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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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land, Kamtschatka etc. und so auch fast im äußersten
von Europäern besuchten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspath-
körnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvischen
Laven, von denen sie insgemein (aber irrig) selbst bei-
gezählt wird.

Und auch wohl b. der so genannte Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen
Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen ge-
ben. Fundort zumal im Bayreuthischen und als Ge-
rölle in der Durance bei Briancon.

35. Basalt, Beilstein.

Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und
theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn;
mehr oder weniger dicht; theils in unebnen schieferigen
Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammen-
gebacken etc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder
säulenförmig. Diese Säulen, von drey bis neun Sei-
ten, stehen theils zu taufenden dicht aneinander; meist
schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils
gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*);
und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kuge-
licht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener
Härte, specifischem Gewicht etc., wirkt theils sehr stark
auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulen-
basalts (nach Klaproth) = 16,75 Alaunerde, 44,50

*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäu-
len, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen
Erdkunde, nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an
der Nordküste von Irland ausmachen. - Ich besitze von diesem
berühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu-
sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeich-
nung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Gegenstände
tab. 18. geliefert habe. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige
Articulation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwür-
digsten Phänomene der Geogenie.

land, Kamtschatka ꝛc. und so auch fast im äußersten
von Europäern besuchten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspath-
körnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvischen
Laven, von denen sie insgemein (aber irrig) selbst bei-
gezählt wird.

Und auch wohl b. der so genannte Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen
Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen ge-
ben. Fundort zumal im Bayreuthischen und als Ge-
rölle in der Durance bei Briançon.

35. Basalt, Beilstein.

Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und
theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn;
mehr oder weniger dicht; theils in unebnen schieferigen
Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammen-
gebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder
säulenförmig. Diese Säulen, von drey bis neun Sei-
ten, stehen theils zu taufenden dicht aneinander; meist
schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils
gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*);
und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kuge-
licht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener
Härte, specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark
auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulen-
basalts (nach Klaproth) = 16,75 Alaunerde, 44,50

*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäu-
len, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen
Erdkunde, nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an
der Nordküste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem
berühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu-
sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeich-
nung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Gegenstände
tab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige
Articulation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwür-
digsten Phänomene der Geogenie.
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[507/0525] land, Kamtschatka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern besuchten Süden auf Kerguelen-Land. Vermuthlich gehören noch hierher: a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv. Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspath- körnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvischen Laven, von denen sie insgemein (aber irrig) selbst bei- gezählt wird. Und auch wohl b. der so genannte Variolit. Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen ge- ben. Fundort zumal im Bayreuthischen und als Ge- rölle in der Durance bei Briançon. 35. Basalt, Beilstein. Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebnen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammen- gebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder säulenförmig. Diese Säulen, von drey bis neun Sei- ten, stehen theils zu taufenden dicht aneinander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert *); und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kuge- licht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulen- basalts (nach Klaproth) = 16,75 Alaunerde, 44,50 *) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäu- len, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nordküste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu- sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeich- nung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Gegenstände tab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwür- digsten Phänomene der Geogenie.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/525>, abgerufen am 25.11.2024.