Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.cher Haarkies (z.E. bei St. Andreasberg auf dem Gebrauch zur Gewinnung des Schwefels, Alauns und Ei- 3. Magnetkies. Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglän- 4. Magnet-Eisenstein, natürlicher Magnet, at- Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Kry- Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus, fin- *) s. Hausmann de relatione inter corpor. natur. anorganic indol. chemicas atque externas im IIten B. der gedachten Com- menlat. p. 34. Stromeyer in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147. **) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de natu-
ra fossilium, L. V. p. 604. cher Haarkies (z.E. bei St. Andreasberg auf dem Gebrauch zur Gewinnung des Schwefels, Alauns und Ei- 3. Magnetkies. Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglän- 4. Magnet-Eisenstein, natürlicher Magnet, at- Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Kry- Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus, fin- *) s. Hausmann de relatione inter corpor. natur. anorganic indol. chemicas atque externas im IIten B. der gedachten Com- menlat. p. 34. Stromeyer in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147. **) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de natu-
ra fossilium, L. V. p. 604. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0470" xml:id="pb460_0001" n="460"/> cher <hi rendition="#g">Haarkies</hi> (z.E. bei St. Andreasberg auf dem<lb/> Harz), in abgesonderten haarförmigen Nadeln; theils in<lb/> mancherlei besonderer Gestalt, z. B. stalactitisch, röhrenför-<lb/> mig, gestrickt, zellig ꝛc.; theils als metallisirte Petrefacten<lb/> der Vorwelt, zumal als Ammoniten. Gehalt des Strahlkie-<lb/> ses (nach <hi rendition="#g">Berzelius</hi>) = 45,07 Eisen, 0,70 Mangan,<lb/> 53,35 Schwefel, 0,80 Kieselerde.</p> <p rendition="#l1em">Gebrauch zur Gewinnung des Schwefels, Alauns und Ei-<lb/> senvitriols; ehedem statt Feuerstein an deutschen Büchsen ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#g">Magnetkies</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglän-<lb/> zend; doch meist angelaufen; ungeformt; sehr selten<lb/> (am Harz) krystallisirt, in sechsseitigen Tafeln und Säulen,<lb/> die zuweilen an den Endkanten abgestumpft sind<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Hausmann</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de relatione inter corpor. natur. anorganic<lb/> indol. chemicas atque externas</hi></hi> im IIten B. der gedachten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Com-<lb/> menlat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p</hi>. 34.</p><p><hi rendition="#g">Stromeyer</hi> in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147.</p></note>. Ist wie<lb/> so manche andere Eisenerze retractorisch, d. h. er wird vom<lb/> Magnet gezogen. Gehalt des von der Treeseburg am Harz<lb/> (nach <hi rendition="#g">Stromeyer</hi>) = 59,85 Eisen, 40,15 Schwefel.</p> <p rendition="#indent-1">4. <hi rendition="#g">Magnet-Eisenstein, natürlicher Magnet, at-<lb/> tractorisches Eisenerz</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Aimant</hi></hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">fer oxydulé</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Load-stone</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Kry-<lb/> stallen als doppelt vierseitige Pyramiden; hart; spröde; zeich-<lb/> net sich durch die beiden großen physicalischen Eigenschaften<lb/> aus, daß er das Eisen zieht, und sich in freischwebender La-<lb/> ge nach den Polen richtet; auch beiderley Kraft dem Eisen<lb/> selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Ist natürliches schwarzes<lb/> Eisenoxyd oder eine Verbindung von Eisenoxydul mit Eisen-<lb/> oxyd. Hält aber häufigst noch andere Metalloxyde, besonders<lb/> Titanoxyd, Manganoxyd und Kieselerde. Fundort vorzüg-<lb/> lichst der Magnetberg in Werchoturien; außerdem unter an-<lb/> dern auch in unserer Nachbarschaft der Spitzenberg am Harz<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Daß hier Magnet breche, sagt schon <hi rendition="#aq">G</hi>. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Agricola</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de natu-<lb/> ra fossilium</hi></hi>, <hi rendition="#aq">L.</hi> V. <hi rendition="#aq">p</hi>. 604.</p></note>.</p> <p rendition="#l1em">Der <hi rendition="#g">Magnet-Eisensand</hi>, <hi rendition="#aq">magnes glareosus</hi>, fin-<lb/> det sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, entweder in Ge-<lb/> birgsarten eingesprengt [so z. B. in manchem Granit (s. oben<lb/> S. 426), Porphyr, Basalt ꝛc.]; oder aber, und zwar häu-<lb/> figer in manchem Sande des Meeres oder der Seen und Flüsse.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [460/0470]
cher Haarkies (z.E. bei St. Andreasberg auf dem
Harz), in abgesonderten haarförmigen Nadeln; theils in
mancherlei besonderer Gestalt, z. B. stalactitisch, röhrenför-
mig, gestrickt, zellig ꝛc.; theils als metallisirte Petrefacten
der Vorwelt, zumal als Ammoniten. Gehalt des Strahlkie-
ses (nach Berzelius) = 45,07 Eisen, 0,70 Mangan,
53,35 Schwefel, 0,80 Kieselerde.
Gebrauch zur Gewinnung des Schwefels, Alauns und Ei-
senvitriols; ehedem statt Feuerstein an deutschen Büchsen ꝛc.
3. Magnetkies.
Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglän-
zend; doch meist angelaufen; ungeformt; sehr selten
(am Harz) krystallisirt, in sechsseitigen Tafeln und Säulen,
die zuweilen an den Endkanten abgestumpft sind *). Ist wie
so manche andere Eisenerze retractorisch, d. h. er wird vom
Magnet gezogen. Gehalt des von der Treeseburg am Harz
(nach Stromeyer) = 59,85 Eisen, 40,15 Schwefel.
4. Magnet-Eisenstein, natürlicher Magnet, at-
tractorisches Eisenerz. (Fr. Aimant, fer oxydulé.
Engl. Load-stone.)
Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Kry-
stallen als doppelt vierseitige Pyramiden; hart; spröde; zeich-
net sich durch die beiden großen physicalischen Eigenschaften
aus, daß er das Eisen zieht, und sich in freischwebender La-
ge nach den Polen richtet; auch beiderley Kraft dem Eisen
selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Ist natürliches schwarzes
Eisenoxyd oder eine Verbindung von Eisenoxydul mit Eisen-
oxyd. Hält aber häufigst noch andere Metalloxyde, besonders
Titanoxyd, Manganoxyd und Kieselerde. Fundort vorzüg-
lichst der Magnetberg in Werchoturien; außerdem unter an-
dern auch in unserer Nachbarschaft der Spitzenberg am Harz **).
Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus, fin-
det sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, entweder in Ge-
birgsarten eingesprengt [so z. B. in manchem Granit (s. oben
S. 426), Porphyr, Basalt ꝛc.]; oder aber, und zwar häu-
figer in manchem Sande des Meeres oder der Seen und Flüsse.
*) s. Hausmann de relatione inter corpor. natur. anorganic
indol. chemicas atque externas im IIten B. der gedachten Com-
menlat. p. 34.
Stromeyer in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147.
**) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de natu-
ra fossilium, L. V. p. 604.
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