Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in manchen
Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey
Clausthal, schilfähnliche Abdrücke enthält, die für die
Geogenie um so merkwürdiger werden, da es wahrschein-
licher Weise die allerältesten Spuren von organisirter
Schöpfung aus unserm Planeten sind.

8. Sandstein.

Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht zu-
sammen gekittet. Das Cäment ist von verschiedener
Art; z. B. kalkartig: oder thonartig; oder eisenschüs-
sig; zuweilen aber auch selbst quarzartig, da dann sol-
cher Sandstein in körnigen gemeinen Quarz (S. 472.)
übergeht.

a. Eigentlicher Sandstein.

Theils in mächtigen Lagern; theils mit krystallini-
schem Korn; theils mit Abdrücken von Petrefacten der
Vorwelt und zwar aus beiden Reichen organisirter
Körper.

Zum Sandstein von besonderer Gestalt gehört vor-
züglich der, so sich bey Clausenburg in Kugeln der ver-
schiedensten Größe findet.

Des so genannten krystallisirten Sandsteins von Fon-
tainebleau ist oben gehörigen Orts beym Kalkspath
(S. 521.) Erwähnung geschehen. Eher verdient derje-
nige hier seine Stelle, der im Wirtembergischen bey
Stuttgart und Tübingen bricht.

b. Uebermengter Sandstein.

Am allermeinsten mit Glimmer.

Aber auch mit manchen andern Fossilien, z. B. außer
dem Glimmer mit kleinen Brauneisenstein-Würfelchen
in dem sonderbaren Muttergestein des rothen Bleyerzes
von Beresofsk im Catharinburgischen.

Und so findet auch wohl der Topasfels des
Schneckensteins im Voigtlande (S. 491.) hier füglich
seine Stelle, der aus einem in körnigen Quarz über-
gehenden Sandstein zu bestehen scheint, welcher mit
nadelförmigem schwarzem Stangenschörl, gemeinem dich-

So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in manchen
Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey
Clausthal, schilfähnliche Abdrücke enthält, die für die
Geogenie um so merkwürdiger werden, da es wahrschein-
licher Weise die allerältesten Spuren von organisirter
Schöpfung aus unserm Planeten sind.

8. Sandstein.

Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht zu-
sammen gekittet. Das Cäment ist von verschiedener
Art; z. B. kalkartig: oder thonartig; oder eisenschüs-
sig; zuweilen aber auch selbst quarzartig, da dann sol-
cher Sandstein in körnigen gemeinen Quarz (S. 472.)
übergeht.

a. Eigentlicher Sandstein.

Theils in mächtigen Lagern; theils mit krystallini-
schem Korn; theils mit Abdrücken von Petrefacten der
Vorwelt und zwar aus beiden Reichen organisirter
Körper.

Zum Sandstein von besonderer Gestalt gehört vor-
züglich der, so sich bey Clausenburg in Kugeln der ver-
schiedensten Größe findet.

Des so genannten krystallisirten Sandsteins von Fon-
tainebleau ist oben gehörigen Orts beym Kalkspath
(S. 521.) Erwähnung geschehen. Eher verdient derje-
nige hier seine Stelle, der im Wirtembergischen bey
Stuttgart und Tübingen bricht.

b. Uebermengter Sandstein.

Am allermeinsten mit Glimmer.

Aber auch mit manchen andern Fossilien, z. B. außer
dem Glimmer mit kleinen Brauneisenstein-Würfelchen
in dem sonderbaren Muttergestein des rothen Bleyerzes
von Beresofsk im Catharinburgischen.

Und so findet auch wohl der Topasfels des
Schneckensteins im Voigtlande (S. 491.) hier füglich
seine Stelle, der aus einem in körnigen Quarz über-
gehenden Sandstein zu bestehen scheint, welcher mit
nadelförmigem schwarzem Stangenschörl, gemeinem dich-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0568" xml:id="pb546_0001" n="546"/>
            <p rendition="#l1em">So z. B. <hi rendition="#g">Grauwacken-Schiefer</hi>, der in manchen<lb/>
Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey<lb/>
Clausthal, schilfähnliche Abdrücke enthält, die für die<lb/>
Geogenie um so merkwürdiger werden, da es wahrschein-<lb/>
licher Weise die allerältesten Spuren von organisirter<lb/>
Schöpfung aus unserm Planeten sind.</p>
            <p rendition="#indent-1">8. <hi rendition="#g">Sandstein</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Quarz in meist <hi rendition="#g">gleichförmigen</hi> Körnern dicht zu-<lb/>
sammen gekittet. Das Cäment ist von verschiedener<lb/>
Art; z. B. kalkartig: oder thonartig; oder eisenschüs-<lb/>
sig; zuweilen aber auch selbst quarzartig, da dann sol-<lb/>
cher Sandstein in körnigen gemeinen Quarz (S. 472.)<lb/>
übergeht.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Eigentlicher Sandstein</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils in mächtigen Lagern; theils mit krystallini-<lb/>
schem Korn; theils mit Abdrücken von Petrefacten der<lb/>
Vorwelt und zwar aus beiden Reichen organisirter<lb/>
Körper.</p>
            <p rendition="#l1em">Zum Sandstein von besonderer Gestalt gehört vor-<lb/>
züglich der, so sich bey Clausenburg in Kugeln der ver-<lb/>
schiedensten Größe findet.</p>
            <p rendition="#l1em">Des so genannten krystallisirten Sandsteins von Fon-<lb/>
tainebleau ist oben gehörigen Orts beym Kalkspath<lb/>
(S. 521.) Erwähnung geschehen. Eher verdient derje-<lb/>
nige hier seine Stelle, der im Wirtembergischen bey<lb/>
Stuttgart und Tübingen bricht.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Uebermengter Sandstein</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Am allermeinsten mit Glimmer.</p>
            <p rendition="#l1em">Aber auch mit manchen andern Fossilien, z. B. außer<lb/>
dem Glimmer mit kleinen Brauneisenstein-Würfelchen<lb/>
in dem sonderbaren Muttergestein des rothen Bleyerzes<lb/>
von Beresofsk im Catharinburgischen.</p>
            <p rendition="#l1em">Und so findet auch wohl der <hi rendition="#g">Topasfels</hi> des<lb/>
Schneckensteins im Voigtlande (S. 491.) hier füglich<lb/>
seine Stelle, der aus einem in körnigen Quarz über-<lb/>
gehenden Sandstein zu bestehen scheint, welcher mit<lb/>
nadelförmigem schwarzem Stangenschörl, gemeinem dich-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[546/0568] So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in manchen Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey Clausthal, schilfähnliche Abdrücke enthält, die für die Geogenie um so merkwürdiger werden, da es wahrschein- licher Weise die allerältesten Spuren von organisirter Schöpfung aus unserm Planeten sind. 8. Sandstein. Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht zu- sammen gekittet. Das Cäment ist von verschiedener Art; z. B. kalkartig: oder thonartig; oder eisenschüs- sig; zuweilen aber auch selbst quarzartig, da dann sol- cher Sandstein in körnigen gemeinen Quarz (S. 472.) übergeht. a. Eigentlicher Sandstein. Theils in mächtigen Lagern; theils mit krystallini- schem Korn; theils mit Abdrücken von Petrefacten der Vorwelt und zwar aus beiden Reichen organisirter Körper. Zum Sandstein von besonderer Gestalt gehört vor- züglich der, so sich bey Clausenburg in Kugeln der ver- schiedensten Größe findet. Des so genannten krystallisirten Sandsteins von Fon- tainebleau ist oben gehörigen Orts beym Kalkspath (S. 521.) Erwähnung geschehen. Eher verdient derje- nige hier seine Stelle, der im Wirtembergischen bey Stuttgart und Tübingen bricht. b. Uebermengter Sandstein. Am allermeinsten mit Glimmer. Aber auch mit manchen andern Fossilien, z. B. außer dem Glimmer mit kleinen Brauneisenstein-Würfelchen in dem sonderbaren Muttergestein des rothen Bleyerzes von Beresofsk im Catharinburgischen. Und so findet auch wohl der Topasfels des Schneckensteins im Voigtlande (S. 491.) hier füglich seine Stelle, der aus einem in körnigen Quarz über- gehenden Sandstein zu bestehen scheint, welcher mit nadelförmigem schwarzem Stangenschörl, gemeinem dich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/568
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/568>, abgerufen am 22.11.2024.