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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der von
Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am Harze) die
von einer großen Hyäne*).

3) Von dem schon gedachten [S. 484. Note *)] Mam-
mut
der alten Welt, einer Elephantengattung (Ele-
phas
primigenius) [die vermeinten Riesenknochen**) unse-
rer ehrlichen Alten]; unter andern auch in Menge in Deutsch-
land***). Das Elfenbein der sibirischen, die zumal am Eis-
meere ausgegraben werden (das so genannte Mammonto-
vaiakost
) , ähnelt dem frischesten von den beiden jetzt existi-
renden Elephantengattungen, und wird in Archangel und
von den Schinesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben
so verarbeitet.

4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros antiqui-
tatis
). Häufig mit dem eben gedachten Elephanten z.E. in
Sibirien; aber auch in Deutschland, z.E. bei Herzberg am
Harz+), (a. 1750 die Gebeine von fünf Individuen im Um-
fang einer Meile); bei Thiede im Braunschweigischen; bei
Burg-Tonna im Gothaischen u. a.

Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur wenige von
vielen:

So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt, das
Nordamericanische Mammut (Mammut ohioticum, -
Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine besonders am Ohio etc.
in Menge ausgegraben werden; und das sich unter andern
schon durch die eigene auffallende Form seiner enormen Back-
zähne (- Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. -) von der
übrigen thierischen Schöpfung der Vorwelt auszeichnet++).

6) Das besonders durch die abenteuerliche Mißgestalt des
Kopfs, Beckens, der Beine und Krallen auffallende Mega-

*) s. Buckland a. a. O. wo er auch die von ihm entdeck-
ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (- also
eine Art von so genannten album graecum der Vorwelt -) beschrie-
ben und abgebildet hat.
**) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St S. 16 u. f.
***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'elephans
et de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne
etc. I-III. St.
Darmst. 1783 u. f. 4; Tilesius in den Mem. de l'Acad. des
Sciences de St. Petersbourg
. T. V. p. 406 und Cuvier T. I. p. 95
+) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II.
pag. 215-280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43
++) Remer. Peale's Account of the Skeleton of the Mam-
moth
. Lond. 1802. 4. Cuvier T. I. p. 206. und A. C. Bonn in
den natuurlyke Verhandel. der Maatsch der Wetensch. te
Haarlem
. IV. B. 2. St.

So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der von
Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am Harze) die
von einer großen Hyäne*).

3) Von dem schon gedachten [S. 484. Note *)] Mam-
mut
der alten Welt, einer Elephantengattung (Ele-
phas
primigenius) [die vermeinten Riesenknochen**) unse-
rer ehrlichen Alten]; unter andern auch in Menge in Deutsch-
land***). Das Elfenbein der sibirischen, die zumal am Eis-
meere ausgegraben werden (das so genannte Mammonto-
vaiakost
) , ähnelt dem frischesten von den beiden jetzt existi-
renden Elephantengattungen, und wird in Archangel und
von den Schinesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben
so verarbeitet.

4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros antiqui-
tatis
). Häufig mit dem eben gedachten Elephanten z.E. in
Sibirien; aber auch in Deutschland, z.E. bei Herzberg am
Harz†), (a. 1750 die Gebeine von fünf Individuen im Um-
fang einer Meile); bei Thiede im Braunschweigischen; bei
Burg-Tonna im Gothaischen u. a.

Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur wenige von
vielen:

So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt, das
Nordamericanische Mammut (Mammut ohioticum, –
Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine besonders am Ohio ꝛc.
in Menge ausgegraben werden; und das sich unter andern
schon durch die eigene auffallende Form seiner enormen Back-
zähne (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. –) von der
übrigen thierischen Schöpfung der Vorwelt auszeichnet††).

6) Das besonders durch die abenteuerliche Mißgestalt des
Kopfs, Beckens, der Beine und Krallen auffallende Mega-

*) s. Buckland a. a. O. wo er auch die von ihm entdeck-
ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (– also
eine Art von so genannten album graecum der Vorwelt –) beschrie-
ben und abgebildet hat.
**) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St S. 16 u. f.
***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'éléphans
et de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne
etc. I-III. St.
Darmst. 1783 u. f. 4; Tilesius in den Mém. de l'Acad. des
Sciences de St. Petersbourg
. T. V. p. 406 und Cuvier T. I. p. 95
†) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II.
pag. 215-280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43
††) Remer. Peale's Account of the Skeleton of the Mam-
moth
. Lond. 1802. 4. Cuvier T. I. p. 206. und A. C. Bonn in
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[489/0499] So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der von Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am Harze) die von einer großen Hyäne *). 3) Von dem schon gedachten [S. 484. Note *)] Mam- mut der alten Welt, einer Elephantengattung (Ele- phas primigenius) [die vermeinten Riesenknochen **) unse- rer ehrlichen Alten]; unter andern auch in Menge in Deutsch- land ***). Das Elfenbein der sibirischen, die zumal am Eis- meere ausgegraben werden (das so genannte Mammonto- vaiakost) , ähnelt dem frischesten von den beiden jetzt existi- renden Elephantengattungen, und wird in Archangel und von den Schinesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben so verarbeitet. 4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros antiqui- tatis). Häufig mit dem eben gedachten Elephanten z.E. in Sibirien; aber auch in Deutschland, z.E. bei Herzberg am Harz †), (a. 1750 die Gebeine von fünf Individuen im Um- fang einer Meile); bei Thiede im Braunschweigischen; bei Burg-Tonna im Gothaischen u. a. Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur wenige von vielen: So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt, das Nordamericanische Mammut (Mammut ohioticum, – Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine besonders am Ohio ꝛc. in Menge ausgegraben werden; und das sich unter andern schon durch die eigene auffallende Form seiner enormen Back- zähne (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. –) von der übrigen thierischen Schöpfung der Vorwelt auszeichnet ††). 6) Das besonders durch die abenteuerliche Mißgestalt des Kopfs, Beckens, der Beine und Krallen auffallende Mega- *) s. Buckland a. a. O. wo er auch die von ihm entdeck- ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (– also eine Art von so genannten album graecum der Vorwelt –) beschrie- ben und abgebildet hat. **) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St S. 16 u. f. ***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'éléphans et de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne etc. I-III. St. Darmst. 1783 u. f. 4; Tilesius in den Mém. de l'Acad. des Sciences de St. Petersbourg. T. V. p. 406 und Cuvier T. I. p. 95 †) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II. pag. 215-280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43 ††) Remer. Peale's Account of the Skeleton of the Mam- moth. Lond. 1802. 4. Cuvier T. I. p. 206. und A. C. Bonn in den natuurlyke Verhandel. der Maatsch der Wetensch. te Haarlem. IV. B. 2. St.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/499>, abgerufen am 22.11.2024.