Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist meist Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zusam- mengehäuften Körnern und Geröllen, die durch ein bloßes Cäment gleichsam zusammen gekittet sind. 6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat. (Ital. Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören: Die so schöne und köstliche antike Breccia verde d'Egit- Der Puddingstein. - Eine Grundmasse von einem Das so genannte Rothe todte liegende der deutschen *) Er scheint von ziemlich neuer Entstehung; wenigstens besitze
ich Stücke davon, wo die eingewachsenen Feuersteingerölle versteinte Cellularien enthalten. 5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist meist Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zusam- mengehäuften Körnern und Geröllen, die durch ein bloßes Cäment gleichsam zusammen gekittet sind. 6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat. (Ital. Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören: Die so schöne und köstliche antike Breccia verde d'Egit- Der Puddingstein. – Eine Grundmasse von einem Das so genannte Rothe todte liegende der deutschen *) Er scheint von ziemlich neuer Entstehung; wenigstens besitze
ich Stücke davon, wo die eingewachsenen Feuersteingerölle versteinte Cellularien enthalten. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0440" xml:id="pb430_0001" n="430"/> <p rendition="#indent-1">5. <hi rendition="#g">Porphyrschiefer, Hornschiefer</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist meist<lb/> der obgedachte Klingstein (S. 398). Eingemengt ist in sehr<lb/> kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie<lb/> schon der Name zeigt, schiefrig.</p> <p rendition="#l1em">Hingegen beim <hi rendition="#g">Weißstein</hi> oder (wie er von seinem<lb/> Fundort in Mähren genannt wird) <hi rendition="#g">Namiesterstein</hi> der<lb/> auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feld-<lb/> spath die Grundmasse, in welcher kleine Granaten theils auch<lb/> Glimmer ꝛc. porphyrartig eingemengt liegen.</p> </div> <div n="4"> <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">C</hi>) <hi rendition="#g">Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zusam-<lb/> mengehäuften Körnern und Geröllen, die<lb/> durch ein bloßes Cäment gleichsam zusammen<lb/> gekittet sind</hi>.</head><lb/> <p rendition="#indent-1">6. <hi rendition="#g">Bresche, Trümmerstein, Conglomerat</hi>. (<hi rendition="#g">Ital</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Breccia</hi></hi>).</p> <p rendition="#l1em"><hi rendition="#g">Ungleichförmige</hi> Gerölle und Brocken in eine oft<lb/> sandsteinartige Hauptmasse eingebacken. Von großer Man-<lb/> nigfaltigkeit des Cäments sowohl als der inliegenden Ge-<lb/> mengstoffe. Jenes ist aber immer derb, nicht von schieferigem<lb/> Gefüge.</p> <p rendition="#l1em">Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören:</p> <p rendition="#l1em">Die so schöne und köstliche antike <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Breccia verde d'Egit-<lb/> to</hi></hi>; eine grünsteinartige Grundmasse mit grünem dichten<lb/> Feldspath, Hornstein, Serpentinstein ꝛc.; woraus unter an-<lb/> dern altägyptischen Kunstwerken der im brittischen Museum<lb/> befindliche, unter dem Namen des Sargs Alexanders be-<lb/> rühmte herrliche Sarcophag gearbeitet ist.</p> <p rendition="#l1em">Der <hi rendition="#g">Puddingstein</hi>. – Eine Grundmasse von einem<lb/> meist graulichgelben, durch Quarz-Cäment verbundenen<lb/> Sandstein, in welchem Gerölle von Feuerstein, Kieselschiefer<lb/> ꝛc. fest eingewachsen sind<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Er scheint von ziemlich neuer Entstehung; wenigstens besitze<lb/> ich Stücke davon, wo die eingewachsenen Feuersteingerölle versteinte<lb/> Cellularien enthalten.</p></note>. Fundort vorzüglich in England;<lb/> der schönste bei St. Albans in Hertfordshire.</p> <p rendition="#l1em">Das so genannte <hi rendition="#g">Rothe todte liegende</hi> der deutschen<lb/> Bergleute. – Meist eine Grundmasse von stark eisenschüssi-<lb/> gen durch Thon-Cäment verbundenem Sandstein, in welchem<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [430/0440]
5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.
Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist meist
der obgedachte Klingstein (S. 398). Eingemengt ist in sehr
kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie
schon der Name zeigt, schiefrig.
Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem
Fundort in Mähren genannt wird) Namiesterstein der
auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feld-
spath die Grundmasse, in welcher kleine Granaten theils auch
Glimmer ꝛc. porphyrartig eingemengt liegen.
C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zusam-
mengehäuften Körnern und Geröllen, die
durch ein bloßes Cäment gleichsam zusammen
gekittet sind.
6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat. (Ital.
Breccia).
Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft
sandsteinartige Hauptmasse eingebacken. Von großer Man-
nigfaltigkeit des Cäments sowohl als der inliegenden Ge-
mengstoffe. Jenes ist aber immer derb, nicht von schieferigem
Gefüge.
Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören:
Die so schöne und köstliche antike Breccia verde d'Egit-
to; eine grünsteinartige Grundmasse mit grünem dichten
Feldspath, Hornstein, Serpentinstein ꝛc.; woraus unter an-
dern altägyptischen Kunstwerken der im brittischen Museum
befindliche, unter dem Namen des Sargs Alexanders be-
rühmte herrliche Sarcophag gearbeitet ist.
Der Puddingstein. – Eine Grundmasse von einem
meist graulichgelben, durch Quarz-Cäment verbundenen
Sandstein, in welchem Gerölle von Feuerstein, Kieselschiefer
ꝛc. fest eingewachsen sind *). Fundort vorzüglich in England;
der schönste bei St. Albans in Hertfordshire.
Das so genannte Rothe todte liegende der deutschen
Bergleute. – Meist eine Grundmasse von stark eisenschüssi-
gen durch Thon-Cäment verbundenem Sandstein, in welchem
*) Er scheint von ziemlich neuer Entstehung; wenigstens besitze
ich Stücke davon, wo die eingewachsenen Feuersteingerölle versteinte
Cellularien enthalten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |