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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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III. Corallia.

Zumal 1) Madreporiten in theils Gegenden
als in wahren Corallenriffen der Vorwelt, in unermeß-
licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z. B.
im dichten Kalkstein und Marmor auf dem Saleveberge
bei Genf, auf dem Harz bei Blankenburg und bei
Grund etc. Von letzterm Orte verdient namentlich der
ansehnliche schön geformte Madreporites cristatus*)
Erwähnung; so wie von der berühmten Perte du
Rhone
der sonderbare kleine Madreporites lenticula-
ris
(- Abbild. n. h. Gegenst. tab. 8. -) der zu man-
cherlei mineralogischen Irrthümern Anlaß gegeben. -

Ausnehmend schöne und große Madreporiten in
muscheligem Hornstein, theils mit milchblauen Chalce-
don durchzogen, auf der W. Indischen Insel Antigua.

Andre in sandartigem Kalkstein im Petersberge bei
Mastricht. - In Kreide als so genannte Fungiten
in Kent. - In Brauneisenstein und eisenschüssigem
Quarz, auch als Fungiten und Schraubensteine (-
eine Art Tubiporiten? -) bei Rübeland am Harz.
Letztere auch im Catharinburgischen in Sibirien. -

2) Milleporiten und andere zarte Corallenarten
vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein des
Petersberges bei Mastricht. - In Feuerstein (S. 479)
bei Celle im Hannöverschen**), und im Puddingstein
in Hertfordshire (S. 545. not. *) etc.



B. Versteinerungen des Pflanzenreichs.


I. Abdrücke von Pflanzen und Blättern+)
*) Specimen archaeologiae telluris I. tab. 3. fig. 12.
**) Specimen alterum fig. 7.
+) E. Fr. von Schlotheim Beschreibung merkwürdiger
Kräuterabdrücke und Pflanzenversteinerungen. 1ste Abthl. Gotha.
1804. 4.
III. Corallia.

Zumal 1) Madreporiten in theils Gegenden
als in wahren Corallenriffen der Vorwelt, in unermeß-
licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z. B.
im dichten Kalkstein und Marmor auf dem Saleveberge
bei Genf, auf dem Harz bei Blankenburg und bei
Grund ꝛc. Von letzterm Orte verdient namentlich der
ansehnliche schön geformte Madreporites cristatus*)
Erwähnung; so wie von der berühmten Perte du
Rhône
der sonderbare kleine Madreporites lenticula-
ris
(– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 8. –) der zu man-
cherlei mineralogischen Irrthümern Anlaß gegeben. –

Ausnehmend schöne und große Madreporiten in
muscheligem Hornstein, theils mit milchblauen Chalce-
don durchzogen, auf der W. Indischen Insel Antigua.

Andre in sandartigem Kalkstein im Petersberge bei
Mastricht. – In Kreide als so genannte Fungiten
in Kent. – In Brauneisenstein und eisenschüssigem
Quarz, auch als Fungiten und Schraubensteine (–
eine Art Tubiporiten? –) bei Rübeland am Harz.
Letztere auch im Catharinburgischen in Sibirien. –

2) Milleporiten und andere zarte Corallenarten
vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein des
Petersberges bei Mastricht. – In Feuerstein (S. 479)
bei Celle im Hannöverschen**), und im Puddingstein
in Hertfordshire (S. 545. not. *) ꝛc.



B. Versteinerungen des Pflanzenreichs.


I. Abdrücke von Pflanzen und Blättern†)
*) Specimen archaeologiae telluris I. tab. 3. fig. 12.
**) Specimen alterum fig. 7.
†) E. Fr. von Schlotheim Beschreibung merkwürdiger
Kräuterabdrücke und Pflanzenversteinerungen. 1ste Abthl. Gotha.
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[628/0646] III. Corallia. Zumal 1) Madreporiten in theils Gegenden als in wahren Corallenriffen der Vorwelt, in unermeß- licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z. B. im dichten Kalkstein und Marmor auf dem Saleveberge bei Genf, auf dem Harz bei Blankenburg und bei Grund ꝛc. Von letzterm Orte verdient namentlich der ansehnliche schön geformte Madreporites cristatus *) Erwähnung; so wie von der berühmten Perte du Rhône der sonderbare kleine Madreporites lenticula- ris (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 8. –) der zu man- cherlei mineralogischen Irrthümern Anlaß gegeben. – Ausnehmend schöne und große Madreporiten in muscheligem Hornstein, theils mit milchblauen Chalce- don durchzogen, auf der W. Indischen Insel Antigua. Andre in sandartigem Kalkstein im Petersberge bei Mastricht. – In Kreide als so genannte Fungiten in Kent. – In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz, auch als Fungiten und Schraubensteine (– eine Art Tubiporiten? –) bei Rübeland am Harz. Letztere auch im Catharinburgischen in Sibirien. – 2) Milleporiten und andere zarte Corallenarten vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein des Petersberges bei Mastricht. – In Feuerstein (S. 479) bei Celle im Hannöverschen **), und im Puddingstein in Hertfordshire (S. 545. not. *) ꝛc. B. Versteinerungen des Pflanzenreichs. I. Abdrücke von Pflanzen und Blättern †) *) Specimen archaeologiae telluris I. tab. 3. fig. 12. **) Specimen alterum fig. 7. †) E. Fr. von Schlotheim Beschreibung merkwürdiger Kräuterabdrücke und Pflanzenversteinerungen. 1ste Abthl. Gotha. 1804. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/646>, abgerufen am 24.11.2024.