Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.mehr Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer- §. 80. Ich habe mir also hier einige Abänderungen von dem Lin- A) Landvögel. I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krummen starken Schnä- II. Levirostres. Mit kurzen Füßen, und meist sehr großen, III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und schmalen IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und V. Passeres. Die so genannten Sangvögel nebst den Schwal- VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabe- VII. Struthiones. Die großen, zum Flug ungeschickten Land- B) Wasservögel. VIII. Grallae. Sumpfvögel, mit langen Füßen, langem, IX. Anseres. Schwimmvögel mit Ruderfüßen, einem stum- mehr Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer- §. 80. Ich habe mir also hier einige Abänderungen von dem Lin- A) Landvögel. I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krummen starken Schnä- II. Levirostres. Mit kurzen Füßen, und meist sehr großen, III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und schmalen IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und V. Passeres. Die so genannten Sangvögel nebst den Schwal- VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabe- VII. Struthiones. Die großen, zum Flug ungeschickten Land- B) Wasservögel. VIII. Grallae. Sumpfvögel, mit langen Füßen, langem, IX. Anseres. Schwimmvögel mit Ruderfüßen, einem stum- <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0110" xml:id="pb100_0001" n="100"/> mehr Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer-<lb/> den durften.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 80.</head><lb/> <p>Ich habe mir also hier einige Abänderungen von dem Lin-<lb/> néischen System erlaubt, und die ganze Classe in folgende <hi rendition="#g">neun</hi><lb/> Ordnungen abzutheilen versucht.</p> <div n="3"> <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#g">Landvögel</hi>.</head><lb/> <p rendition="#indent-1">I. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Accipitres</hi></hi>. Die Raubvögel: mit krummen starken Schnä-<lb/> beln, meist mit kurzen, starken, knorrigen Füßen, und gro-<lb/> ßen, gebogenen, scharfen Klauen.</p> <p rendition="#indent-1">II. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Levirostres</hi></hi>. Mit kurzen Füßen, und meist sehr großen,<lb/> dicken, aber mehrentheils hohlen und daher sehr leichten<lb/> Schnäbeln, Papageien, Tucane ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">III. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Pici</hi></hi>. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und schmalen<lb/> Schnäbeln, und theils wurmförmiger, theils fadenförmiger<lb/> Zunge. Wendehals, Spechte, Baumkletten, Colibrite ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">IV. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Coraces</hi></hi>. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und<lb/> ziemlich starkem, oben erhabenem Schnabel. Raben, Krä-<lb/> hen ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">V. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Passeres</hi></hi>. Die so genannten Sangvögel nebst den Schwal-<lb/> ben ꝛc. Sie haben kurze Füße, und einen mehr oder weniger<lb/> kegelförmigen, zugespitzten Schnabel, von verschiedener Län-<lb/> ge und Dicke.</p> <p rendition="#indent-1">VI. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Gallinae</hi></hi>. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabe-<lb/> nem Schnabel, der an der Wurzel mit einer fleischigen Haut<lb/> bewachsen ist. Auch die Tauben habe ich unter diese Ordnung<lb/> gebracht, da sie bei weitem mehr mit den Hühnern als mit<lb/> den Sangvögeln, denen sie Linné zugesellte, verwandt sind.</p> <p rendition="#indent-1">VII. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Struthiones</hi></hi>. Die großen, zum Flug ungeschickten Land-<lb/> vögel. Der Straus, Casuar und Dudu.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">B</hi>) <hi rendition="#g">Wasservögel</hi>.</head><lb/> <p rendition="#indent-1">VIII. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Grallae</hi></hi>. Sumpfvögel, mit langen Füßen, langem,<lb/> fast walzenförmigem Schnabel, und meistens langem Halse.</p> <p rendition="#indent-1">IX. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Anseres</hi></hi>. Schwimmvögel mit Ruderfüßen, einem stum-<lb/> pfen, mit Haut überzogenen, am Rande meist gezähnelten<lb/> Schnabel, der sich an der Spitze des Oberkiefers mit einem<lb/> Häkchen endigt.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0110]
mehr Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer-
den durften.
§. 80.
Ich habe mir also hier einige Abänderungen von dem Lin-
néischen System erlaubt, und die ganze Classe in folgende neun
Ordnungen abzutheilen versucht.
A) Landvögel.
I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krummen starken Schnä-
beln, meist mit kurzen, starken, knorrigen Füßen, und gro-
ßen, gebogenen, scharfen Klauen.
II. Levirostres. Mit kurzen Füßen, und meist sehr großen,
dicken, aber mehrentheils hohlen und daher sehr leichten
Schnäbeln, Papageien, Tucane ꝛc.
III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und schmalen
Schnäbeln, und theils wurmförmiger, theils fadenförmiger
Zunge. Wendehals, Spechte, Baumkletten, Colibrite ꝛc.
IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und
ziemlich starkem, oben erhabenem Schnabel. Raben, Krä-
hen ꝛc.
V. Passeres. Die so genannten Sangvögel nebst den Schwal-
ben ꝛc. Sie haben kurze Füße, und einen mehr oder weniger
kegelförmigen, zugespitzten Schnabel, von verschiedener Län-
ge und Dicke.
VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabe-
nem Schnabel, der an der Wurzel mit einer fleischigen Haut
bewachsen ist. Auch die Tauben habe ich unter diese Ordnung
gebracht, da sie bei weitem mehr mit den Hühnern als mit
den Sangvögeln, denen sie Linné zugesellte, verwandt sind.
VII. Struthiones. Die großen, zum Flug ungeschickten Land-
vögel. Der Straus, Casuar und Dudu.
B) Wasservögel.
VIII. Grallae. Sumpfvögel, mit langen Füßen, langem,
fast walzenförmigem Schnabel, und meistens langem Halse.
IX. Anseres. Schwimmvögel mit Ruderfüßen, einem stum-
pfen, mit Haut überzogenen, am Rande meist gezähnelten
Schnabel, der sich an der Spitze des Oberkiefers mit einem
Häkchen endigt.
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