lendem Lichte mit einem beweglichen sechsstrahligem Sterne spielen.
Dem Demantspath ist der Andalusit, Feldspath apy- re, nahe verwandt, der meist Pfirschblüthroth, theils (na- mentlich in Tyrol) in vierseitigen Säulen krystallisirt, in Gneis und Glimmerschiefer bricht.
6. Smirgel. Smiris. (Fr. Emeril. Engl. emery).
Schwarzgrau, theils ins Indigblaue etc.; an den Kanten durchscheinend; schimmernd, theils fast metallisch glänzend; kleinkörniger theils splittriger Bruch. Sehr hart. Gewicht ungleich. = 3922. Auch der Gehalt verschieden, z. B. der von Naxos (nach Tennant) = 86 Alaunerde, 3 Kieselerde, 4 Eisenoxyd: hingegen der von Jersey (nach Vauquelin) = 53,83 Alaunerde, 12,66 Kieselerde, 24,66 Eisenoxyd, 1,66 Kalkerde. Fundort des wahren Smirgels*) unter andern Naxos, Estremadura und Eibenstock im Erz- gebirge.
7. Türkis, Agaphit, dichter Thonhydrat.
Aus dem Himmelblauen ins Spangrüne; jene die kostbar- sten; (verwittert ins Berggrüne); undurchsichtig; in klein- traubigen knospigen Nierchen. Gewicht = 2900. Gehalt (nach John) = 73 Alaunerde, 18 Wasser, 4,5 Kupfer- oxyd, 4 Eisenoxyd. Kommt vorzüglich von Nischabur in Ost- persien. Bricht in Thonlagern zwischen Gangschiefer. Ward vulgo, aber irrig, für ein Petrefact, nämlich für verstein- te Fischzähne gehalten.
8. Schörl und Turmalin.
In den nachbenannten Farben; theils Glasglanz, theils Fettglanz; meist muscheliger Bruch. Theils als Gerölle, meist aber in drey- oder sechs- oder neunseitiger Säule mit kurzer Endspitze (- tab. II. fig. 12. -). Manche Abarten zeigen die sonderbare Elektricität, daß sie, wenn sie nur bis zu einer ge- wissen Temperatur erwärmt sind, Asche etc. anziehen und ab- stoßen, und diese heißen Turmaline**)
*) Denn sonst werden auch manche ganz heterogene Fossilien (z. E. in einigen Gegenden von Thüringen der Holzstein) wegen des ähn- lichen Gebrauchs zum Schleifen harter Steine, des Glases, Stahls etc. Smirgel genannt.
**) S. Curiöse Speculationes bei schlaflosen Nächten - zu eige- ner nächtlicher Zeit-verkürzung, aufgezeichnet von einem Liebhaber
lendem Lichte mit einem beweglichen sechsstrahligem Sterne spielen.
Dem Demantspath ist der Andalusit, Feldspath apy- re, nahe verwandt, der meist Pfirschblüthroth, theils (na- mentlich in Tyrol) in vierseitigen Säulen krystallisirt, in Gneis und Glimmerschiefer bricht.
6. Smirgel. Smiris. (Fr. Emeril. Engl. emery).
Schwarzgrau, theils ins Indigblaue ꝛc.; an den Kanten durchscheinend; schimmernd, theils fast metallisch glänzend; kleinkörniger theils splittriger Bruch. Sehr hart. Gewicht ungleich. = 3922. Auch der Gehalt verschieden, z. B. der von Naxos (nach Tennant) = 86 Alaunerde, 3 Kieselerde, 4 Eisenoxyd: hingegen der von Jersey (nach Vauquelin) = 53,83 Alaunerde, 12,66 Kieselerde, 24,66 Eisenoxyd, 1,66 Kalkerde. Fundort des wahren Smirgels*) unter andern Naxos, Estremadura und Eibenstock im Erz- gebirge.
7. Türkis, Agaphit, dichter Thonhydrat.
Aus dem Himmelblauen ins Spangrüne; jene die kostbar- sten; (verwittert ins Berggrüne); undurchsichtig; in klein- traubigen knospigen Nierchen. Gewicht = 2900. Gehalt (nach John) = 73 Alaunerde, 18 Wasser, 4,5 Kupfer- oxyd, 4 Eisenoxyd. Kommt vorzüglich von Nischabur in Ost- persien. Bricht in Thonlagern zwischen Gangschiefer. Ward vulgo, aber irrig, für ein Petrefact, nämlich für verstein- te Fischzähne gehalten.
8. Schörl und Turmalin.
In den nachbenannten Farben; theils Glasglanz, theils Fettglanz; meist muscheliger Bruch. Theils als Gerölle, meist aber in drey- oder sechs- oder neunseitiger Säule mit kurzer Endspitze (– tab. II. fig. 12. –). Manche Abarten zeigen die sonderbare Elektricität, daß sie, wenn sie nur bis zu einer ge- wissen Temperatur erwärmt sind, Asche ꝛc. anziehen und ab- stoßen, und diese heißen Turmaline**)
*) Denn sonst werden auch manche ganz heterogene Fossilien (z. E. in einigen Gegenden von Thüringen der Holzstein) wegen des ähn- lichen Gebrauchs zum Schleifen harter Steine, des Glases, Stahls ꝛc. Smirgel genannt.
**) S. Curiöse Speculationes bei schlaflosen Nächten – zu eige- ner nächtlicher Zeit-verkürzung, aufgezeichnet von einem Liebhaber
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lendem Lichte mit einem beweglichen sechsstrahligem Sterne
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Dem Demantspath ist der Andalusit, Feldspath apy-
re, nahe verwandt, der meist Pfirschblüthroth, theils (na-
mentlich in Tyrol) in vierseitigen Säulen krystallisirt, in
Gneis und Glimmerschiefer bricht.
6. Smirgel. Smiris. (Fr. Emeril. Engl. emery).
Schwarzgrau, theils ins Indigblaue ꝛc.; an den Kanten
durchscheinend; schimmernd, theils fast metallisch glänzend;
kleinkörniger theils splittriger Bruch. Sehr hart. Gewicht
ungleich. = 3922. Auch der Gehalt verschieden, z.
B. der von Naxos (nach Tennant) = 86 Alaunerde, 3
Kieselerde, 4 Eisenoxyd: hingegen der von Jersey (nach
Vauquelin) = 53,83 Alaunerde, 12,66 Kieselerde, 24,66
Eisenoxyd, 1,66 Kalkerde. Fundort des wahren Smirgels *)
unter andern Naxos, Estremadura und Eibenstock im Erz-
gebirge.
7. Türkis, Agaphit, dichter Thonhydrat.
Aus dem Himmelblauen ins Spangrüne; jene die kostbar-
sten; (verwittert ins Berggrüne); undurchsichtig; in klein-
traubigen knospigen Nierchen. Gewicht = 2900. Gehalt
(nach John) = 73 Alaunerde, 18 Wasser, 4,5 Kupfer-
oxyd, 4 Eisenoxyd. Kommt vorzüglich von Nischabur in Ost-
persien. Bricht in Thonlagern zwischen Gangschiefer. Ward
vulgo, aber irrig, für ein Petrefact, nämlich für verstein-
te Fischzähne gehalten.
8. Schörl und Turmalin.
In den nachbenannten Farben; theils Glasglanz, theils
Fettglanz; meist muscheliger Bruch. Theils als Gerölle, meist
aber in drey- oder sechs- oder neunseitiger Säule mit kurzer
Endspitze (– tab. II. fig. 12. –). Manche Abarten zeigen die
sonderbare Elektricität, daß sie, wenn sie nur bis zu einer ge-
wissen Temperatur erwärmt sind, Asche ꝛc. anziehen und ab-
stoßen, und diese heißen Turmaline **)
*) Denn sonst werden auch manche ganz heterogene Fossilien (z.
E. in einigen Gegenden von Thüringen der Holzstein) wegen des ähn-
lichen Gebrauchs zum Schleifen harter Steine, des Glases, Stahls ꝛc.
Smirgel genannt.
**) S. Curiöse Speculationes bei schlaflosen Nächten – zu eige-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/398>, abgerufen am 22.02.2025.
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