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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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VI. Eisengeschlecht.

Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat
eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende
Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es
wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto-
risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren
angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack;
wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure
schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist
unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde
und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet;
auch wird kein anderes Metall von den cultivirten
Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl
als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden
Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nämlich und
Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl
geschmolzen oder gebrannt worden*).

1. Gediegen.

Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen
Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen
schon oben die Rede gewesen [S. 459. not. **) und
S. 515], gehört besonders die 1772 von Pallas zwi-
schen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines
Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder-
bares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge,
und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob-
gedachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde
Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600
Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10
p. C. Nickel und Kobalt.

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and compo-
sition of the defferent states of Iron
; in den philosoph. Trans-
actions
v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Unter-
suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus
bei Bombay.
VI. Eisengeschlecht.

Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat
eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende
Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es
wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto-
risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren
angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack;
wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure
schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist
unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde
und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet;
auch wird kein anderes Metall von den cultivirten
Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl
als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden
Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nämlich und
Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl
geschmolzen oder gebrannt worden*).

1. Gediegen.

Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen
Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen
schon oben die Rede gewesen [S. 459. not. **) und
S. 515], gehört besonders die 1772 von Pallas zwi-
schen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines
Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder-
bares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge,
und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob-
gedachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde
Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600
Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10
p. C. Nickel und Kobalt.

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and compo-
sition of the defferent states of Iron
; in den philosoph. Trans-
actions
v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Unter-
suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus
bei Bombay.
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[580/0598] VI. Eisengeschlecht. Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto- risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack; wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nämlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden *). 1. Gediegen. Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben die Rede gewesen [S. 459. not. **) und S. 515], gehört besonders die 1772 von Pallas zwi- schen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder- bares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob- gedachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p. C. Nickel und Kobalt. *) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and compo- sition of the defferent states of Iron; in den philosoph. Trans- actions v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Unter- suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bei Bombay.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/598>, abgerufen am 24.11.2024.