Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.lichen Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen etc. die kal- 2) Faseriger Kalksinter. Häufig honiggelb, ins Braune; von faserigem Gefüge; Dahin gehört auch der theils ausnehmend schöne feinkör- Eine besonders merkwürdige Abart aber ist die so genann- 3) Schaliger Kalksinter. Meist kreidenweiß; in blätterigen Schalen; theils als eine Von der Art ist vorzüglich der Carlsbader *) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon oben S. 2. **) Vom Guadeloupe-Sinter (the Galibi stone) worin sich die Menschenknochen eingesintert finden, s. unten im Abschnitt von den Versteinerungen. ***) Von dem berühmten zu Tabriz in Persien und seiner For-
mation s. Jam. Morier's second Journey through Persia. Lond. 1818. 4. p. 284 lichen Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen ꝛc. die kal- 2) Faseriger Kalksinter. Häufig honiggelb, ins Braune; von faserigem Gefüge; Dahin gehört auch der theils ausnehmend schöne feinkör- Eine besonders merkwürdige Abart aber ist die so genann- 3) Schaliger Kalksinter. Meist kreidenweiß; in blätterigen Schalen; theils als eine Von der Art ist vorzüglich der Carlsbader *) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon oben S. 2. **) Vom Guadeloupe-Sinter (the Galibi stone) worin sich die Menschenknochen eingesintert finden, s. unten im Abschnitt von den Versteinerungen. ***) Von dem berühmten zu Tabriz in Persien und seiner For-
mation s. Jam. Morier's second Journey through Persia. Lond. 1818. 4. p. 284 <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0423" xml:id="pb413_0001" n="413"/> lichen Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen ꝛc. die kal-<lb/> kiges Wasser enthalten<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So z. B. in der berühmten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">piscina mirabile</hi></hi>, davon oben<lb/> S. 2.</p></note>, abgesetzt wird; oder auch andere<lb/> fremde Körper überzieht; oder sich sonst in mancherlei zu-<lb/> fälligen Gestalten (wie z. B. unter dem mancherlei <hi rendition="#g">Tra-<lb/> vertino</hi> das so genannte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Confetto di Tivoli</hi></hi>) anlegt;<lb/> oder auch Klüfte und andere Zwischenräume dicht ausfüllt,<lb/> wie z. B. im Knochenfels von Gibraltar, wo er die Osteoli-<lb/> then und Steintrümmer zusammencämentirt<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Vom Guadeloupe-Sinter (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the Galibi stone</hi></hi>) worin sich die<lb/> Menschenknochen eingesintert finden, s. unten im Abschnitt von den<lb/> Versteinerungen.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Faseriger Kalksinter</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Häufig honiggelb, ins Braune; von faserigem Gefüge;<lb/> gleichlaufend oder divergirend: der frische Bruch meist schim-<lb/> mernd; häufig stalactitisch als <hi rendition="#g">Tropfstein</hi>; theils in man-<lb/> cherlei zufälliger Gestalt, als so genannte <hi rendition="#g">Naturspiele</hi>.<lb/> Fundort zumal in den gedachten Berghöhlen: z. B. in der<lb/> auf Antiparos, in der Baumannshöhle am Unterharz ꝛc.</p> <p rendition="#l1em">Dahin gehört auch der theils ausnehmend schöne feinkör-<lb/> nige, polirbare <hi rendition="#g">Marmorsinter</hi>, <hi rendition="#aq">alabastrites</hi> der Alten.<lb/><hi rendition="#g">[Ital</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">alabastro antico</hi></hi>, <hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">albâtre calcaire</hi></hi> oder<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">oriental</hi></hi>.<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Von dem berühmten zu Tabriz in Persien und seiner For-<lb/> mation s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Jam. Morier</hi>'s</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">second Journey through Persia</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Lond</hi>.<lb/> 1818. 4. <hi rendition="#aq">p</hi>. 284</p></note>].</p> <p rendition="#l1em">Eine besonders merkwürdige Abart aber ist die so genann-<lb/> te <hi rendition="#g">Eisenblüthe</hi>, ein corallenförmiger Kalksinter, von<lb/> schneeweißer Farbe, seideglänzendem Bruche mit krummlau-<lb/> fenden, theils wie durcheinander gewirrten Fasern; und<lb/> krummästiger zackiger Gestalt. Fundort zumal an den Sei-<lb/> tenwänden der Schatzkammer des Arzberges zu Eisenerz in<lb/> Steyermark, beim Spatheisenstein.</p> <p rendition="#indent-2">3) <hi rendition="#g">Schaliger Kalksinter</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist kreidenweiß; in blätterigen Schalen; theils als eine<lb/> Art Rindenstein, meist krummschalig oder wellenförmig;<lb/> meist aber als Ueberzug über Sandkörner; so z. B. die so<lb/> genannten Drageen von Radicofani.</p> <p rendition="#l1em">Von der Art ist vorzüglich der <hi rendition="#g">Carlsbader<lb/> Erbsenstein</hi>, <hi rendition="#aq">pisolithus</hi>, der sich großentheils in Masse<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [413/0423]
lichen Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen ꝛc. die kal-
kiges Wasser enthalten *), abgesetzt wird; oder auch andere
fremde Körper überzieht; oder sich sonst in mancherlei zu-
fälligen Gestalten (wie z. B. unter dem mancherlei Tra-
vertino das so genannte Confetto di Tivoli) anlegt;
oder auch Klüfte und andere Zwischenräume dicht ausfüllt,
wie z. B. im Knochenfels von Gibraltar, wo er die Osteoli-
then und Steintrümmer zusammencämentirt **).
2) Faseriger Kalksinter.
Häufig honiggelb, ins Braune; von faserigem Gefüge;
gleichlaufend oder divergirend: der frische Bruch meist schim-
mernd; häufig stalactitisch als Tropfstein; theils in man-
cherlei zufälliger Gestalt, als so genannte Naturspiele.
Fundort zumal in den gedachten Berghöhlen: z. B. in der
auf Antiparos, in der Baumannshöhle am Unterharz ꝛc.
Dahin gehört auch der theils ausnehmend schöne feinkör-
nige, polirbare Marmorsinter, alabastrites der Alten.
[Ital. alabastro antico, Fr. albâtre calcaire oder
oriental. ***)].
Eine besonders merkwürdige Abart aber ist die so genann-
te Eisenblüthe, ein corallenförmiger Kalksinter, von
schneeweißer Farbe, seideglänzendem Bruche mit krummlau-
fenden, theils wie durcheinander gewirrten Fasern; und
krummästiger zackiger Gestalt. Fundort zumal an den Sei-
tenwänden der Schatzkammer des Arzberges zu Eisenerz in
Steyermark, beim Spatheisenstein.
3) Schaliger Kalksinter.
Meist kreidenweiß; in blätterigen Schalen; theils als eine
Art Rindenstein, meist krummschalig oder wellenförmig;
meist aber als Ueberzug über Sandkörner; so z. B. die so
genannten Drageen von Radicofani.
Von der Art ist vorzüglich der Carlsbader
Erbsenstein, pisolithus, der sich großentheils in Masse
*) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon oben
S. 2.
**) Vom Guadeloupe-Sinter (the Galibi stone) worin sich die
Menschenknochen eingesintert finden, s. unten im Abschnitt von den
Versteinerungen.
***) Von dem berühmten zu Tabriz in Persien und seiner For-
mation s. Jam. Morier's second Journey through Persia. Lond.
1818. 4. p. 284
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