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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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von sich, der allerhand abergläubige Sagen veran-
laßt hat.

8. +. Temporaria. der braune Grasfrosch. R.
subfusca dorso planiusculo subangulato
.

Rösel tab. 1-8.

Im Gras und Gebüsch etc., von da die Jungen nach
warmen Sommer-Regen haufenweise hervorkriechen, da
dann ihre plötzliche Erscheinung wohl zu der alten Sage
vom Froschregen Anlaß gegeben haben mag.

9. +. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö-
ling, Marxgöker
. (Engl. the gibbous frog).
R. viridis, corpore angulato, dorso transverse
gibbo, abdomine marginato.

Rösel tab. 13-16.

In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken
laut, zumal des Abends bei schönem Wetter, und
treiben dabei zwey große Blasen hinter den Maulwin-
keln auf. Sie sind schlau und muthig, verzehren Mäuse,
Sperlinge, und selbst junge Enten, Forellen etc. und
können sogar über Hechte Herr werden. Zur Begat-
tungszeit bekommen die Männchen dieser und der vo-
rigen Gattung schwarze warzige Ballen an den Dau-
men der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um
ihrer Weibchen Brust klammern können.

10. +. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla.
Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le
graisset
). R. corpore laevi, subtus granulato,
pedibus fissis, apicibus digitorum lenticulatis
.

Rösel tab. 9-12.

Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch
in America etc. Der klebrige Schleim, womit er wie
die Schnecken überzogen ist, dient ihm bei seinem
Aufenthalt am Laub der Bäume, zur Haltung. Die
erwachsenen Männchen, die an ihrer braunen Kehle
kenntlich sind, haben eine laute Stimme, die sie, wenn
das Wetter sich ändern will, aber auch außerdem zur
Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei die
Kehle zu einer großen Blase auf.

von sich, der allerhand abergläubige Sagen veran-
laßt hat.

8. †. Temporaria. der braune Grasfrosch. R.
subfusca dorso planiusculo subangulato
.

Rösel tab. 1–8.

Im Gras und Gebüsch ꝛc., von da die Jungen nach
warmen Sommer-Regen haufenweise hervorkriechen, da
dann ihre plötzliche Erscheinung wohl zu der alten Sage
vom Froschregen Anlaß gegeben haben mag.

9. †. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö-
ling, Marxgöker
. (Engl. the gibbous frog).
R. viridis, corpore angulato, dorso transverse
gibbo, abdomine marginato.

Rösel tab. 13–16.

In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken
laut, zumal des Abends bei schönem Wetter, und
treiben dabei zwey große Blasen hinter den Maulwin-
keln auf. Sie sind schlau und muthig, verzehren Mäuse,
Sperlinge, und selbst junge Enten, Forellen ꝛc. und
können sogar über Hechte Herr werden. Zur Begat-
tungszeit bekommen die Männchen dieser und der vo-
rigen Gattung schwarze warzige Ballen an den Dau-
men der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um
ihrer Weibchen Brust klammern können.

10. †. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla.
Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le
graisset
). R. corpore laevi, subtus granulato,
pedibus fissis, apicibus digitorum lenticulatis
.

Rösel tab. 912.

Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch
in America ꝛc. Der klebrige Schleim, womit er wie
die Schnecken überzogen ist, dient ihm bei seinem
Aufenthalt am Laub der Bäume, zur Haltung. Die
erwachsenen Männchen, die an ihrer braunen Kehle
kenntlich sind, haben eine laute Stimme, die sie, wenn
das Wetter sich ändern will, aber auch außerdem zur
Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei die
Kehle zu einer großen Blase auf.

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[204/0222] von sich, der allerhand abergläubige Sagen veran- laßt hat. 8. †. Temporaria. der braune Grasfrosch. R. subfusca dorso planiusculo subangulato. Rösel tab. 1–8. Im Gras und Gebüsch ꝛc., von da die Jungen nach warmen Sommer-Regen haufenweise hervorkriechen, da dann ihre plötzliche Erscheinung wohl zu der alten Sage vom Froschregen Anlaß gegeben haben mag. 9. †. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö- ling, Marxgöker. (Engl. the gibbous frog). R. viridis, corpore angulato, dorso transverse gibbo, abdomine marginato. Rösel tab. 13–16. In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken laut, zumal des Abends bei schönem Wetter, und treiben dabei zwey große Blasen hinter den Maulwin- keln auf. Sie sind schlau und muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und selbst junge Enten, Forellen ꝛc. und können sogar über Hechte Herr werden. Zur Begat- tungszeit bekommen die Männchen dieser und der vo- rigen Gattung schwarze warzige Ballen an den Dau- men der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um ihrer Weibchen Brust klammern können. 10. †. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla. Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le graisset). R. corpore laevi, subtus granulato, pedibus fissis, apicibus digitorum lenticulatis. Rösel tab. 9–12. Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch in America ꝛc. Der klebrige Schleim, womit er wie die Schnecken überzogen ist, dient ihm bei seinem Aufenthalt am Laub der Bäume, zur Haltung. Die erwachsenen Männchen, die an ihrer braunen Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stimme, die sie, wenn das Wetter sich ändern will, aber auch außerdem zur Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei die Kehle zu einer großen Blase auf.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/222>, abgerufen am 24.11.2024.