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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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VII. MULTUNGULA. (Belluae,
die mehresten Pachydermata Cuv.)

Meist sehr große, aber unförmliche, borstige oder
dünn behaarte Säugethiere, mit mehr als zwey
Klauen an jedem Fuß. Also mit Inbegriff der
Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier
Klauen.

39. Sus. Rostrum truncatum, prominens, mo-
bile. Dentes primores
(plerisque) superiores
4, convergentes, inferiores 6, prominentes;
laniarii superiores 2, inferiores 2, exserti.

1. + Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild
boar
, dieses the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa.

Das wilde Schwein hat eine längere Schnauze und
überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere
aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Haus-
schwein, niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer
von schwarzgrauer Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze
Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal
omnivorum
. Das Weibchen wirft nicht selten zwey
Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein
Mahl. - In America, wohin diese Schweine aus
Europa übergebracht worden, sind sie theils verwildert.
(Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr
als noch ein Mahl so groß, als ihre europäischen
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine aben-
teuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe
Spanne lang waren etc. - Die schinesischen (Fr. co-
chons de Siam
) haben kürzere Beine und einen aus-
geschweiften Rücken ohne Mähne. - In Schweden
und Ungarn findet sich nicht selten eine Spielart mit
ungespaltenen Klauen, die schon den Alten bekannt war,
so wie man auch welche mit fünf Klauen gesehen hat.

VII. MULTUNGULA. (Belluae,
die mehresten Pachydermata Cuv.)

Meist sehr große, aber unförmliche, borstige oder
dünn behaarte Säugethiere, mit mehr als zwey
Klauen an jedem Fuß. Also mit Inbegriff der
Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier
Klauen.

39. Sus. Rostrum truncatum, prominens, mo-
bile. Dentes primores
(plerisque) superiores
4, convergentes, inferiores 6, prominentes;
laniarii superiores 2, inferiores 2, exserti.

1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild
boar
, dieses the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa.

Das wilde Schwein hat eine längere Schnauze und
überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere
aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Haus-
schwein, niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer
von schwarzgrauer Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze
Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal
omnivorum
. Das Weibchen wirft nicht selten zwey
Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein
Mahl. – In America, wohin diese Schweine aus
Europa übergebracht worden, sind sie theils verwildert.
(Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr
als noch ein Mahl so groß, als ihre europäischen
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine aben-
teuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe
Spanne lang waren ꝛc. – Die schinesischen (Fr. co-
chons de Siam
) haben kürzere Beine und einen aus-
geschweiften Rücken ohne Mähne. – In Schweden
und Ungarn findet sich nicht selten eine Spielart mit
ungespaltenen Klauen, die schon den Alten bekannt war,
so wie man auch welche mit fünf Klauen gesehen hat.

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[104/0126] VII. MULTUNGULA. (Belluae, die mehresten Pachydermata Cuv.) Meist sehr große, aber unförmliche, borstige oder dünn behaarte Säugethiere, mit mehr als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit Inbegriff der Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier Klauen. 39. Sus. Rostrum truncatum, prominens, mo- bile. Dentes primores (plerisque) superiores 4, convergentes, inferiores 6, prominentes; laniarii superiores 2, inferiores 2, exserti. 1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa. Das wilde Schwein hat eine längere Schnauze und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Haus- schwein, niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omnivorum. Das Weibchen wirft nicht selten zwey Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In America, wohin diese Schweine aus Europa übergebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr als noch ein Mahl so groß, als ihre europäischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine aben- teuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schinesischen (Fr. co- chons de Siam) haben kürzere Beine und einen aus- geschweiften Rücken ohne Mähne. – In Schweden und Ungarn findet sich nicht selten eine Spielart mit ungespaltenen Klauen, die schon den Alten bekannt war, so wie man auch welche mit fünf Klauen gesehen hat.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/126>, abgerufen am 24.11.2024.