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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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Stralenbrechung*); daher denn der Name Doppel-
spath
, Spatum disdiaclasticum (ehedem irrig so ge-
nannter isländischer Krystall, Androdamas etc.);
bricht theils ungeformt, theils stalaktitisch; theils wie
stängelich zusammengehäuft; häufigst aber auch krystalli-
sirt; zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte
Canondrusen etc. (- tab. II. fig. 10. -); theils
verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger stumpf-
winkeliger Spitze (- tab. II. fig. 11. -); oder in
sechsseitigen Tafeln, die dann theils in die Säule über-
gehen, oder in einfachen oder doppelten dreyseitigen
Pyramiden (- tab. II. fig. 1. -), letztere theils so
platt niedrig, daß sie Linsen bilden, als so genannter
Nagelkopfspath etc., theils in Rhomben; theils in
sechsseitigen Pyramiden, als so genannte Schweins-
zähne
etc. Gewicht = 2715. Gehalt (nach Stro-
meyer) = 56,15 Kalkerde, 43,70 Kohlensäure. Ueber-
gang in körnigen Kalkstein, in Braunspath etc.

Hierher gehört auch der irrig so genannte krystal-
lisirte Sandstein
(Fr. gres crystallise) von Fon-
tainebleau. Gelblichgrau; nur in Splittern durchschei-
nend; inwendig mattschimmernd; ohne deutliches Spath-
gefüge; sondern mit splitterigem Bruche; rhomboidal
krystallisirt mit rauher Außenfläche. Gewicht = 2611.

2. Arragonit.

Meist graulichweiß, ins Blauliche; durchscheinend;
von Glasglanz und blätterigem Bruch; krystallisirt in
sechsseitigen Säulen (- tab. II. fig. 10. -) häufig als
Zwillingskrystal (Fr. macle); theils wie aus mehreren
kleinen stängelicht zusammengehäuft; sein Gefüge der
Länge nach concentrisch. Gewicht = 2778. Gehalt
(nach Stromeyer**)) = 53,62 Kalkerde, 2,31 Stron-
tianerde, 42,44 Kohlensäure, 0,30 Wasser. Hat den
Namen von seinem Fundort, wo er nesterweise in zi
gelrothem Gyps bricht.

*) s. Newton's optice, pag. 271. 356. 376. und 394. der Clar-
keschen
Ausgabe von 1719.
**) Im II. B. der Commentat. Societ. Regiae scientiar. Got-
tingens. recentior. 1813.Hausmann im Magazin der Berliner naturforsch. Ge-
sellsch. III. Jahrg. I. Quart.

Stralenbrechung*); daher denn der Name Doppel-
spath
, Spatum disdiaclasticum (ehedem irrig so ge-
nannter isländischer Krystall, Androdamas etc.);
bricht theils ungeformt, theils stalaktitisch; theils wie
stängelich zusammengehäuft; häufigst aber auch krystalli-
sirt; zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte
Canondrusen ꝛc. (– tab. II. fig. 10. –); theils
verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger stumpf-
winkeliger Spitze (– tab. II. fig. 11. –); oder in
sechsseitigen Tafeln, die dann theils in die Säule über-
gehen, oder in einfachen oder doppelten dreyseitigen
Pyramiden (– tab. II. fig. 1. –), letztere theils so
platt niedrig, daß sie Linsen bilden, als so genannter
Nagelkopfspath ꝛc., theils in Rhomben; theils in
sechsseitigen Pyramiden, als so genannte Schweins-
zähne
ꝛc. Gewicht = 2715. Gehalt (nach Stro-
meyer) = 56,15 Kalkerde, 43,70 Kohlensäure. Ueber-
gang in körnigen Kalkstein, in Braunspath ꝛc.

Hierher gehört auch der irrig so genannte krystal-
lisirte Sandstein
(Fr. grès crystallisé) von Fon-
tainebleau. Gelblichgrau; nur in Splittern durchschei-
nend; inwendig mattschimmernd; ohne deutliches Spath-
gefüge; sondern mit splitterigem Bruche; rhomboidal
krystallisirt mit rauher Außenfläche. Gewicht = 2611.

2. Arragonit.

Meist graulichweiß, ins Blauliche; durchscheinend;
von Glasglanz und blätterigem Bruch; krystallisirt in
sechsseitigen Säulen (– tab. II. fig. 10. –) häufig als
Zwillingskrystal (Fr. macle); theils wie aus mehreren
kleinen stängelicht zusammengehäuft; sein Gefüge der
Länge nach concentrisch. Gewicht = 2778. Gehalt
(nach Stromeyer**)) = 53,62 Kalkerde, 2,31 Stron-
tianerde, 42,44 Kohlensäure, 0,30 Wasser. Hat den
Namen von seinem Fundort, wo er nesterweise in zi
gelrothem Gyps bricht.

*) s. Newton's optice, pag. 271. 356. 376. und 394. der Clar-
keschen
Ausgabe von 1719.
**) Im II. B. der Commentat. Societ. Regiae scientiar. Got-
tingens. recentior. 1813.Hausmann im Magazin der Berliner naturforsch. Ge-
sellsch. III. Jahrg. I. Quart.
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[521/0543] Stralenbrechung *); daher denn der Name Doppel- spath, Spatum disdiaclasticum (ehedem irrig so ge- nannter isländischer Krystall, Androdamas etc.); bricht theils ungeformt, theils stalaktitisch; theils wie stängelich zusammengehäuft; häufigst aber auch krystalli- sirt; zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte Canondrusen ꝛc. (– tab. II. fig. 10. –); theils verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger stumpf- winkeliger Spitze (– tab. II. fig. 11. –); oder in sechsseitigen Tafeln, die dann theils in die Säule über- gehen, oder in einfachen oder doppelten dreyseitigen Pyramiden (– tab. II. fig. 1. –), letztere theils so platt niedrig, daß sie Linsen bilden, als so genannter Nagelkopfspath ꝛc., theils in Rhomben; theils in sechsseitigen Pyramiden, als so genannte Schweins- zähne ꝛc. Gewicht = 2715. Gehalt (nach Stro- meyer) = 56,15 Kalkerde, 43,70 Kohlensäure. Ueber- gang in körnigen Kalkstein, in Braunspath ꝛc. Hierher gehört auch der irrig so genannte krystal- lisirte Sandstein (Fr. grès crystallisé) von Fon- tainebleau. Gelblichgrau; nur in Splittern durchschei- nend; inwendig mattschimmernd; ohne deutliches Spath- gefüge; sondern mit splitterigem Bruche; rhomboidal krystallisirt mit rauher Außenfläche. Gewicht = 2611. 2. Arragonit. Meist graulichweiß, ins Blauliche; durchscheinend; von Glasglanz und blätterigem Bruch; krystallisirt in sechsseitigen Säulen (– tab. II. fig. 10. –) häufig als Zwillingskrystal (Fr. macle); theils wie aus mehreren kleinen stängelicht zusammengehäuft; sein Gefüge der Länge nach concentrisch. Gewicht = 2778. Gehalt (nach Stromeyer **)) = 53,62 Kalkerde, 2,31 Stron- tianerde, 42,44 Kohlensäure, 0,30 Wasser. Hat den Namen von seinem Fundort, wo er nesterweise in zi gelrothem Gyps bricht. *) s. Newton's optice, pag. 271. 356. 376. und 394. der Clar- keschen Ausgabe von 1719. **) Im II. B. der Commentat. Societ. Regiae scientiar. Got- tingens. recentior. 1813. Hausmann im Magazin der Berliner naturforsch. Ge- sellsch. III. Jahrg. I. Quart.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/543>, abgerufen am 22.11.2024.