10. Kupferbraun, Ziegelerz. (Fr. ochre de cuivre rouge).
Aus dem Hyacinthrothen ins Pechbraune und Gelbe; matt oder mit Pechglanz; theils erdig; theils verhärtet als Kupfer-Pecherz; letzteres mit kleinmuscheligem Bruche. Eigentlich aus der vorigen Gattung mit brau- nem Eisenocher innig gemengt. Fundort, unter andern der Bannat, Lauterberg am Harz etc.
11. Kupferblau, Bergblau, Kupferlasur. (Fr. cuivre carbonate bleu, azur de cuivre, bleu de montagne).
Vom Himmelblauen bis ins Indigblaue; theils matt, erdig, zusammengebacken, abfärbend; theils aber glän- zend, zuweilen durchscheinend; theils strahlig; theils nierenförmig, traubig etc.; theils krystallisirt, zumal in kurzen vierseitigen Säulen. Hält (nach Kirwan) auf 69 p. C. Kupfer, wie in den drey nächstfolgenden Gat- tungen durch Kohlensäure verkalkt. Fundort vorzüglich im Bannat und am Ural.
12. Malachit.
Vorzüglich in zwey Hauptarten:
Erstens nämlich als Atlaserz (Fr. mine de cuivre soyeuse); smaragdgrün; seidenglänzend; faserig; theils in abgesonderten, haarförmigen Krystallen, büschelför- mig divergirend etc. Fundort zumal Lauterberg am Harz und der Bannat.
Zweytens als eigentlich so genannter Malachit, dicht, polirbar, meist nierenförmig, mamelonirt in concentrischen Schalen, theils traubig, stalactitisch, röh- renförmig etc. Gewicht = 3641. Gehalt eines sibiri- schen (nach Klaproth) = 58 Kupfer, 18 Kohlensäure, 12,50 Sauerstoff, 11,50 Wasser. Fundort zumal Ca- tharinburg in Sibirien.
Spangrün, theils ins Blauliche; nur selten an den Kanten durchscheinend; theils erdig, zerreiblich; theils
10. Kupferbraun, Ziegelerz. (Fr. ochre de cuivre rouge).
Aus dem Hyacinthrothen ins Pechbraune und Gelbe; matt oder mit Pechglanz; theils erdig; theils verhärtet als Kupfer-Pecherz; letzteres mit kleinmuscheligem Bruche. Eigentlich aus der vorigen Gattung mit brau- nem Eisenocher innig gemengt. Fundort, unter andern der Bannat, Lauterberg am Harz ꝛc.
11. Kupferblau, Bergblau, Kupferlasur. (Fr. cuivre carbonaté bleu, azur de cuivre, bleu de montagne).
Vom Himmelblauen bis ins Indigblaue; theils matt, erdig, zusammengebacken, abfärbend; theils aber glän- zend, zuweilen durchscheinend; theils strahlig; theils nierenförmig, traubig ꝛc.; theils krystallisirt, zumal in kurzen vierseitigen Säulen. Hält (nach Kirwan) auf 69 p. C. Kupfer, wie in den drey nächstfolgenden Gat- tungen durch Kohlensäure verkalkt. Fundort vorzüglich im Bannat und am Ural.
12. Malachit.
Vorzüglich in zwey Hauptarten:
Erstens nämlich als Atlaserz (Fr. mine de cuivre soyeuse); smaragdgrün; seidenglänzend; faserig; theils in abgesonderten, haarförmigen Krystallen, büschelför- mig divergirend ꝛc. Fundort zumal Lauterberg am Harz und der Bannat.
Zweytens als eigentlich so genannter Malachit, dicht, polirbar, meist nierenförmig, mamelonirt in concentrischen Schalen, theils traubig, stalactitisch, röh- renförmig ꝛc. Gewicht = 3641. Gehalt eines sibiri- schen (nach Klaproth) = 58 Kupfer, 18 Kohlensäure, 12,50 Sauerstoff, 11,50 Wasser. Fundort zumal Ca- tharinburg in Sibirien.
Spangrün, theils ins Blauliche; nur selten an den Kanten durchscheinend; theils erdig, zerreiblich; theils
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000034"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0596"xml:id="pb578_0001"n="578"/><prendition="#indent-1">10. <hirendition="#g">Kupferbraun, Ziegelerz. (Fr</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">ochre de<lb/>
cuivre rouge</hi></hi>).</p><prendition="#l1em">Aus dem Hyacinthrothen ins Pechbraune und Gelbe;<lb/>
matt oder mit Pechglanz; theils erdig; theils verhärtet<lb/>
als <hirendition="#g">Kupfer-Pecherz</hi>; letzteres mit kleinmuscheligem<lb/>
Bruche. Eigentlich aus der vorigen Gattung mit brau-<lb/>
nem Eisenocher innig gemengt. Fundort, unter andern<lb/>
der Bannat, Lauterberg am Harz ꝛc.</p><prendition="#indent-1">11. <hirendition="#g">Kupferblau, Bergblau, Kupferlasur</hi>.<lb/>
(<hirendition="#g">Fr</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">cuivre carbonaté bleu, azur de cuivre,<lb/>
bleu de montagne</hi></hi>).</p><prendition="#l1em">Vom Himmelblauen bis ins Indigblaue; theils matt,<lb/>
erdig, zusammengebacken, abfärbend; theils aber glän-<lb/>
zend, zuweilen durchscheinend; theils strahlig; theils<lb/>
nierenförmig, traubig ꝛc.; theils krystallisirt, zumal in<lb/>
kurzen vierseitigen Säulen. Hält (nach <hirendition="#g">Kirwan</hi>) auf<lb/>
69 <hirendition="#aq">p. C.</hi> Kupfer, wie in den drey nächstfolgenden Gat-<lb/>
tungen durch Kohlensäure verkalkt. Fundort vorzüglich<lb/>
im Bannat und am Ural.</p><prendition="#indent-1">12. <hirendition="#g">Malachit</hi>.</p><prendition="#l1em">Vorzüglich in zwey Hauptarten:</p><prendition="#l1em">Erstens nämlich als <hirendition="#g">Atlaserz</hi> (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">mine de cuivre<lb/>
soyeuse</hi></hi>); smaragdgrün; seidenglänzend; faserig; theils<lb/>
in abgesonderten, haarförmigen Krystallen, büschelför-<lb/>
mig divergirend ꝛc. Fundort zumal Lauterberg am<lb/>
Harz und der Bannat.</p><prendition="#l1em">Zweytens als eigentlich so genannter <hirendition="#g">Malachit</hi>,<lb/>
dicht, polirbar, meist nierenförmig, mamelonirt in<lb/>
concentrischen Schalen, theils traubig, stalactitisch, röh-<lb/>
renförmig ꝛc. Gewicht = 3641. Gehalt eines sibiri-<lb/>
schen (nach <hirendition="#g">Klaproth</hi>) = 58 Kupfer, 18 Kohlensäure,<lb/>
12,50 Sauerstoff, 11,50 Wasser. Fundort zumal Ca-<lb/>
tharinburg in Sibirien.</p><prendition="#indent-1">13. <hirendition="#g">Kupfergrün, Kieselmalachit</hi>. <hirendition="#aq">Aerugo<lb/>
nativa, chrysocolla, lapis armenus</hi>. (<hirendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">cuivre carbonaté vert, verd de montagne</hi></hi>).</p><prendition="#l1em">Spangrün, theils ins Blauliche; nur selten an den<lb/>
Kanten durchscheinend; theils erdig, zerreiblich; theils<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[578/0596]
10. Kupferbraun, Ziegelerz. (Fr. ochre de
cuivre rouge).
Aus dem Hyacinthrothen ins Pechbraune und Gelbe;
matt oder mit Pechglanz; theils erdig; theils verhärtet
als Kupfer-Pecherz; letzteres mit kleinmuscheligem
Bruche. Eigentlich aus der vorigen Gattung mit brau-
nem Eisenocher innig gemengt. Fundort, unter andern
der Bannat, Lauterberg am Harz ꝛc.
11. Kupferblau, Bergblau, Kupferlasur.
(Fr. cuivre carbonaté bleu, azur de cuivre,
bleu de montagne).
Vom Himmelblauen bis ins Indigblaue; theils matt,
erdig, zusammengebacken, abfärbend; theils aber glän-
zend, zuweilen durchscheinend; theils strahlig; theils
nierenförmig, traubig ꝛc.; theils krystallisirt, zumal in
kurzen vierseitigen Säulen. Hält (nach Kirwan) auf
69 p. C. Kupfer, wie in den drey nächstfolgenden Gat-
tungen durch Kohlensäure verkalkt. Fundort vorzüglich
im Bannat und am Ural.
12. Malachit.
Vorzüglich in zwey Hauptarten:
Erstens nämlich als Atlaserz (Fr. mine de cuivre
soyeuse); smaragdgrün; seidenglänzend; faserig; theils
in abgesonderten, haarförmigen Krystallen, büschelför-
mig divergirend ꝛc. Fundort zumal Lauterberg am
Harz und der Bannat.
Zweytens als eigentlich so genannter Malachit,
dicht, polirbar, meist nierenförmig, mamelonirt in
concentrischen Schalen, theils traubig, stalactitisch, röh-
renförmig ꝛc. Gewicht = 3641. Gehalt eines sibiri-
schen (nach Klaproth) = 58 Kupfer, 18 Kohlensäure,
12,50 Sauerstoff, 11,50 Wasser. Fundort zumal Ca-
tharinburg in Sibirien.
13. Kupfergrün, Kieselmalachit. Aerugo
nativa, chrysocolla, lapis armenus. (Fr.
cuivre carbonaté vert, verd de montagne).
Spangrün, theils ins Blauliche; nur selten an den
Kanten durchscheinend; theils erdig, zerreiblich; theils
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/596>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.