Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.14. Obsidian, Opsian, isländischer Achat, To- Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze; mehr oder 15. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhomachus. (Fr. Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche etc. wenig durch- 16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex corneus. (Fr. Meist grau, in allerhand andere meist auch unansehnliche *) Von diesem wahren Opsian der Alten habe ich in den Com- mentat. Soc. Reg. Gotting. recentior. vol. III. pag. 76 u. f. Nach- richt gegeben. **) Aus feinem Feuerstein mit reinen Schichten von rahmgelben Halboval werden in Rom schöne Cameen gearbeitet. +) s. B. Hacquet's physische und technische Beschreibung der
Flintensteine. Wien, 1792. 8. 14. Obsidian, Opsian, isländischer Achat, To- Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze; mehr oder 15. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhomachus. (Fr. Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche ꝛc. wenig durch- 16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex corneus. (Fr. Meist grau, in allerhand andere meist auch unansehnliche *) Von diesem wahren Opsian der Alten habe ich in den Com- mentat. Soc. Reg. Gotting. recentior. vol. III. pag. 76 u. f. Nach- richt gegeben. **) Aus feinem Feuerstein mit reinen Schichten von rahmgelben Halboval werden in Rom schöne Cameen gearbeitet. †) s. B. Hacquet's physische und technische Beschreibung der
Flintensteine. Wien, 1792. 8. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0385" xml:id="pb375_0001" n="375"/> <p rendition="#indent-1">14. <hi rendition="#g">Obsidian, Opsian</hi>, <hi rendition="#g">isländischer Achat, To-<lb/> ckayer Lux-Saphir, Lavaglas</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lave vitreuse<lb/> obsidienn</hi></hi>e. (<hi rendition="#g">Span</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pietra del gallinazzo</hi></hi>).</p> <p rendition="#l1em">Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze; mehr oder<lb/> weniger, theils aber nur an den dünnsten Kanten (und zwar<lb/> bei den Antiken von der Sarbo-Bucht an der Westküste des<lb/> rothen Meeres<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von diesem wahren <hi rendition="#g">Opsian</hi> der Alten habe ich in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Com-<lb/> mentat</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Soc. Reg. Gotting. recentior.</hi></hi> <hi rendition="#aq">vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 76 u. f. Nach-<lb/> richt gegeben.</p></note>, aus dem Schwarzgrauen ins Lauchgrüne)<lb/> durchscheinend; glasglänzend; muscheliger Bruch; ungeformt;<lb/> Gehalt (nach <hi rendition="#g">Vauquelin</hi>) = 78 Kieselerde, 10 Alaun-<lb/> erde, 2 Eisenoxyd, 6 Kali, 1 Kalkerde, 1,16 Manganoxyd.<lb/> Hält theils Quarz- und Feldspath-Körner eingemengt (<hi rendition="#g">Ob-<lb/> sidian-Porphyr</hi>). Fundort zumal bei Vulcanen, z. B.<lb/> auf Island, Insel Ascension, Oster-Insel ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">15. <hi rendition="#g">Feuerstein, Kreide-Kiesel</hi>. <hi rendition="#aq">Pyrrhomachus</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre à feu, pierre à fusil</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">flint</hi></hi>).</p> <p rendition="#l1em">Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche ꝛc. wenig durch-<lb/> scheinend; muscheliger, scharfkantiger Bruch; meist in dich-<lb/> ten Knollen, theils in hohlen Kugeln (zu letztern gehören die<lb/> so genannten <hi rendition="#g">Melonen vom Berge Carmel</hi>); härter<lb/> als Quarz. Gibt, wenn er geschlagen wird, einen eigenen<lb/> Geruch. Gewicht = 2595. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>) =<lb/> 98 Kieselerde, 0,50 Kalkerde, 0,29 Alaunerde, 0,25 Ei-<lb/> senoxyd. Uebergang in Hornstein, Halbopal ꝛc.<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Aus feinem Feuerstein mit reinen Schichten von rahmgelben<lb/> Halboval werden in Rom schöne Cameen gearbeitet.</p></note>. Häufig<lb/> in Kreide-Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumal von<lb/> See-Igeln und zarten Corallen (Cellularien ꝛc.). Als Ge-<lb/> rölle im Puddingstein von Hertfordshire. Ein Hauptgebrauch<lb/> zu Flintensteinen<note anchored="true" place="foot" n="†)"><p>s. B. <hi rendition="#g">Hacquet's</hi> physische und technische Beschreibung der<lb/> Flintensteine. Wien, 1792. 8.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">16. <hi rendition="#g">Hornstein, Felskiesel</hi>. <hi rendition="#aq">Petrosilex corneus</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre de corne</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">chert</hi></hi>).</p> <p rendition="#l1em">Meist grau, in allerhand andere meist auch unansehnliche<lb/> Farben übergehend. Am Altai milchweiß mit saubern dendriti-<lb/> schen Zeichnungen (so genannter weißer Jaspis). Höchstens<lb/> nur an den Kauten durchscheinend. Meist splitteriger Bruch;<lb/> ungeformt; doch theils in Afterkrystallen [S. 362. <hi rendition="#aq">not</hi>. *)]<lb/> nach Kalkspath gemodelt; minder hart als Quarz. Gewicht<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [375/0385]
14. Obsidian, Opsian, isländischer Achat, To-
ckayer Lux-Saphir, Lavaglas. Lave vitreuse
obsidienne. (Span. Pietra del gallinazzo).
Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze; mehr oder
weniger, theils aber nur an den dünnsten Kanten (und zwar
bei den Antiken von der Sarbo-Bucht an der Westküste des
rothen Meeres *), aus dem Schwarzgrauen ins Lauchgrüne)
durchscheinend; glasglänzend; muscheliger Bruch; ungeformt;
Gehalt (nach Vauquelin) = 78 Kieselerde, 10 Alaun-
erde, 2 Eisenoxyd, 6 Kali, 1 Kalkerde, 1,16 Manganoxyd.
Hält theils Quarz- und Feldspath-Körner eingemengt (Ob-
sidian-Porphyr). Fundort zumal bei Vulcanen, z. B.
auf Island, Insel Ascension, Oster-Insel ꝛc.
15. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhomachus. (Fr.
pierre à feu, pierre à fusil. Engl. flint).
Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche ꝛc. wenig durch-
scheinend; muscheliger, scharfkantiger Bruch; meist in dich-
ten Knollen, theils in hohlen Kugeln (zu letztern gehören die
so genannten Melonen vom Berge Carmel); härter
als Quarz. Gibt, wenn er geschlagen wird, einen eigenen
Geruch. Gewicht = 2595. Gehalt (nach Klaproth) =
98 Kieselerde, 0,50 Kalkerde, 0,29 Alaunerde, 0,25 Ei-
senoxyd. Uebergang in Hornstein, Halbopal ꝛc. **). Häufig
in Kreide-Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumal von
See-Igeln und zarten Corallen (Cellularien ꝛc.). Als Ge-
rölle im Puddingstein von Hertfordshire. Ein Hauptgebrauch
zu Flintensteinen †).
16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex corneus. (Fr.
pierre de corne. Engl. chert).
Meist grau, in allerhand andere meist auch unansehnliche
Farben übergehend. Am Altai milchweiß mit saubern dendriti-
schen Zeichnungen (so genannter weißer Jaspis). Höchstens
nur an den Kauten durchscheinend. Meist splitteriger Bruch;
ungeformt; doch theils in Afterkrystallen [S. 362. not. *)]
nach Kalkspath gemodelt; minder hart als Quarz. Gewicht
*) Von diesem wahren Opsian der Alten habe ich in den Com-
mentat. Soc. Reg. Gotting. recentior. vol. III. pag. 76 u. f. Nach-
richt gegeben.
**) Aus feinem Feuerstein mit reinen Schichten von rahmgelben
Halboval werden in Rom schöne Cameen gearbeitet.
†) s. B. Hacquet's physische und technische Beschreibung der
Flintensteine. Wien, 1792. 8.
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