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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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2. Polyhalit, schwefelsaures Kali.

Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhydrit gerechnete
und nun erst von Stromeyer genau untersuchte Fossil ist
ziegelroth; wachsglänzend; theils faserig; durchscheinend;
von salzig bitterm Geschmack; ausnehmend leichtflüssig. Ge-
halt = 27,63 schwefelsaures Kali, 28,46 schwefelsaures
Kalkhydrat, 22,22 schwefelsaure Kalkerde, 20,03 schwefel-
saure Talkerde, 0,29 schwefelsaures Eisenoxydul, 0,19 salz-
saures Natron, 0,19 Eisenoxyd. Fundort in den Steinsalz-
lagern zu Ischel in Oberösterreich*).

B) In Verbindung mit Erden.

3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure Talk-
erde
. Magnesia vitriolata. Magnesie sulfatee.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadelförmigen
zusammengehäuften Krystallen. Gehalt = 33 Schwefelsäu-
re, 19 Talkerde, 48 Wasser. Geschmack sehr bitter. Fund-
ort unter andern bei Jena.

Eine besondere Abart ist das so genannte Haarsalz
(Halotrichum) von Idria, das sich durch seine langen haar-
förmigen Krystallen, silberweiße Farbe und Seidenglanz aus-
zeichnet.

4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure Thonerde.
Alumen, argilla vitriolata. Alumine sulfatee.

Meist graulich; theils durchscheinend; meist nur schim-
mernd; theils seideglänzend; theils erdig. Gewicht = 2071.
Gehalt ungleich; z. B. der Frauenwalde (nach Klap-
roth
)= 15,25 Alaunerde, 0,25 Kali, 7,50 Eisenoxydul,|
77 Schwefelsäure. Geschmack zusammenziehend, herbe, hin-
tennach süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen. Zu-
weilen auch auf den so genannten Alaunerzen. Gebrauch
hauptsächlich zur Färberei etc.

C) In Verbindung mit Metalloxyden.

5. Natürlicher Vitriol.

Schwefelsaure Metalloxyde, zumal von Kupfer, Eisen,
Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere dieser verschiede-

*) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium classe fos-
silium specie. im IVten B. der Commentat. Soc. Gotting. re-
centior
. p. 139.

2. Polyhalit, schwefelsaures Kali.

Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhydrit gerechnete
und nun erst von Stromeyer genau untersuchte Fossil ist
ziegelroth; wachsglänzend; theils faserig; durchscheinend;
von salzig bitterm Geschmack; ausnehmend leichtflüssig. Ge-
halt = 27,63 schwefelsaures Kali, 28,46 schwefelsaures
Kalkhydrat, 22,22 schwefelsaure Kalkerde, 20,03 schwefel-
saure Talkerde, 0,29 schwefelsaures Eisenoxydul, 0,19 salz-
saures Natron, 0,19 Eisenoxyd. Fundort in den Steinsalz-
lagern zu Ischel in Oberösterreich*).

B) In Verbindung mit Erden.

3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure Talk-
erde
. Magnesia vitriolata. Magnésie sulfatée.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadelförmigen
zusammengehäuften Krystallen. Gehalt = 33 Schwefelsäu-
re, 19 Talkerde, 48 Wasser. Geschmack sehr bitter. Fund-
ort unter andern bei Jena.

Eine besondere Abart ist das so genannte Haarsalz
(Halotrichum) von Idria, das sich durch seine langen haar-
förmigen Krystallen, silberweiße Farbe und Seidenglanz aus-
zeichnet.

4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure Thonerde.
Alumen, argilla vitriolata. Alumine sulfatée.

Meist graulich; theils durchscheinend; meist nur schim-
mernd; theils seideglänzend; theils erdig. Gewicht = 2071.
Gehalt ungleich; z. B. der Frauenwalde (nach Klap-
roth
)= 15,25 Alaunerde, 0,25 Kali, 7,50 Eisenoxydul,|
77 Schwefelsäure. Geschmack zusammenziehend, herbe, hin-
tennach süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen. Zu-
weilen auch auf den so genannten Alaunerzen. Gebrauch
hauptsächlich zur Färberei ꝛc.

C) In Verbindung mit Metalloxyden.

5. Natürlicher Vitriol.

Schwefelsaure Metalloxyde, zumal von Kupfer, Eisen,
Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere dieser verschiede-

*) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium classe fos-
silium specie. im IVten B. der Commentat. Soc. Gotting. re-
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. p. 139.
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[435/0445] 2. Polyhalit, schwefelsaures Kali. Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhydrit gerechnete und nun erst von Stromeyer genau untersuchte Fossil ist ziegelroth; wachsglänzend; theils faserig; durchscheinend; von salzig bitterm Geschmack; ausnehmend leichtflüssig. Ge- halt = 27,63 schwefelsaures Kali, 28,46 schwefelsaures Kalkhydrat, 22,22 schwefelsaure Kalkerde, 20,03 schwefel- saure Talkerde, 0,29 schwefelsaures Eisenoxydul, 0,19 salz- saures Natron, 0,19 Eisenoxyd. Fundort in den Steinsalz- lagern zu Ischel in Oberösterreich *). B) In Verbindung mit Erden. 3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure Talk- erde. Magnesia vitriolata. Magnésie sulfatée. Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadelförmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt = 33 Schwefelsäu- re, 19 Talkerde, 48 Wasser. Geschmack sehr bitter. Fund- ort unter andern bei Jena. Eine besondere Abart ist das so genannte Haarsalz (Halotrichum) von Idria, das sich durch seine langen haar- förmigen Krystallen, silberweiße Farbe und Seidenglanz aus- zeichnet. 4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure Thonerde. Alumen, argilla vitriolata. Alumine sulfatée. Meist graulich; theils durchscheinend; meist nur schim- mernd; theils seideglänzend; theils erdig. Gewicht = 2071. Gehalt ungleich; z. B. der Frauenwalde (nach Klap- roth)= 15,25 Alaunerde, 0,25 Kali, 7,50 Eisenoxydul,| 77 Schwefelsäure. Geschmack zusammenziehend, herbe, hin- tennach süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen. Zu- weilen auch auf den so genannten Alaunerzen. Gebrauch hauptsächlich zur Färberei ꝛc. C) In Verbindung mit Metalloxyden. 5. Natürlicher Vitriol. Schwefelsaure Metalloxyde, zumal von Kupfer, Eisen, Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere dieser verschiede- *) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium classe fos- silium specie. im IVten B. der Commentat. Soc. Gotting. re- centior. p. 139.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/445>, abgerufen am 21.11.2024.