäumen; und
hält langen und sehr festen Winterschlaf.

2. +. Avellanarius. die kleine Haselmaus. (Fr. le
muscardin
. Engl. the dormouse). G. rufus, polli-
ce plantarum mutico, auriculis rotundatis
.

Schreber. tab. 227.

Kleiner am Leibe als die Hausmaus. Zu ihrem Winter-
schlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich festes Lager von
Tangelnadeln, u. a. kleinen Gestrüppe, worein sie sich ver-
gräbt.

9. Mus. Cauda gracilis, subnuda. Dentes ut in praece-
dentibus.

1. Oeconomus. die Wurzelmaus. M. cauda subses-
quiunciali, auriculis nudis vellere molli latentibus,
palmis subtetradactylis, corpore fusco
.

Schreber. tab. 190.

Durch Sibirien, bis nach Kamtschatka. Wird theils durch
die großen Wanderungen, die sie, zumahl von Kamtschatka
aus, in manchen Jahren, fast wie der Lemming, anstellt,
besonders aber durch die Industrie merkwürdig, womit sie
eine große Menge meist eßbarer Wurzeln in ihre unterirdi-
schen Höhlen schleppt, denen die Tungusen etc. (wie die Thü-
ringer dem Hamster-Vorrath) nachgraben.

2. +. Sylvaticus. die Waldmaus, große Feld-
maus
. (Fr. le mulot. Engl. the field rat.). M. cau-
da mediocri, pectore flavescente, abdomine albi-
do
***).

Schreber. tab. 180.

Thut den Feldfrüchten und der Holzsaat Schaden.

3. +. Amphibius. die Wasserratte, der Erdwolf.
M. cauda longitudine dimidia corporis, auribus vix
vellere prominulis, palmis subtetradactylis
.

Schreber. tab. 186.

*) Apicius. VIII, 9.
**) Varro de R. R. III, 15.
***) Const. Nicati comm. de mure domestico, silvatico at-
que arvali.
Ultraj. 1822. 8.

So wie die folgende Gattung in den mildern Erdstrichen
der alten Welt. Es ist der wahre glis der Alten, den sie ver-
speiseten*), und in eigenen glirariis**) mästeten. Lebt in
Eichen- und Buchenwäldern, nistet in hohlen Bäumen; und
hält langen und sehr festen Winterschlaf.

2. †. Avellanarius. die kleine Haselmaus. (Fr. le
muscardin
. Engl. the dormouse). G. rufus, polli-
ce plantarum mutico, auriculis rotundatis
.

Schreber. tab. 227.

Kleiner am Leibe als die Hausmaus. Zu ihrem Winter-
schlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich festes Lager von
Tangelnadeln, u. a. kleinen Gestrüppe, worein sie sich ver-
gräbt.

9. Mus. Cauda gracilis, subnuda. Dentes ut in praece-
dentibus.

1. Oeconomus. die Wurzelmaus. M. cauda subses-
quiunciali, auriculis nudis vellere molli latentibus,
palmis subtetradactylis, corpore fusco
.

Schreber. tab. 190.

Durch Sibirien, bis nach Kamtschatka. Wird theils durch
die großen Wanderungen, die sie, zumahl von Kamtschatka
aus, in manchen Jahren, fast wie der Lemming, anstellt,
besonders aber durch die Industrie merkwürdig, womit sie
eine große Menge meist eßbarer Wurzeln in ihre unterirdi-
schen Höhlen schleppt, denen die Tungusen ꝛc. (wie die Thü-
ringer dem Hamster-Vorrath) nachgraben.

2. †. Sylvaticus. die Waldmaus, große Feld-
maus
. (Fr. le mulot. Engl. the field rat.). M. cau-
da mediocri, pectore flavescente, abdomine albi-
do
***).

Schreber. tab. 180.

Thut den Feldfrüchten und der Holzsaat Schaden.

3. †. Amphibius. die Wasserratte, der Erdwolf.
M. cauda longitudine dimidia corporis, auribus vix
vellere prominulis, palmis subtetradactylis
.

Schreber. tab. 186.

*) Apicius. VIII, 9.
**) Varro de R. R. III, 15.
***) Const. Nicati comm. de mure domestico, silvatico at-
que arvali.
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[50/0060] So wie die folgende Gattung in den mildern Erdstrichen der alten Welt. Es ist der wahre glis der Alten, den sie ver- speiseten *), und in eigenen glirariis **) mästeten. Lebt in Eichen- und Buchenwäldern, nistet in hohlen Bäumen; und hält langen und sehr festen Winterschlaf. 2. †. Avellanarius. die kleine Haselmaus. (Fr. le muscardin. Engl. the dormouse). G. rufus, polli- ce plantarum mutico, auriculis rotundatis. Schreber. tab. 227. Kleiner am Leibe als die Hausmaus. Zu ihrem Winter- schlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich festes Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinen Gestrüppe, worein sie sich ver- gräbt. 9. Mus. Cauda gracilis, subnuda. Dentes ut in praece- dentibus. 1. Oeconomus. die Wurzelmaus. M. cauda subses- quiunciali, auriculis nudis vellere molli latentibus, palmis subtetradactylis, corpore fusco. Schreber. tab. 190. Durch Sibirien, bis nach Kamtschatka. Wird theils durch die großen Wanderungen, die sie, zumahl von Kamtschatka aus, in manchen Jahren, fast wie der Lemming, anstellt, besonders aber durch die Industrie merkwürdig, womit sie eine große Menge meist eßbarer Wurzeln in ihre unterirdi- schen Höhlen schleppt, denen die Tungusen ꝛc. (wie die Thü- ringer dem Hamster-Vorrath) nachgraben. 2. †. Sylvaticus. die Waldmaus, große Feld- maus. (Fr. le mulot. Engl. the field rat.). M. cau- da mediocri, pectore flavescente, abdomine albi- do ***). Schreber. tab. 180. Thut den Feldfrüchten und der Holzsaat Schaden. 3. †. Amphibius. die Wasserratte, der Erdwolf. M. cauda longitudine dimidia corporis, auribus vix vellere prominulis, palmis subtetradactylis. Schreber. tab. 186. *) Apicius. VIII, 9. **) Varro de R. R. III, 15. ***) Const. Nicati comm. de mure domestico, silvatico at- que arvali. Ultraj. 1822. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/60>, abgerufen am 24.11.2024.