Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.genbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach Klap- II. Zircongeschlecht. Die vom Klaproth entdeckte Zirconerde, von wel- 1. Zircon und Hyacynth. Ersterer meist gelblichbraun; theils in allerhand blassen Der Hyacinth aber meist orangegelb, feuerfarben; durch- *) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich so
genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W. Braß am Cape Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich beson- ders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkommen glei- chen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell ähnelnde Gerölle. genbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach Klap- II. Zircongeschlecht. Die vom Klaproth entdeckte Zirconerde, von wel- 1. Zircon und Hyacynth. Ersterer meist gelblichbraun; theils in allerhand blassen Der Hyacinth aber meist orangegelb, feuerfarben; durch- *) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich so
genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W. Braß am Cape Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich beson- ders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkommen glei- chen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell ähnelnde Gerölle. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0393" xml:id="pb383_0001" n="383"/> genbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klap-<lb/> roth</hi>) =43 Kieselerde, 55,5 Alaunerde, 0,5 Eisenoxyd<lb/> nebst einer Spur von Kali. Fundort zumal am St Gotthard,<lb/> im Zillerthal im Salzburgischen.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">II. <hi rendition="#g">Zircongeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Die vom <hi rendition="#g">Klaproth</hi> entdeckte <hi rendition="#g">Zirconerde</hi>, von wel-<lb/> cher dieß Fossilien-Geschlecht den Namen hat, wird in Schwe-<lb/> felsäure und im concentrirten Essig, aber nicht in Laugensalzen<lb/> aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre mit Borax eine wasser-<lb/> helle Perle, und findet sich in zwey so genannten Edelsteinen,<lb/> dem Zircon und dem Hyacinth.</p> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Zircon</hi> und <hi rendition="#g">Hyacynth</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Ersterer meist gelblichbraun; theils in allerhand blassen<lb/> Farben, zumal ins Gelbliche, Blauliche ꝛc.; durchsichtig;<lb/> von einem eigenen, fast metallischen, doch etwas fettigen<lb/> Glanze; krystallisirt in vierseitigen Säulen, die mit vier auf<lb/> den Seiten aussitzenden Flächen zugespitzt sind (– <hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 7. –); sehr hart. Gewicht = 4475 L. Manche wer-<lb/> den stark vom Magnet angezogen. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>)<lb/> = 69 Zirconerde, 26,30 Kieselerde, 0,50 Eisenoxyd. Fund-<lb/> ort Ceilon und Norwegen; hier nämlich bei Friedrichswärn,<lb/> in einem aus opalisirendem Feldspath und Hornblende ge-<lb/> mengten Halbgranit.</p> <p rendition="#l1em">Der Hyacinth aber meist orangegelb, feuerfarben; durch-<lb/> sichtig; gewöhnlich rein auskrystallisirt; und zwar meist in<lb/> vielseitigen Säuten, die mit vier auf den Kanten aufsitzen-<lb/> den Flächen zugespitzt sind (– <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 20. –). Ge-<lb/> wicht = 3687. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>) = 70 Zircon-<lb/> erde, 25 Kieselerde. Fundort vorzüglich Ceilon<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Aus <hi rendition="#g">Africa</hi> ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich so<lb/> genannten <hi rendition="#g">Edelsteinen</hi> bekannt, doch habe ich vom Baronet<lb/><hi rendition="#g">Banks</hi> einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W.<lb/><hi rendition="#g">Braß</hi> am Cape Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich beson-<lb/> ders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkommen glei-<lb/> chen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell ähnelnde<lb/> Gerölle.</p></note>.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0393]
genbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach Klap-
roth) =43 Kieselerde, 55,5 Alaunerde, 0,5 Eisenoxyd
nebst einer Spur von Kali. Fundort zumal am St Gotthard,
im Zillerthal im Salzburgischen.
II. Zircongeschlecht.
Die vom Klaproth entdeckte Zirconerde, von wel-
cher dieß Fossilien-Geschlecht den Namen hat, wird in Schwe-
felsäure und im concentrirten Essig, aber nicht in Laugensalzen
aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre mit Borax eine wasser-
helle Perle, und findet sich in zwey so genannten Edelsteinen,
dem Zircon und dem Hyacinth.
1. Zircon und Hyacynth.
Ersterer meist gelblichbraun; theils in allerhand blassen
Farben, zumal ins Gelbliche, Blauliche ꝛc.; durchsichtig;
von einem eigenen, fast metallischen, doch etwas fettigen
Glanze; krystallisirt in vierseitigen Säulen, die mit vier auf
den Seiten aussitzenden Flächen zugespitzt sind (– tab. II.
fig. 7. –); sehr hart. Gewicht = 4475 L. Manche wer-
den stark vom Magnet angezogen. Gehalt (nach Klaproth)
= 69 Zirconerde, 26,30 Kieselerde, 0,50 Eisenoxyd. Fund-
ort Ceilon und Norwegen; hier nämlich bei Friedrichswärn,
in einem aus opalisirendem Feldspath und Hornblende ge-
mengten Halbgranit.
Der Hyacinth aber meist orangegelb, feuerfarben; durch-
sichtig; gewöhnlich rein auskrystallisirt; und zwar meist in
vielseitigen Säuten, die mit vier auf den Kanten aufsitzen-
den Flächen zugespitzt sind (– tab. II. fig. 20. –). Ge-
wicht = 3687. Gehalt (nach Klaproth) = 70 Zircon-
erde, 25 Kieselerde. Fundort vorzüglich Ceilon *).
*) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich so
genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet
Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W.
Braß am Cape Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich beson-
ders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkommen glei-
chen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell ähnelnde
Gerölle.
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