spersa cotyledonibus. Rostrum inter brachia terminale, corneum. Venter (plerisque) ve- sica atramentifera instructus, infra scissura transversa ad basin apertus, supra quam fistula excretoria eminet.
Die Tintenfische, die sich meist in allen Welt-Meeren finden*), weichen in sehr vielen Stücken, zumal in Rücksicht ihres innern Baues, der so vollkommen aus- gebildeten Eingeweide, Paarungs-Werkzeuge, besonders aber auch der Augen und sogar der Gehörwerkzeuge gänzlich von andern Thieren dieser Classe ab.
Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen wächst mit dem Alter der Thiere, und steigt dann bei manchen Gattungen über 1000. Sie haften damit fest an, gleichsam wie mit Schröpfköpfen. Die Arme, die diesen Thieren oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen werden, haben, wie schon die Alten wußten, Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattungen werden auch durch den schwarzbraunen Saft merkwür- dig, den sie in einem besondern Behälter im Leibe führen, willkürlich von sich lassen, und dadurch das Wasser zunächst um sich verdunkeln können**). Prof. Schneider hat das ganze Geschlecht schicklich in fol- gende zwey Familien abgetheilt:
A) Promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi- culo dorsi.
1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze. (Fr. la seiche). S. ventre latissimo rotundato undique pinna cincto, osse dorsali maximo.
SwammerdamBiblia nat. tab. 50. fig. 1.
Besonders von dieser Gattung kommt das häufigste os sepiae (das so genannte weiße Fischbein, das auch in manchen Gegenden Meerschaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers. Manche Arten der so genann-
*) J. G. Schneider Samml. vermischter Abhandl. zur Zoologie und Handlungsgeschichte. Berlin, 1784. 4. S. 7-134.
**) Die Dinte der alten Römer, und wahrscheinlich auch das Hauptingrediens zur Schinesischen Tusche.
spersa cotyledonibus. Rostrum inter brachia terminale, corneum. Venter (plerisque) ve- sica atramentifera instructus, infra scissura transversa ad basin apertus, supra quam fistula excretoria eminet.
Die Tintenfische, die sich meist in allen Welt-Meeren finden*), weichen in sehr vielen Stücken, zumal in Rücksicht ihres innern Baues, der so vollkommen aus- gebildeten Eingeweide, Paarungs-Werkzeuge, besonders aber auch der Augen und sogar der Gehörwerkzeuge gänzlich von andern Thieren dieser Classe ab.
Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen wächst mit dem Alter der Thiere, und steigt dann bei manchen Gattungen über 1000. Sie haften damit fest an, gleichsam wie mit Schröpfköpfen. Die Arme, die diesen Thieren oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen werden, haben, wie schon die Alten wußten, Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattungen werden auch durch den schwarzbraunen Saft merkwür- dig, den sie in einem besondern Behälter im Leibe führen, willkürlich von sich lassen, und dadurch das Wasser zunächst um sich verdunkeln können**). Prof. Schneider hat das ganze Geschlecht schicklich in fol- gende zwey Familien abgetheilt:
A) Promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi- culo dorsi.
1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze. (Fr. la seiche). S. ventre latissimo rotundato undique pinna cincto, osse dorsali maximo.
SwammerdamBiblia nat. tab. 50. fig. 1.
Besonders von dieser Gattung kommt das häufigste os sepiae (das so genannte weiße Fischbein, das auch in manchen Gegenden Meerschaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers. Manche Arten der so genann-
*) J. G. Schneider Samml. vermischter Abhandl. zur Zoologie und Handlungsgeschichte. Berlin, 1784. 4. S. 7–134.
**) Die Dinte der alten Römer, und wahrscheinlich auch das Hauptingrediens zur Schinesischen Tusche.
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transversa ad basin apertus, supra quam
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Die Tintenfische, die sich meist in allen Welt-Meeren
finden *), weichen in sehr vielen Stücken, zumal in
Rücksicht ihres innern Baues, der so vollkommen aus-
gebildeten Eingeweide, Paarungs-Werkzeuge, besonders
aber auch der Augen und sogar der Gehörwerkzeuge
gänzlich von andern Thieren dieser Classe ab.
Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen wächst
mit dem Alter der Thiere, und steigt dann bei manchen
Gattungen über 1000. Sie haften damit fest an,
gleichsam wie mit Schröpfköpfen. Die Arme, die diesen
Thieren oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen
abgebissen werden, haben, wie schon die Alten wußten,
Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattungen
werden auch durch den schwarzbraunen Saft merkwür-
dig, den sie in einem besondern Behälter im Leibe
führen, willkürlich von sich lassen, und dadurch das
Wasser zunächst um sich verdunkeln können **). Prof.
Schneider hat das ganze Geschlecht schicklich in fol-
gende zwey Familien abgetheilt:
A) Promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi-
culo dorsi.
1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze.
(Fr. la seiche). S. ventre latissimo rotundato
undique pinna cincto, osse dorsali maximo.
Swammerdam Biblia nat. tab. 50. fig. 1.
Besonders von dieser Gattung kommt das häufigste
os sepiae (das so genannte weiße Fischbein, das
auch in manchen Gegenden Meerschaum heißt) eine
breite knochichte Schulpe von sehr sonderbarer Textur,
im Rücken des Thiers. Manche Arten der so genann-
*) J. G. Schneider Samml. vermischter Abhandl. zur
Zoologie und Handlungsgeschichte. Berlin, 1784. 4. S. 7–134.
**) Die Dinte der alten Römer, und wahrscheinlich auch das
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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