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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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Thiere und Gewächse zurück bringen. Der Con-
dor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel tödten Käl-
ber, Ziegen, Schafe etc. Der Fischadler und so viele
Wasservögel sind den Fischen und ihrem Leich so wie
die Habichte, Sperber, Aelstern etc. dem Hausgeflügel
gefährlich. Die Sperlinge und andere kleine Sang-
vögel schaden der Saat, den Weintrauben und Obst-
bäumen u. s. w. Und endlich werden freylich nicht bloß
brauchbare Gewächse, sondern auch eben so wohl wu-
cherndes Unkraut durch die Vögel verpflanzt. Wirk-
lich giftige Thiere finden sich aber in dieser Classe
eben so wenig, als in der vorigen.

§. 79.

Da die Bildung der Vögel, im Ganzen genom-
men, ziemlich einförmig ist, und gewisse Theile ihres
Körpers, wie der Schnabel und die Füße, die sich
auf ihre ganze Lebensart, Nahrung etc. beziehen, schon
an sich so viel von ihrem Total-Habitus bestimmen;
so haben die mehresten Ornithologen auch ihre Classi-
fication auf die Verschiedenheit des einen oder des
andern von den genannten Theilen gegründet; Klein
z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring auf
die Bedeckung der Beine, Brisson auf beides in
Verbindung mit der Beschaffenheit des Schnabels etc.
Linne nimmt in dem Plan seines Systems der Vö-
gel auch auf die Bildung mehrerer Theile zugleich,
und so ziemlich auf den ganzen Habitus, Rücksicht;
nur scheint er sich in der Ausführung zuweilen
vergessen zu haben: wenigstens begreift man nicht, wie
Papageyen, Colibrite und Krähen bey ihm in eine
Ordnung verbunden, hingegen Tauben und Hühner in
zwey Ordnungen von einander gerissen, und mehr
Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen
werden dursten.

Thiere und Gewächse zurück bringen. Der Con-
dor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel tödten Käl-
ber, Ziegen, Schafe ꝛc. Der Fischadler und so viele
Wasservögel sind den Fischen und ihrem Leich so wie
die Habichte, Sperber, Aelstern ꝛc. dem Hausgeflügel
gefährlich. Die Sperlinge und andere kleine Sang-
vögel schaden der Saat, den Weintrauben und Obst-
bäumen u. s. w. Und endlich werden freylich nicht bloß
brauchbare Gewächse, sondern auch eben so wohl wu-
cherndes Unkraut durch die Vögel verpflanzt. Wirk-
lich giftige Thiere finden sich aber in dieser Classe
eben so wenig, als in der vorigen.

§. 79.

Da die Bildung der Vögel, im Ganzen genom-
men, ziemlich einförmig ist, und gewisse Theile ihres
Körpers, wie der Schnabel und die Füße, die sich
auf ihre ganze Lebensart, Nahrung ꝛc. beziehen, schon
an sich so viel von ihrem Total-Habitus bestimmen;
so haben die mehresten Ornithologen auch ihre Classi-
fication auf die Verschiedenheit des einen oder des
andern von den genannten Theilen gegründet; Klein
z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring auf
die Bedeckung der Beine, Brisson auf beides in
Verbindung mit der Beschaffenheit des Schnabels ꝛc.
Linné nimmt in dem Plan seines Systems der Vö-
gel auch auf die Bildung mehrerer Theile zugleich,
und so ziemlich auf den ganzen Habitus, Rücksicht;
nur scheint er sich in der Ausführung zuweilen
vergessen zu haben: wenigstens begreift man nicht, wie
Papageyen, Colibrite und Krähen bey ihm in eine
Ordnung verbunden, hingegen Tauben und Hühner in
zwey Ordnungen von einander gerissen, und mehr
Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen
werden dursten.

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[128/0150] Thiere und Gewächse zurück bringen. Der Con- dor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel tödten Käl- ber, Ziegen, Schafe ꝛc. Der Fischadler und so viele Wasservögel sind den Fischen und ihrem Leich so wie die Habichte, Sperber, Aelstern ꝛc. dem Hausgeflügel gefährlich. Die Sperlinge und andere kleine Sang- vögel schaden der Saat, den Weintrauben und Obst- bäumen u. s. w. Und endlich werden freylich nicht bloß brauchbare Gewächse, sondern auch eben so wohl wu- cherndes Unkraut durch die Vögel verpflanzt. Wirk- lich giftige Thiere finden sich aber in dieser Classe eben so wenig, als in der vorigen. §. 79. Da die Bildung der Vögel, im Ganzen genom- men, ziemlich einförmig ist, und gewisse Theile ihres Körpers, wie der Schnabel und die Füße, die sich auf ihre ganze Lebensart, Nahrung ꝛc. beziehen, schon an sich so viel von ihrem Total-Habitus bestimmen; so haben die mehresten Ornithologen auch ihre Classi- fication auf die Verschiedenheit des einen oder des andern von den genannten Theilen gegründet; Klein z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring auf die Bedeckung der Beine, Brisson auf beides in Verbindung mit der Beschaffenheit des Schnabels ꝛc. Linné nimmt in dem Plan seines Systems der Vö- gel auch auf die Bildung mehrerer Theile zugleich, und so ziemlich auf den ganzen Habitus, Rücksicht; nur scheint er sich in der Ausführung zuweilen vergessen zu haben: wenigstens begreift man nicht, wie Papageyen, Colibrite und Krähen bey ihm in eine Ordnung verbunden, hingegen Tauben und Hühner in zwey Ordnungen von einander gerissen, und mehr Verbindungen oder Trennungen dieser Art zugelassen werden dursten.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/150>, abgerufen am 23.11.2024.