Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig etc.; theils Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de 2. Schwarz Bleyerz. Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich 3. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath. He- Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder *) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den ich von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten, über- trifft an ausnehmender Eleganz alles was ich von noch so netten Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe. **) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind
spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 532.), die wie mit einem dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll. Beym Brechen desselben entstehen durch Beytritt der atmosphäri- schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio- nen. - s. W. Jones's physiological disquisitions. Lond. 1781. 4. p. 5. 11 u. f. mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de 2. Schwarz Bleyerz. Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich 3. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath. He- Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder *) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den ich von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten, über- trifft an ausnehmender Eleganz alles was ich von noch so netten Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe. **) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind
spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 532.), die wie mit einem dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll. Beym Brechen desselben entstehen durch Beytritt der atmosphäri- schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio- nen. – s. W. Jones's physiological disquisitions. Lond. 1781. 4. p. 5. 11 u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0611" xml:id="pb589_0001" n="589"/> mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils<lb/> dendritisch oder gestrickt<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den<lb/> ich von der Güte des Hrn. <hi rendition="#aq">Dr</hi>. <hi rendition="#g">Crichton</hi> aus London erhalten, über-<lb/> trifft an ausnehmender Eleganz alles was ich von noch so netten<lb/> Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.</p></note>; häufig krystallisirt; und<lb/> zwar meist cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyra-<lb/> miden, oder sechsseitigen Säulen ꝛc.; sämmtliche Kry-<lb/> stallisationen wieder in mancherley Abarten; bricht in cu-<lb/> bische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge; gröberes<lb/> oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt<lb/> sehr verschieden: z. B. 85 Bley, 13 Schwefel, außerdem<lb/> auch (z. B. das Harzer) etwas Schwefel-Silber. Ue-<lb/> berhaupt eins der gemeinsten Erze.</p> <p rendition="#l1em">Der <hi rendition="#g">Bleyschweif</hi>, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">plumbago</hi></hi> (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mine de<lb/> plomb compacte</hi></hi>) ist mehr stahlgrau, schimmernd, wei-<lb/> cher als der Bleyglanz, mehr abfärbend; immer unge-<lb/> formt, und etwas Schwefel-Spiesglanz haltend. Fundort<lb/> unter andern bey Clausthal, und in Derbyshire<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Die berühmten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Slickensides</hi></hi> in den derbyshirer Gruben sind<lb/> spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 532.),<lb/> die wie mit einem dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind,<lb/> der aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll.<lb/> Beym Brechen desselben entstehen durch Beytritt der atmosphäri-<lb/> schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio-<lb/> nen. – s. W. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Jones's</hi><hi rendition="#i">physiological disquisitions</hi>. Lond</hi>. 1781. 4.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 5. 11 u. f.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Schwarz Bleyerz</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich<lb/> weißen Strich; hat einen eigenen fast dem metallischen<lb/> sich nähernden Glanz; meist krystallisirt, in kleinen sechs-<lb/> seitigen Säulen. Fundort unter andern bey Freyberg,<lb/> wo es auf 60 <hi rendition="#aq">p. C.</hi> Bley hält.</p> <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#g">Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath</hi>. <hi rendition="#g">He-<lb/> terochrom</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plomb carbonaté</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder<lb/> weniger durchscheinend; meist gleichsam demantglänzend;<lb/> sowohl derb, als krystallisirt in Nadeln oder vier- und<lb/> sechsseitigen Säulen. Gehalt des von Leadhills in<lb/> Schottland (nach Klaproth) = 82 Bleyoxyd, 16 Koh-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [589/0611]
mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils
dendritisch oder gestrickt *); häufig krystallisirt; und
zwar meist cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyra-
miden, oder sechsseitigen Säulen ꝛc.; sämmtliche Kry-
stallisationen wieder in mancherley Abarten; bricht in cu-
bische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge; gröberes
oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt
sehr verschieden: z. B. 85 Bley, 13 Schwefel, außerdem
auch (z. B. das Harzer) etwas Schwefel-Silber. Ue-
berhaupt eins der gemeinsten Erze.
Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de
plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, wei-
cher als der Bleyglanz, mehr abfärbend; immer unge-
formt, und etwas Schwefel-Spiesglanz haltend. Fundort
unter andern bey Clausthal, und in Derbyshire **).
2. Schwarz Bleyerz.
Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich
weißen Strich; hat einen eigenen fast dem metallischen
sich nähernden Glanz; meist krystallisirt, in kleinen sechs-
seitigen Säulen. Fundort unter andern bey Freyberg,
wo es auf 60 p. C. Bley hält.
3. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath. He-
terochrom. Plomb carbonaté.
Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder
weniger durchscheinend; meist gleichsam demantglänzend;
sowohl derb, als krystallisirt in Nadeln oder vier- und
sechsseitigen Säulen. Gehalt des von Leadhills in
Schottland (nach Klaproth) = 82 Bleyoxyd, 16 Koh-
*) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den
ich von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten, über-
trifft an ausnehmender Eleganz alles was ich von noch so netten
Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind
spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 532.),
die wie mit einem dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind,
der aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll.
Beym Brechen desselben entstehen durch Beytritt der atmosphäri-
schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio-
nen. – s. W. Jones's physiological disquisitions. Lond. 1781. 4.
p. 5. 11 u. f.
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