Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

*) Plin.

Wie gesagt, bloß aus Feldspath, Quarz und Glim-
mer. s. z. B. der antike Granito rosso. So auch
das berühmte ungeheure Geschiebe aus einem Sumpfe
am finnischen Meerbusen, das seines Gewichtes von drey
Millionen Pfund ungeachtet nach St. Petersburg trans-
portirt worden, um der Statüe Czaar Peters des
großen zur Basis zu dienen*).

Das berühmte Pe-tun-tse der Schinesen, ein
Haupt-Ingrediens ihres Porcellans, ist ebenfalls ein
eigentlicher Granit, dessen Feldspath in Verwitterung
steht.

b. Aftergranit.

So z. B. der statt des Glimmers Hornblende ent-
hält, wohin auch manche antike Arten gehören (nur
nicht der wahre Syenit).

c. Uebermengter Granit.

Der z. B. außer dem Feldspath, Quarz und Glim-
mer auch noch Hornblende oder Stangenschörl, Gra-
naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Eisen-
stein**) etc. enthält.

d. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath be-
steht, welcher dann, wenn er innig gemengt ist, nach
oryctognostischer Ansicht in den Grünstein (S. 508)
übergeht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin
man das Feldspath Avanturino vom weißem
Meere [S. 499 not. *)] rechnen kann etc.

*) u. f. - Vergl. auch H. Petrini bey Zoega de origine obelis-
corum. Rom. 1797. fol. pag. 648. Zumahl aber W. Hamil-
ton's Aegyptiaca. Lond. 1809. 4. pag. 68. not. +); und de
Roziere
in der großen Descr. de l'Egypte. Hist. nat. T. II.
1813. pag. 45. und T. III. 1818. pag. 461.
*) Die schwerste Last, die je durch Menschenkunst bewegt
worden. - Der große vaticanische Obelisk, den Fontana auf-
gerichtet, hält kaum den dritten Theil; nur 973537 Pfund. - s.
des Grafen Carbury monument eleve a la gloire de Pierre
le grand. Par.
1777. fol.
**) So namentlich, obschon nur in geringer Menge, in eini-
gen magnetischen Granitfelsen am Brocken auf dem Harz, die an
gewissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpentin-
fels die Richtung der Magnetnadel invertiren. s. Hausmann
im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84 u. f.

*) Plin.

Wie gesagt, bloß aus Feldspath, Quarz und Glim-
mer. s. z. B. der antike Granito rosso. So auch
das berühmte ungeheure Geschiebe aus einem Sumpfe
am finnischen Meerbusen, das seines Gewichtes von drey
Millionen Pfund ungeachtet nach St. Petersburg trans-
portirt worden, um der Statüe Czaar Peters des
großen zur Basis zu dienen*).

Das berühmte Pe-tun-tse der Schinesen, ein
Haupt-Ingrediens ihres Porcellans, ist ebenfalls ein
eigentlicher Granit, dessen Feldspath in Verwitterung
steht.

b. Aftergranit.

So z. B. der statt des Glimmers Hornblende ent-
hält, wohin auch manche antike Arten gehören (nur
nicht der wahre Syenit).

c. Uebermengter Granit.

Der z. B. außer dem Feldspath, Quarz und Glim-
mer auch noch Hornblende oder Stangenschörl, Gra-
naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Eisen-
stein**) ꝛc. enthält.

d. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath be-
steht, welcher dann, wenn er innig gemengt ist, nach
oryctognostischer Ansicht in den Grünstein (S. 508)
übergeht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin
man das Feldspath Avanturino vom weißem
Meere [S. 499 not. *)] rechnen kann ꝛc.

*) u. f. – Vergl. auch H. Petrini bey Zoega de origine obelis-
corum. Rom. 1797. fol. pag. 648. Zumahl aber W. Hamil-
ton's Aegyptiaca. Lond. 1809. 4. pag. 68. not. †); und de
Rozière
in der großen Descr. de l'Egypte. Hist. nat. T. II.
1813. pag. 45. und T. III. 1818. pag. 461.
*) Die schwerste Last, die je durch Menschenkunst bewegt
worden. – Der große vaticanische Obelisk, den Fontana auf-
gerichtet, hält kaum den dritten Theil; nur 973537 Pfund. – s.
des Grafen Carbury monument élévé à la gloire de Pierre
le grand. Par.
1777. fol.
**) So namentlich, obschon nur in geringer Menge, in eini-
gen magnetischen Granitfelsen am Brocken auf dem Harz, die an
gewissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpentin-
fels die Richtung der Magnetnadel invertiren. s. Hausmann
im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84 u. f.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-2"><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0563" xml:id="pb541_0002" n="541"/><lb/>
u. f. &#x2013; Vergl. auch H. <hi rendition="#g">Petrini</hi> bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Zoega</hi><hi rendition="#i">de origine obelis</hi></hi>-<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">corum</hi>. Rom</hi>. 1797. <hi rendition="#aq">fol. pag</hi>. 648. Zumahl aber <hi rendition="#aq">W. <hi rendition="#k">Hamil</hi></hi>-<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ton's</hi><hi rendition="#i">Aegyptiaca</hi>. Lond</hi>. 1809. 4. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 68. <hi rendition="#aq">not</hi>. &#x2020;); und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">de<lb/>
Rozière</hi></hi> in der großen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Descr. de l'Egypte</hi>. Hist. nat. T</hi>. II.<lb/>
1813. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 45. und <hi rendition="#aq">T</hi>. III. 1818. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 461.</p></note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Plin</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Wie gesagt, bloß aus Feldspath, Quarz und Glim-<lb/>
mer. s. z. B. der antike <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Granito rosso</hi></hi>. So auch<lb/>
das berühmte ungeheure Geschiebe aus einem Sumpfe<lb/>
am finnischen Meerbusen, das seines Gewichtes von drey<lb/>
Millionen Pfund ungeachtet nach St. Petersburg trans-<lb/>
portirt worden, um der Statüe Czaar Peters des<lb/>
großen zur Basis zu dienen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die schwerste Last, die je durch Menschenkunst bewegt<lb/>
worden. &#x2013; Der große vaticanische Obelisk, den Fontana auf-<lb/>
gerichtet, hält kaum den dritten Theil; nur 973537 Pfund. &#x2013; s.<lb/>
des Grafen <hi rendition="#g">Carbury</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">monument élévé à la gloire de</hi><hi rendition="#g">Pierre</hi><lb/><hi rendition="#i">le grand</hi>. Par.</hi> 1777. <hi rendition="#aq">fol</hi>.</p></note>.</p>
            <p rendition="#l1em">Das berühmte <hi rendition="#g">Pe-tun-tse</hi> der Schinesen, ein<lb/>
Haupt-Ingrediens ihres Porcellans, ist ebenfalls ein<lb/>
eigentlicher Granit, dessen Feldspath in Verwitterung<lb/>
steht.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Aftergranit</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">So z. B. der statt des Glimmers Hornblende ent-<lb/>
hält, wohin auch manche antike Arten gehören (nur<lb/>
nicht der wahre <hi rendition="#g">Syenit</hi>).</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">c</hi>. <hi rendition="#g">Uebermengter Granit</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der z. B. außer dem Feldspath, Quarz und Glim-<lb/>
mer auch noch Hornblende oder Stangenschörl, Gra-<lb/>
naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Eisen-<lb/>
stein<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>So namentlich, obschon nur in geringer Menge, in eini-<lb/>
gen magnetischen Granitfelsen am Brocken auf dem Harz, die an<lb/>
gewissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-<lb/>
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpentin-<lb/>
fels die Richtung der Magnetnadel invertiren. s. <hi rendition="#g">Hausmann</hi><lb/>
im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84 u. f.</p></note> &#xA75B;c. enthält.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">d</hi>. <hi rendition="#g">Halbgranit</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath be-<lb/>
steht, welcher dann, wenn er innig gemengt ist, nach<lb/>
oryctognostischer Ansicht in den Grünstein (S. 508)<lb/>
übergeht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin<lb/>
man das <hi rendition="#g">Feldspath Avanturino</hi> vom weißem<lb/>
Meere [S. 499 <hi rendition="#aq">not</hi>. *)] rechnen kann &#xA75B;c.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[541/0563] *) Plin. Wie gesagt, bloß aus Feldspath, Quarz und Glim- mer. s. z. B. der antike Granito rosso. So auch das berühmte ungeheure Geschiebe aus einem Sumpfe am finnischen Meerbusen, das seines Gewichtes von drey Millionen Pfund ungeachtet nach St. Petersburg trans- portirt worden, um der Statüe Czaar Peters des großen zur Basis zu dienen *). Das berühmte Pe-tun-tse der Schinesen, ein Haupt-Ingrediens ihres Porcellans, ist ebenfalls ein eigentlicher Granit, dessen Feldspath in Verwitterung steht. b. Aftergranit. So z. B. der statt des Glimmers Hornblende ent- hält, wohin auch manche antike Arten gehören (nur nicht der wahre Syenit). c. Uebermengter Granit. Der z. B. außer dem Feldspath, Quarz und Glim- mer auch noch Hornblende oder Stangenschörl, Gra- naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Eisen- stein **) ꝛc. enthält. d. Halbgranit. Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath be- steht, welcher dann, wenn er innig gemengt ist, nach oryctognostischer Ansicht in den Grünstein (S. 508) übergeht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin man das Feldspath Avanturino vom weißem Meere [S. 499 not. *)] rechnen kann ꝛc. *) u. f. – Vergl. auch H. Petrini bey Zoega de origine obelis- corum. Rom. 1797. fol. pag. 648. Zumahl aber W. Hamil- ton's Aegyptiaca. Lond. 1809. 4. pag. 68. not. †); und de Rozière in der großen Descr. de l'Egypte. Hist. nat. T. II. 1813. pag. 45. und T. III. 1818. pag. 461. *) Die schwerste Last, die je durch Menschenkunst bewegt worden. – Der große vaticanische Obelisk, den Fontana auf- gerichtet, hält kaum den dritten Theil; nur 973537 Pfund. – s. des Grafen Carbury monument élévé à la gloire de Pierre le grand. Par. 1777. fol. **) So namentlich, obschon nur in geringer Menge, in eini- gen magnetischen Granitfelsen am Brocken auf dem Harz, die an gewissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob- gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpentin- fels die Richtung der Magnetnadel invertiren. s. Hausmann im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/563
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/563>, abgerufen am 22.11.2024.