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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere,
wie der Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backo-
fens: noch andere, wie manche Meisen, Kernbeißer etc.
die von einem Beutel u. s. w.*)

§. 70.

Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll-
endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de-
ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der
Vögel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B.
legen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher-
chen und mehresten Tauben ihrer zweye; die Möven
drey, die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal-
ben sechs bis acht; die Rebhühner und Wachteln
vierzehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man
ihm die Eyer nach und nach wegnimmt**), bis
fünfzig und darüber. Zuweilen geben auch manche
Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer
von sich, die aber zum Brüten untauglich sind und
Windeyer (ova subventanea, cynosura, zephy-
ria, hypenemia
) heißen.

§. 71.

Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey den
Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird,
muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey,
mittelst des Brütens bewirkt werden. Nur der
Kukkuk brütet seine Eyer nicht selbst aus, sondern
überläßt es den Grasmücken oder Bachstelzen etc.,
in deren Nest er sein Ey gelegt hat. Hingegen

*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern
verschiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther.
Nürnb. 1772. Fol.
**) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkür-
liche
Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus unwill-
kürlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.

Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere,
wie der Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backo-
fens: noch andere, wie manche Meisen, Kernbeißer ꝛc.
die von einem Beutel u. s. w.*)

§. 70.

Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll-
endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de-
ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der
Vögel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B.
legen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher-
chen und mehresten Tauben ihrer zweye; die Möven
drey, die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal-
ben sechs bis acht; die Rebhühner und Wachteln
vierzehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man
ihm die Eyer nach und nach wegnimmt**), bis
fünfzig und darüber. Zuweilen geben auch manche
Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer
von sich, die aber zum Brüten untauglich sind und
Windeyer (ova subventanea, cynosura, zephy-
ria, hypenemia
) heißen.

§. 71.

Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey den
Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird,
muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey,
mittelst des Brütens bewirkt werden. Nur der
Kukkuk brütet seine Eyer nicht selbst aus, sondern
überläßt es den Grasmücken oder Bachstelzen ꝛc.,
in deren Nest er sein Ey gelegt hat. Hingegen

*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern
verschiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther.
Nürnb. 1772. Fol.
**) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkür-
liche
Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus unwill-
kürlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.
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[123/0145] Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backo- fens: noch andere, wie manche Meisen, Kernbeißer ꝛc. die von einem Beutel u. s. w. *) §. 70. Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll- endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de- ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der Vögel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B. legen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher- chen und mehresten Tauben ihrer zweye; die Möven drey, die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal- ben sechs bis acht; die Rebhühner und Wachteln vierzehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man ihm die Eyer nach und nach wegnimmt **), bis fünfzig und darüber. Zuweilen geben auch manche Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum Brüten untauglich sind und Windeyer (ova subventanea, cynosura, zephy- ria, hypenemia) heißen. §. 71. Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst des Brütens bewirkt werden. Nur der Kukkuk brütet seine Eyer nicht selbst aus, sondern überläßt es den Grasmücken oder Bachstelzen ꝛc., in deren Nest er sein Ey gelegt hat. Hingegen *) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern verschiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther. Nürnb. 1772. Fol. **) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkür- liche Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus unwill- kürlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/145>, abgerufen am 24.11.2024.