weilen fast durchsichtig (so z. B. das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in Seifenwerken*) (Engl. stream-tin), oder als Zinn- sand; häufig aber krystallisirt (so genannte Zinngrau- pen) zumahl als sehr kurze vierseitige Säule an beiden Enden vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingskrystalle (Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900. Ge- halt eines Cornwaller (nach Klaproth) = 99 Zinnoxyd, 0,25 Eisenoxyd, 0,75 Kieselerde. Fundort zumahl das sächsische und böhmische Erzgebirge, Cornwall, Malacca, die Insel Banca bey Sumatra etc.
Holzbraun, haarbraun etc. undurchsichtig; auf dem Bruche divergirend faserig; in kleinen Nieren mit con- centrischen deutlich absetzenden Schichten; keilförmige Bruchstücke; hart, daß es am Stahl Funken gibt. Ge- wicht = 6450. Gehalt (nach Vauquelin) = 91 Zinn- oxyd, 9 Eisenoxyd. Fundort Gavrigan in Cornwall.
IX. Zinkgeschlecht.
Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittelfarbe zwischen Bley und Zinn, einen breitstrahligen zacki- gen Bruch, und beträchtliche Dehnbarkeit. Gewicht = 7190. Er schmilzt ehe er glüht, und entzündet sich im offenen Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme. Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie zu fär- ben. Wichtigster Gebrauch zum Messingmachen.
*)Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen erzführenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St. Austel etc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinn- erzen sind. Von jenen s. Charpentier's mineralog. Geogr. der Chursächs. Lande S. 270. Von diesen aber das bergmänn. Journal III. Jahrg. 2. B. S. 143.
weilen fast durchsichtig (so z. B. das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in Seifenwerken*) (Engl. stream-tin), oder als Zinn- sand; häufig aber krystallisirt (so genannte Zinngrau- pen) zumahl als sehr kurze vierseitige Säule an beiden Enden vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingskrystalle (Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900. Ge- halt eines Cornwaller (nach Klaproth) = 99 Zinnoxyd, 0,25 Eisenoxyd, 0,75 Kieselerde. Fundort zumahl das sächsische und böhmische Erzgebirge, Cornwall, Malacca, die Insel Banca bey Sumatra ꝛc.
Holzbraun, haarbraun ꝛc. undurchsichtig; auf dem Bruche divergirend faserig; in kleinen Nieren mit con- centrischen deutlich absetzenden Schichten; keilförmige Bruchstücke; hart, daß es am Stahl Funken gibt. Ge- wicht = 6450. Gehalt (nach Vauquelin) = 91 Zinn- oxyd, 9 Eisenoxyd. Fundort Gavrigan in Cornwall.
IX. Zinkgeschlecht.
Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittelfarbe zwischen Bley und Zinn, einen breitstrahligen zacki- gen Bruch, und beträchtliche Dehnbarkeit. Gewicht = 7190. Er schmilzt ehe er glüht, und entzündet sich im offenen Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme. Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie zu fär- ben. Wichtigster Gebrauch zum Messingmachen.
*)Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen erzführenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St. Austel ꝛc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinn- erzen sind. Von jenen s. Charpentier's mineralog. Geogr. der Chursächs. Lande S. 270. Von diesen aber das bergmänn. Journal III. Jahrg. 2. B. S. 143.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0614"xml:id="pb592_0001"n="592"/>
weilen fast durchsichtig (so z. B. das <hirendition="#aq"><hirendition="#i">rosin-tin</hi></hi> aus<lb/>
Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in<lb/>
Seifenwerken<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#g">Seifenwerke</hi> (<hirendition="#g">Engl</hi>. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">stream-works</hi></hi>), sind eine eigene<lb/>
Art von Bergbau in Thälern zwischen erzführenden Ganggebirgen,<lb/>
die theils zu mehreren Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden<lb/>
und theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge<lb/>
gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge,<lb/>
und die bey St. Austel ꝛc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinn-<lb/>
erzen sind. Von jenen s. <hirendition="#g">Charpentier's</hi> mineralog. Geogr.<lb/>
der Chursächs. Lande S. 270. Von diesen aber das bergmänn.<lb/>
Journal III. Jahrg. 2. B. S. 143.</p></note> (<hirendition="#g">Engl</hi>. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">stream-tin</hi></hi>), oder als Zinn-<lb/>
sand; häufig aber krystallisirt (so genannte <hirendition="#g">Zinngrau-<lb/>
pen</hi>) zumahl als sehr kurze vierseitige Säule an beiden<lb/>
Enden vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingskrystalle<lb/>
(<hirendition="#g">Visirgraupen</hi>). Mittel-Gewicht = 6900. Ge-<lb/>
halt eines Cornwaller (nach Klaproth) = 99 Zinnoxyd,<lb/>
0,25 Eisenoxyd, 0,75 Kieselerde. Fundort zumahl das<lb/>
sächsische und böhmische Erzgebirge, Cornwall, Malacca,<lb/>
die Insel Banca bey Sumatra ꝛc.</p><prendition="#indent-1">3. <hirendition="#g">Holz-Zinn, cornisches Zinnerz</hi>. (Fr.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">étain limoneux, hématite d'étain</hi></hi>. Engl.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">wood-tin</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Holzbraun, haarbraun ꝛc. undurchsichtig; auf dem<lb/>
Bruche divergirend faserig; in kleinen Nieren mit con-<lb/>
centrischen deutlich absetzenden Schichten; keilförmige<lb/>
Bruchstücke; hart, daß es am Stahl Funken gibt. Ge-<lb/>
wicht = 6450. Gehalt (nach Vauquelin) = 91 Zinn-<lb/>
oxyd, 9 Eisenoxyd. Fundort Gavrigan in Cornwall.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">IX. <hirendition="#g">Zinkgeschlecht</hi>.</head><lb/><p>Der <hirendition="#g">Zink</hi> (Engl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">spelter</hi></hi>) hat eine Mittelfarbe<lb/>
zwischen Bley und Zinn, einen breitstrahligen zacki-<lb/>
gen Bruch, und beträchtliche Dehnbarkeit. Gewicht<lb/>
= 7190. Er schmilzt ehe er glüht, und entzündet<lb/>
sich im offenen Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme.<lb/>
Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie zu fär-<lb/>
ben. Wichtigster Gebrauch zum Messingmachen.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[592/0614]
weilen fast durchsichtig (so z. B. das rosin-tin aus
Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in
Seifenwerken *) (Engl. stream-tin), oder als Zinn-
sand; häufig aber krystallisirt (so genannte Zinngrau-
pen) zumahl als sehr kurze vierseitige Säule an beiden
Enden vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingskrystalle
(Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900. Ge-
halt eines Cornwaller (nach Klaproth) = 99 Zinnoxyd,
0,25 Eisenoxyd, 0,75 Kieselerde. Fundort zumahl das
sächsische und böhmische Erzgebirge, Cornwall, Malacca,
die Insel Banca bey Sumatra ꝛc.
3. Holz-Zinn, cornisches Zinnerz. (Fr.
étain limoneux, hématite d'étain. Engl.
wood-tin.)
Holzbraun, haarbraun ꝛc. undurchsichtig; auf dem
Bruche divergirend faserig; in kleinen Nieren mit con-
centrischen deutlich absetzenden Schichten; keilförmige
Bruchstücke; hart, daß es am Stahl Funken gibt. Ge-
wicht = 6450. Gehalt (nach Vauquelin) = 91 Zinn-
oxyd, 9 Eisenoxyd. Fundort Gavrigan in Cornwall.
IX. Zinkgeschlecht.
Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittelfarbe
zwischen Bley und Zinn, einen breitstrahligen zacki-
gen Bruch, und beträchtliche Dehnbarkeit. Gewicht
= 7190. Er schmilzt ehe er glüht, und entzündet
sich im offenen Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme.
Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie zu fär-
ben. Wichtigster Gebrauch zum Messingmachen.
*) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene
Art von Bergbau in Thälern zwischen erzführenden Ganggebirgen,
die theils zu mehreren Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden
und theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge
gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge,
und die bey St. Austel ꝛc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinn-
erzen sind. Von jenen s. Charpentier's mineralog. Geogr.
der Chursächs. Lande S. 270. Von diesen aber das bergmänn.
Journal III. Jahrg. 2. B. S. 143.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/614>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.