Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

Engl. the bug, wall-louse). C. flavescens,
alis nullis.

Sulzer's Kennz. tab. 10. fig. 69.

Ueber die ursprüngliche Heimath und den Aufenthalt
dieses ekelhaften, lichtscheuen Insects im wilden Zu-
stande weiß man wenig Zuverlässiges. Jetzt findet sichs
fast in allen Welttheilen (namentlich in Sibirien, Ostin-
dien, Nord- und Süd-America etc.) So leicht Wan-
zen durch Zufall in ein Haus kommen können, so leicht
ist es, sie bald anfangs durch sorgfältige wiederholte
Anwendung kräftiger Mittel*) auch wieder zu vertrei-
ben: was aber äußerst schwer hält, wo man sie einmal
überhand nehmen und sich weit verbreiten lassen.

2. +. Corticalis. (Aradus C. F.) C. membrana-
ceus, abdominis margine imbricatim secto, cor-
pore nigricante
.

In Wäldern an Baumstämmen: ist wegen seiner
täuschenden, rindenartigen Gestalt und Farbe schwer zu
finden.

3. +. Baccarum. der Qualster. C. ovatus gri-
seus, abdominis margine nigro maculato
.

In Gärten, zumal an Johannisbeeren. Auch diese
Wanze stinkt heftig: doch bloß wenn sie berührt wird;
da ihr der Gestank, wie manchen andern Wanzen,
zum Vertheidigungsmittel zu dienen scheint.

*) Als einige der bewährtesten Mittel werden empfohlenA. Heiße Seifensiederlauge.B. Absud von Zweigen und Borke des Lärchenbaums.Mit diesen Mitteln wird das Holzwerk gewachsen:Vorzüglich aberC. Räucherungen von oxygenirter Salzsäure in Gas- oder
Dunstgestalt, in den ausgeräumten Zimmern bei festverschlossenen
Thüren und Fenstern.Als Palliativmittel auf Reisen dient Citronensaft oder Wein-
essig auf die Bettücher etc. gesprengt.

Engl. the bug, wall-louse). C. flavescens,
alis nullis.

Sulzer's Kennz. tab. 10. fig. 69.

Ueber die ursprüngliche Heimath und den Aufenthalt
dieses ekelhaften, lichtscheuen Insects im wilden Zu-
stande weiß man wenig Zuverlässiges. Jetzt findet sichs
fast in allen Welttheilen (namentlich in Sibirien, Ostin-
dien, Nord- und Süd-America ꝛc.) So leicht Wan-
zen durch Zufall in ein Haus kommen können, so leicht
ist es, sie bald anfangs durch sorgfältige wiederholte
Anwendung kräftiger Mittel*) auch wieder zu vertrei-
ben: was aber äußerst schwer hält, wo man sie einmal
überhand nehmen und sich weit verbreiten lassen.

2. †. Corticalis. (Aradus C. F.) C. membrana-
ceus, abdominis margine imbricatim secto, cor-
pore nigricante
.

In Wäldern an Baumstämmen: ist wegen seiner
täuschenden, rindenartigen Gestalt und Farbe schwer zu
finden.

3. †. Baccarum. der Qualster. C. ovatus gri-
seus, abdominis margine nigro maculato
.

In Gärten, zumal an Johannisbeeren. Auch diese
Wanze stinkt heftig: doch bloß wenn sie berührt wird;
da ihr der Gestank, wie manchen andern Wanzen,
zum Vertheidigungsmittel zu dienen scheint.

*) Als einige der bewährtesten Mittel werden empfohlenA. Heiße Seifensiederlauge.B. Absud von Zweigen und Borke des Lärchenbaums.Mit diesen Mitteln wird das Holzwerk gewachsen:Vorzüglich aberC. Räucherungen von oxygenirter Salzsäure in Gas- oder
Dunstgestalt, in den ausgeräumten Zimmern bei festverschlossenen
Thüren und Fenstern.Als Palliativmittel auf Reisen dient Citronensaft oder Wein-
essig auf die Bettücher ꝛc. gesprengt.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-2"><pb facs="#f0317" xml:id="pb299_0001" n="299"/><hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the bug, wall-louse</hi></hi>). <hi rendition="#aq">C. flavescens,<lb/>
alis nullis.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Sulzer's</hi> Kennz. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 10. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 69.</p>
            <p rendition="#l1em">Ueber die ursprüngliche Heimath und den Aufenthalt<lb/>
dieses ekelhaften, lichtscheuen Insects im wilden Zu-<lb/>
stande weiß man wenig Zuverlässiges. Jetzt findet sichs<lb/>
fast in allen Welttheilen (namentlich in Sibirien, Ostin-<lb/>
dien, Nord- und Süd-America &#xA75B;c.) So leicht Wan-<lb/>
zen durch Zufall in ein Haus kommen können, so leicht<lb/>
ist es, sie bald anfangs durch sorgfältige wiederholte<lb/>
Anwendung kräftiger Mittel<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Als einige der bewährtesten Mittel werden empfohlen</p><p><hi rendition="#aq">A</hi>. Heiße Seifensiederlauge.</p><p><hi rendition="#aq">B</hi>. Absud von Zweigen und Borke des Lärchenbaums.</p><p>Mit diesen Mitteln wird das Holzwerk gewachsen:</p><p>Vorzüglich aber</p><p><hi rendition="#aq">C</hi>. Räucherungen von oxygenirter Salzsäure in Gas- oder<lb/>
Dunstgestalt, in den ausgeräumten Zimmern bei festverschlossenen<lb/>
Thüren und Fenstern.</p><p>Als Palliativmittel auf Reisen dient Citronensaft oder Wein-<lb/>
essig auf die Bettücher &#xA75B;c. gesprengt.</p></note> auch wieder zu vertrei-<lb/>
ben: was aber äußerst schwer hält, wo man sie einmal<lb/>
überhand nehmen und sich weit verbreiten lassen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Corticalis</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Aradus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">C.</hi></hi> <hi rendition="#aq">F</hi>.) <hi rendition="#aq">C. membrana-<lb/>
ceus, abdominis margine imbricatim secto, cor-<lb/>
pore nigricante</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In Wäldern an Baumstämmen: ist wegen seiner<lb/>
täuschenden, rindenartigen Gestalt und Farbe schwer zu<lb/>
finden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Baccarum</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Qualster</hi>. <hi rendition="#aq">C. ovatus gri-<lb/>
seus, abdominis margine nigro maculato</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In Gärten, zumal an Johannisbeeren. Auch diese<lb/>
Wanze stinkt heftig: doch bloß wenn sie berührt wird;<lb/>
da ihr der Gestank, wie manchen andern Wanzen,<lb/>
zum Vertheidigungsmittel zu dienen scheint.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[299/0317] Engl. the bug, wall-louse). C. flavescens, alis nullis. Sulzer's Kennz. tab. 10. fig. 69. Ueber die ursprüngliche Heimath und den Aufenthalt dieses ekelhaften, lichtscheuen Insects im wilden Zu- stande weiß man wenig Zuverlässiges. Jetzt findet sichs fast in allen Welttheilen (namentlich in Sibirien, Ostin- dien, Nord- und Süd-America ꝛc.) So leicht Wan- zen durch Zufall in ein Haus kommen können, so leicht ist es, sie bald anfangs durch sorgfältige wiederholte Anwendung kräftiger Mittel *) auch wieder zu vertrei- ben: was aber äußerst schwer hält, wo man sie einmal überhand nehmen und sich weit verbreiten lassen. 2. †. Corticalis. (Aradus C. F.) C. membrana- ceus, abdominis margine imbricatim secto, cor- pore nigricante. In Wäldern an Baumstämmen: ist wegen seiner täuschenden, rindenartigen Gestalt und Farbe schwer zu finden. 3. †. Baccarum. der Qualster. C. ovatus gri- seus, abdominis margine nigro maculato. In Gärten, zumal an Johannisbeeren. Auch diese Wanze stinkt heftig: doch bloß wenn sie berührt wird; da ihr der Gestank, wie manchen andern Wanzen, zum Vertheidigungsmittel zu dienen scheint. *) Als einige der bewährtesten Mittel werden empfohlen A. Heiße Seifensiederlauge. B. Absud von Zweigen und Borke des Lärchenbaums. Mit diesen Mitteln wird das Holzwerk gewachsen: Vorzüglich aber C. Räucherungen von oxygenirter Salzsäure in Gas- oder Dunstgestalt, in den ausgeräumten Zimmern bei festverschlossenen Thüren und Fenstern. Als Palliativmittel auf Reisen dient Citronensaft oder Wein- essig auf die Bettücher ꝛc. gesprengt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/317
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/317>, abgerufen am 24.11.2024.