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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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Stahlgraue und ein wenig ins Rothe ziehend; gibt
in Königswasser aufgelöst die sympathetische Tinte.
Gewicht = 7811. Ist sehr strengflüssig, und wenn
es völlig rein ist, magnetisch. Durchs Rösten ver-
kalkt es zu schwarzem Pulver, welches mit Glas-
fritten das für die Blaufarbenwerke wichtige Smal-
teglas gibt.

1. Weißer Speiskobalt. Galena cobalti.
Cobalt gris.

Zinnweiß; theils ungeformt; auch zuweilen als Spie-
gel; auch theils gestrickt; theils baumförmig; nicht sel-
ten krystallisirt, und zwar meist cubisch in mancherlei
Abartungen als Kobaltgraupen; minder hart als
die folgende Gattung. Gehalt (nach Stromeyer) =
20,3 Kobalt, 72,2 Arsenik, 3,4 Eisen etc. Fundort
unter andern Glücksbrunn im Gothaischen, Riegelsdorf
in Hessen etc. Eins der häufigsten Kobalterze.

2. Grauer Speiskobalt, stahlderber Ko-
balt
. Cobalt arsenical.

Lichtstahlgrau; meist ungeformt; zuweilen mit glatter
Spiegelfläche; theils gestrickt; sein Bruch ähnelt dem
vom englischen Stahl; sehr hart; hält ebenfalls außer
dem Kobalt auch Arsenik und Eisen. Fundort unter
andern im sächsischen und böhmischen Erzgebirge.

3. Glanzkobalt.

Zinnweiß ins Blaßröthliche; meist ungeformt; theils
nierenförmig, und in kleinen undeutlichen Krystallen.
Gehalt (nach Stromeyer) = 33,1 Kobalt, 43,4 Ar-
senik, 3,2 Eisen, 20 Schwefel. Findet sich an weni-
gen Orten, z. B. im Stiftamte Christiania in Norwegen.

4. Schwarzer Erdkobalt, Kobaltschwärze.
Cobalt oxyde noir.

Schwarz ins Schieferblauliche, oder theils ins Braun-
liche; theils staubartig oder doch zerreiblich, als Ruß-
kobalt
; theils verhärtet als Schlackenkobalt;
theils traubig, nierenförmig, schalig etc.; matt oder
schimmernd; wird durch den Strich glänzend; leicht;

Stahlgraue und ein wenig ins Rothe ziehend; gibt
in Königswasser aufgelöst die sympathetische Tinte.
Gewicht = 7811. Ist sehr strengflüssig, und wenn
es völlig rein ist, magnetisch. Durchs Rösten ver-
kalkt es zu schwarzem Pulver, welches mit Glas-
fritten das für die Blaufarbenwerke wichtige Smal-
teglas gibt.

1. Weißer Speiskobalt. Galena cobalti.
Cobalt gris.

Zinnweiß; theils ungeformt; auch zuweilen als Spie-
gel; auch theils gestrickt; theils baumförmig; nicht sel-
ten krystallisirt, und zwar meist cubisch in mancherlei
Abartungen als Kobaltgraupen; minder hart als
die folgende Gattung. Gehalt (nach Stromeyer) =
20,3 Kobalt, 72,2 Arsenik, 3,4 Eisen ꝛc. Fundort
unter andern Glücksbrunn im Gothaischen, Riegelsdorf
in Hessen ꝛc. Eins der häufigsten Kobalterze.

2. Grauer Speiskobalt, stahlderber Ko-
balt
. Cobalt arsenical.

Lichtstahlgrau; meist ungeformt; zuweilen mit glatter
Spiegelfläche; theils gestrickt; sein Bruch ähnelt dem
vom englischen Stahl; sehr hart; hält ebenfalls außer
dem Kobalt auch Arsenik und Eisen. Fundort unter
andern im sächsischen und böhmischen Erzgebirge.

3. Glanzkobalt.

Zinnweiß ins Blaßröthliche; meist ungeformt; theils
nierenförmig, und in kleinen undeutlichen Krystallen.
Gehalt (nach Stromeyer) = 33,1 Kobalt, 43,4 Ar-
senik, 3,2 Eisen, 20 Schwefel. Findet sich an weni-
gen Orten, z. B. im Stiftamte Christiania in Norwegen.

4. Schwarzer Erdkobalt, Kobaltschwärze.
Cobalt oxydé noir.

Schwarz ins Schieferblauliche, oder theils ins Braun-
liche; theils staubartig oder doch zerreiblich, als Ruß-
kobalt
; theils verhärtet als Schlackenkobalt;
theils traubig, nierenförmig, schalig ꝛc.; matt oder
schimmernd; wird durch den Strich glänzend; leicht;

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[597/0615] Stahlgraue und ein wenig ins Rothe ziehend; gibt in Königswasser aufgelöst die sympathetische Tinte. Gewicht = 7811. Ist sehr strengflüssig, und wenn es völlig rein ist, magnetisch. Durchs Rösten ver- kalkt es zu schwarzem Pulver, welches mit Glas- fritten das für die Blaufarbenwerke wichtige Smal- teglas gibt. 1. Weißer Speiskobalt. Galena cobalti. Cobalt gris. Zinnweiß; theils ungeformt; auch zuweilen als Spie- gel; auch theils gestrickt; theils baumförmig; nicht sel- ten krystallisirt, und zwar meist cubisch in mancherlei Abartungen als Kobaltgraupen; minder hart als die folgende Gattung. Gehalt (nach Stromeyer) = 20,3 Kobalt, 72,2 Arsenik, 3,4 Eisen ꝛc. Fundort unter andern Glücksbrunn im Gothaischen, Riegelsdorf in Hessen ꝛc. Eins der häufigsten Kobalterze. 2. Grauer Speiskobalt, stahlderber Ko- balt. Cobalt arsenical. Lichtstahlgrau; meist ungeformt; zuweilen mit glatter Spiegelfläche; theils gestrickt; sein Bruch ähnelt dem vom englischen Stahl; sehr hart; hält ebenfalls außer dem Kobalt auch Arsenik und Eisen. Fundort unter andern im sächsischen und böhmischen Erzgebirge. 3. Glanzkobalt. Zinnweiß ins Blaßröthliche; meist ungeformt; theils nierenförmig, und in kleinen undeutlichen Krystallen. Gehalt (nach Stromeyer) = 33,1 Kobalt, 43,4 Ar- senik, 3,2 Eisen, 20 Schwefel. Findet sich an weni- gen Orten, z. B. im Stiftamte Christiania in Norwegen. 4. Schwarzer Erdkobalt, Kobaltschwärze. Cobalt oxydé noir. Schwarz ins Schieferblauliche, oder theils ins Braun- liche; theils staubartig oder doch zerreiblich, als Ruß- kobalt; theils verhärtet als Schlackenkobalt; theils traubig, nierenförmig, schalig ꝛc.; matt oder schimmernd; wird durch den Strich glänzend; leicht;

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/615>, abgerufen am 24.11.2024.