Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

4. Wismuthocher. Bismuth oxyde.

Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; an-
geflogen oder eingesprengt. Gehalt (nach Lampadius)
= 86,3 Wismuthoxyd, 5,2 Eisenoxyd, 4,1 Kohlensäure,
3,4 Wasser.

XI. Spießglanzgeschlecht.

Das Spießglas oder der Spießglanz,
antimonium, stibium, hat eine Mittelfarbe zwischen
Zinnweiß und Silberweiß; blätteriges, strahliges Ge-
füge; ist spröde; Gewicht = 6702; schmilzt leicht;
verdampft in anhaltendem Feuer, wird von den
Säuren nur unvollkommen aufgelöst; und aus der
Solution in Königswasser durch Laugensalze weiß ge-
fällt. Gebrauch unter andern um weichen Metallen
mehr Härte zu geben; also z. B. zum Schriftgießen.

1. Gediegen.

Meist zinnweiß; der Bruch theils körnig, theils blät-
terig, theils schalig. Fundort unter andern bey Andre-
asberg. Gehalt desselben (nach Klaproth) = 98 Anti-
monium, 1 Silber, 0,25 Eisen.

2. Grau Spießglanzerz, Spießglanzkies.
Antimoine sulfure.

Bleygrau, stahlgrau etc.; theils ungeformt; und
zwar sowohl dicht als blätterig; häufiger aber
strahlig und zwar meist in nadelförmigen Krystal-
len; theils aber auch in stärkern vier- oder sechsseitigen
Säulen. Schmilzt und brennt am Lichte mit blauer
Flamme. Gewicht = 4200. Gehalt (nach Thomson)
= 73,77 Antimonium, 26,23 Schwefel. Fundort vor-
züglich in Ungarn und Siebenbürgen.

Das Federerz, von graulich schwarzer oder bley-
grauer Farbe, ist ein zartfaserichtes oder haariges (theils
silberhaltiges), hierher gehöriges Spießglanzerz, das sich
unter andern zu St. Andreasberg und bey Nagybanya
in Siebenbürgen findet.

4. Wismuthocher. Bismuth oxydé.

Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; an-
geflogen oder eingesprengt. Gehalt (nach Lampadius)
= 86,3 Wismuthoxyd, 5,2 Eisenoxyd, 4,1 Kohlensäure,
3,4 Wasser.

XI. Spießglanzgeschlecht.

Das Spießglas oder der Spießglanz,
antimonium, stibium, hat eine Mittelfarbe zwischen
Zinnweiß und Silberweiß; blätteriges, strahliges Ge-
füge; ist spröde; Gewicht = 6702; schmilzt leicht;
verdampft in anhaltendem Feuer, wird von den
Säuren nur unvollkommen aufgelöst; und aus der
Solution in Königswasser durch Laugensalze weiß ge-
fällt. Gebrauch unter andern um weichen Metallen
mehr Härte zu geben; also z. B. zum Schriftgießen.

1. Gediegen.

Meist zinnweiß; der Bruch theils körnig, theils blät-
terig, theils schalig. Fundort unter andern bey Andre-
asberg. Gehalt desselben (nach Klaproth) = 98 Anti-
monium, 1 Silber, 0,25 Eisen.

2. Grau Spießglanzerz, Spießglanzkies.
Antimoine sulfuré.

Bleygrau, stahlgrau ꝛc.; theils ungeformt; und
zwar sowohl dicht als blätterig; häufiger aber
strahlig und zwar meist in nadelförmigen Krystal-
len; theils aber auch in stärkern vier- oder sechsseitigen
Säulen. Schmilzt und brennt am Lichte mit blauer
Flamme. Gewicht = 4200. Gehalt (nach Thomson)
= 73,77 Antimonium, 26,23 Schwefel. Fundort vor-
züglich in Ungarn und Siebenbürgen.

Das Federerz, von graulich schwarzer oder bley-
grauer Farbe, ist ein zartfaserichtes oder haariges (theils
silberhaltiges), hierher gehöriges Spießglanzerz, das sich
unter andern zu St. Andreasberg und bey Nagybanya
in Siebenbürgen findet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0617" xml:id="pb595_0001" n="595"/>
            <p rendition="#indent-1">4. <hi rendition="#g">Wismuthocher</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bismuth oxydé</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; an-<lb/>
geflogen oder eingesprengt. Gehalt (nach Lampadius)<lb/>
= 86,3 Wismuthoxyd, 5,2 Eisenoxyd, 4,1 Kohlensäure,<lb/>
3,4 Wasser.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">XI. <hi rendition="#g">Spießglanzgeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#g">Spießglas</hi> oder der <hi rendition="#g">Spießglanz</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">antimonium, stibium</hi>, hat eine Mittelfarbe zwischen<lb/>
Zinnweiß und Silberweiß; blätteriges, strahliges Ge-<lb/>
füge; ist spröde; Gewicht = 6702; schmilzt leicht;<lb/>
verdampft in anhaltendem Feuer, wird von den<lb/>
Säuren nur unvollkommen aufgelöst; und aus der<lb/>
Solution in Königswasser durch Laugensalze weiß ge-<lb/>
fällt. Gebrauch unter andern um weichen Metallen<lb/>
mehr Härte zu geben; also z. B. zum Schriftgießen.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Gediegen</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist zinnweiß; der Bruch theils körnig, theils blät-<lb/>
terig, theils schalig. Fundort unter andern bey Andre-<lb/>
asberg. Gehalt desselben (nach Klaproth) = 98 Anti-<lb/>
monium, 1 Silber, 0,25 Eisen.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Grau Spießglanzerz, Spießglanzkies</hi>.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antimoine sulfuré</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Bleygrau, stahlgrau &#xA75B;c.; theils ungeformt; und<lb/>
zwar sowohl <hi rendition="#g">dicht</hi> als <hi rendition="#g">blätterig</hi>; häufiger aber<lb/><hi rendition="#g">strahlig</hi> und zwar meist in nadelförmigen Krystal-<lb/>
len; theils aber auch in stärkern vier- oder sechsseitigen<lb/>
Säulen. Schmilzt und brennt am Lichte mit blauer<lb/>
Flamme. Gewicht = 4200. Gehalt (nach Thomson)<lb/>
= 73,77 Antimonium, 26,23 Schwefel. Fundort vor-<lb/>
züglich in Ungarn und Siebenbürgen.</p>
            <p rendition="#l1em">Das <hi rendition="#g">Federerz</hi>, von graulich schwarzer oder bley-<lb/>
grauer Farbe, ist ein zartfaserichtes oder haariges (theils<lb/>
silberhaltiges), hierher gehöriges Spießglanzerz, das sich<lb/>
unter andern zu St. Andreasberg und bey Nagybanya<lb/>
in Siebenbürgen findet.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[595/0617] 4. Wismuthocher. Bismuth oxydé. Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; an- geflogen oder eingesprengt. Gehalt (nach Lampadius) = 86,3 Wismuthoxyd, 5,2 Eisenoxyd, 4,1 Kohlensäure, 3,4 Wasser. XI. Spießglanzgeschlecht. Das Spießglas oder der Spießglanz, antimonium, stibium, hat eine Mittelfarbe zwischen Zinnweiß und Silberweiß; blätteriges, strahliges Ge- füge; ist spröde; Gewicht = 6702; schmilzt leicht; verdampft in anhaltendem Feuer, wird von den Säuren nur unvollkommen aufgelöst; und aus der Solution in Königswasser durch Laugensalze weiß ge- fällt. Gebrauch unter andern um weichen Metallen mehr Härte zu geben; also z. B. zum Schriftgießen. 1. Gediegen. Meist zinnweiß; der Bruch theils körnig, theils blät- terig, theils schalig. Fundort unter andern bey Andre- asberg. Gehalt desselben (nach Klaproth) = 98 Anti- monium, 1 Silber, 0,25 Eisen. 2. Grau Spießglanzerz, Spießglanzkies. Antimoine sulfuré. Bleygrau, stahlgrau ꝛc.; theils ungeformt; und zwar sowohl dicht als blätterig; häufiger aber strahlig und zwar meist in nadelförmigen Krystal- len; theils aber auch in stärkern vier- oder sechsseitigen Säulen. Schmilzt und brennt am Lichte mit blauer Flamme. Gewicht = 4200. Gehalt (nach Thomson) = 73,77 Antimonium, 26,23 Schwefel. Fundort vor- züglich in Ungarn und Siebenbürgen. Das Federerz, von graulich schwarzer oder bley- grauer Farbe, ist ein zartfaserichtes oder haariges (theils silberhaltiges), hierher gehöriges Spießglanzerz, das sich unter andern zu St. Andreasberg und bey Nagybanya in Siebenbürgen findet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/617
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/617>, abgerufen am 22.11.2024.