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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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Uebersicht von der merkwürdigsten ge-
mengten
Gebirgsarten.


§. 244.

Wir haben bisher die Erden und Steine als homogene (me-
chanisch einfache) Fossilien betrachtet. Häufigst aber finden sich
auch Fossilien verschiedener Gattungen und selbst aus verschie-
denen Geschlechtern auf mannigfaltige, aber bestimmte Weise
und meist in ansehnlichen Massen und Gebirgslagern unter ein-
ander gemengt, daher es, besonders für den geognostischen
Theil der Mineralogie, überaus wichtig ist, auch diese aus he-
terogenen Gattungen von Fossilien gemengten Gebirgsarten
(saxa s. petrae heterogeneae) unter eine systematische Ue-
bersicht zu bringen.

§. 245.

Doch schränken wir uns hier bloß auf diejenigen ein, die
in ihren bestimmten Mengungsverhältnissen ganze Gebirgslager
bilden, mit Ausschluß derer, wo sich nur selten oder einzeln
ein Fossil in einem andern gleichsam eingewachsen findet, wie
z. B. zuweilen Bergkrystall im carrarischen Marmor (S. 414) etc.
oder wo irgend in Höhlen und Drusenlöchern eines ältern Ge-
steins andere Fossilien von weit neuerer Entstehung abgesetzt
worden, wie z. B. Kalksinter in alten Erdschlacken oder Laven etc.

§. 246.

Jene eigentlich so genannten gemengten Gebirgsarten,
lassen sich nach der verschiedenen Verbindungsart ihrer Gemeng-
stoffe unter folgende drey Hauptclassen bringen;

A) Wo die verschiedenen Gemeintheile bei gleichzeitigem
Niederschlag aus ihrem Primordialfluidum (§. 227 u. f.)
ohne alles fremde Cäment oder Grundteig ursprünglich
wie in einander krystallisirt und innig zusammen verwach-
sen sind, wie beim Granit; daher angeschliffene Stücke
desselben gleichsam einem Mosaik ähneln.

B) Wo bloß einzelne Brocken von Fossilien in einen Grund-
teig oder Hauptmasse von anderer Steinart gleichsam ein-
geknetet sind, wie beim Porphyr.

Uebersicht von der merkwürdigsten ge-
mengten
Gebirgsarten.


§. 244.

Wir haben bisher die Erden und Steine als homogene (me-
chanisch einfache) Fossilien betrachtet. Häufigst aber finden sich
auch Fossilien verschiedener Gattungen und selbst aus verschie-
denen Geschlechtern auf mannigfaltige, aber bestimmte Weise
und meist in ansehnlichen Massen und Gebirgslagern unter ein-
ander gemengt, daher es, besonders für den geognostischen
Theil der Mineralogie, überaus wichtig ist, auch diese aus he-
terogenen Gattungen von Fossilien gemengten Gebirgsarten
(saxa s. petrae heterogeneae) unter eine systematische Ue-
bersicht zu bringen.

§. 245.

Doch schränken wir uns hier bloß auf diejenigen ein, die
in ihren bestimmten Mengungsverhältnissen ganze Gebirgslager
bilden, mit Ausschluß derer, wo sich nur selten oder einzeln
ein Fossil in einem andern gleichsam eingewachsen findet, wie
z. B. zuweilen Bergkrystall im carrarischen Marmor (S. 414) ꝛc.
oder wo irgend in Höhlen und Drusenlöchern eines ältern Ge-
steins andere Fossilien von weit neuerer Entstehung abgesetzt
worden, wie z. B. Kalksinter in alten Erdschlacken oder Laven ꝛc.

§. 246.

Jene eigentlich so genannten gemengten Gebirgsarten,
lassen sich nach der verschiedenen Verbindungsart ihrer Gemeng-
stoffe unter folgende drey Hauptclassen bringen;

A) Wo die verschiedenen Gemeintheile bei gleichzeitigem
Niederschlag aus ihrem Primordialfluidum (§. 227 u. f.)
ohne alles fremde Cäment oder Grundteig ursprünglich
wie in einander krystallisirt und innig zusammen verwach-
sen sind, wie beim Granit; daher angeschliffene Stücke
desselben gleichsam einem Mosaik ähneln.

B) Wo bloß einzelne Brocken von Fossilien in einen Grund-
teig oder Hauptmasse von anderer Steinart gleichsam ein-
geknetet sind, wie beim Porphyr.

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[425/0435] Uebersicht von der merkwürdigsten ge- mengten Gebirgsarten. §. 244. Wir haben bisher die Erden und Steine als homogene (me- chanisch einfache) Fossilien betrachtet. Häufigst aber finden sich auch Fossilien verschiedener Gattungen und selbst aus verschie- denen Geschlechtern auf mannigfaltige, aber bestimmte Weise und meist in ansehnlichen Massen und Gebirgslagern unter ein- ander gemengt, daher es, besonders für den geognostischen Theil der Mineralogie, überaus wichtig ist, auch diese aus he- terogenen Gattungen von Fossilien gemengten Gebirgsarten (saxa s. petrae heterogeneae) unter eine systematische Ue- bersicht zu bringen. §. 245. Doch schränken wir uns hier bloß auf diejenigen ein, die in ihren bestimmten Mengungsverhältnissen ganze Gebirgslager bilden, mit Ausschluß derer, wo sich nur selten oder einzeln ein Fossil in einem andern gleichsam eingewachsen findet, wie z. B. zuweilen Bergkrystall im carrarischen Marmor (S. 414) ꝛc. oder wo irgend in Höhlen und Drusenlöchern eines ältern Ge- steins andere Fossilien von weit neuerer Entstehung abgesetzt worden, wie z. B. Kalksinter in alten Erdschlacken oder Laven ꝛc. §. 246. Jene eigentlich so genannten gemengten Gebirgsarten, lassen sich nach der verschiedenen Verbindungsart ihrer Gemeng- stoffe unter folgende drey Hauptclassen bringen; A) Wo die verschiedenen Gemeintheile bei gleichzeitigem Niederschlag aus ihrem Primordialfluidum (§. 227 u. f.) ohne alles fremde Cäment oder Grundteig ursprünglich wie in einander krystallisirt und innig zusammen verwach- sen sind, wie beim Granit; daher angeschliffene Stücke desselben gleichsam einem Mosaik ähneln. B) Wo bloß einzelne Brocken von Fossilien in einen Grund- teig oder Hauptmasse von anderer Steinart gleichsam ein- geknetet sind, wie beim Porphyr.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/435>, abgerufen am 22.11.2024.