tungen von warmblütigen Thieren, so ist es die Folge einer wirklich kränklichen Schwäche.
§. 43.
Der Aufenthalt der Säugethiere ist sehr verschieden. Die mehresten leben auf der Erde; manche, wie die Affen, Eichhörnchen etc., fast bloß auf Bäumen; einige, wie der Maulwurf, als eigentliche animalia subterranea, unter der Erde; andere bald auf dem Lande, bald im Wasser, wie die Biber, Seebären; und noch andere endlich bloß im Wasser, wie die Wallfische. - Hiernach sind nun auch ihre Füße oder ähnliche Bewegungswerkzeuge ver- schieden. Die mehresten haben vier Füße; der Mensch nur zwey, aber auch zwey Hände; die Affen hingegen vier Hände. Die Fin- ger und Zehen derjenigen Säugethiere, die im Wasser und auf dem Lande zugleich leben, sind durch eine Schwimmhaut verbunden. Bey den Fledermäusen sind die an den Vorderfüßen ungemein lang und dünne; und zwischen ihnen ist eine zarte Haut ausgespannt, die zum Flat- tern dient. Die Füße mancher Wasserthiere aus dieser Classe sind zum Rudern eingerichtet, und bey den Wallfischen ähneln sie gar einiger Maßen den Flossen der Fische; doch daß die Hinterflossen ohne Knochen sind, und horizon- tal, nicht wie ein Fischschwanz vertical, liegen. Einige wenige Säugethiere (solidungula)
tungen von warmblütigen Thieren, so ist es die Folge einer wirklich kränklichen Schwäche.
§. 43.
Der Aufenthalt der Säugethiere ist sehr verschieden. Die mehresten leben auf der Erde; manche, wie die Affen, Eichhörnchen ꝛc., fast bloß auf Bäumen; einige, wie der Maulwurf, als eigentliche animalia subterranea, unter der Erde; andere bald auf dem Lande, bald im Wasser, wie die Biber, Seebären; und noch andere endlich bloß im Wasser, wie die Wallfische. – Hiernach sind nun auch ihre Füße oder ähnliche Bewegungswerkzeuge ver- schieden. Die mehresten haben vier Füße; der Mensch nur zwey, aber auch zwey Hände; die Affen hingegen vier Hände. Die Fin- ger und Zehen derjenigen Säugethiere, die im Wasser und auf dem Lande zugleich leben, sind durch eine Schwimmhaut verbunden. Bey den Fledermäusen sind die an den Vorderfüßen ungemein lang und dünne; und zwischen ihnen ist eine zarte Haut ausgespannt, die zum Flat- tern dient. Die Füße mancher Wasserthiere aus dieser Classe sind zum Rudern eingerichtet, und bey den Wallfischen ähneln sie gar einiger Maßen den Flossen der Fische; doch daß die Hinterflossen ohne Knochen sind, und horizon- tal, nicht wie ein Fischschwanz vertical, liegen. Einige wenige Säugethiere (solidungula)
<TEI><textxmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance"xml:id="blume_hbnatur_000032"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0073"xml:id="pb051_0001"n="51"/>
tungen von warmblütigen Thieren, so ist es<lb/>
die Folge einer wirklich kränklichen Schwäche.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 43.</head><lb/><p>Der Aufenthalt der Säugethiere ist sehr<lb/>
verschieden. Die mehresten leben auf der Erde;<lb/>
manche, wie die Affen, Eichhörnchen ꝛc., fast<lb/>
bloß auf Bäumen; einige, wie der Maulwurf,<lb/>
als eigentliche <hirendition="#aq">animalia subterranea,</hi> unter<lb/>
der Erde; andere bald auf dem Lande, bald<lb/>
im Wasser, wie die Biber, Seebären; und<lb/>
noch andere endlich bloß im Wasser, wie die<lb/>
Wallfische. – Hiernach sind nun auch ihre<lb/>
Füße oder ähnliche Bewegungswerkzeuge ver-<lb/>
schieden. Die mehresten haben vier Füße;<lb/>
der Mensch nur zwey, aber auch zwey Hände;<lb/>
die Affen hingegen vier Hände. Die Fin-<lb/>
ger und Zehen derjenigen Säugethiere, die<lb/>
im Wasser und auf dem Lande zugleich leben,<lb/>
sind durch eine Schwimmhaut verbunden. Bey<lb/>
den Fledermäusen sind die an den Vorderfüßen<lb/>
ungemein lang und dünne; und zwischen ihnen<lb/>
ist eine zarte Haut ausgespannt, die zum Flat-<lb/>
tern dient. Die Füße mancher Wasserthiere<lb/>
aus dieser Classe sind zum Rudern eingerichtet,<lb/>
und bey den Wallfischen ähneln sie gar einiger<lb/>
Maßen den Flossen der Fische; doch daß die<lb/>
Hinterflossen ohne Knochen sind, und horizon-<lb/>
tal, nicht wie ein Fischschwanz vertical, liegen.<lb/>
Einige wenige Säugethiere (<hirendition="#aq">solidungula</hi>)<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[51/0073]
tungen von warmblütigen Thieren, so ist es
die Folge einer wirklich kränklichen Schwäche.
§. 43.
Der Aufenthalt der Säugethiere ist sehr
verschieden. Die mehresten leben auf der Erde;
manche, wie die Affen, Eichhörnchen ꝛc., fast
bloß auf Bäumen; einige, wie der Maulwurf,
als eigentliche animalia subterranea, unter
der Erde; andere bald auf dem Lande, bald
im Wasser, wie die Biber, Seebären; und
noch andere endlich bloß im Wasser, wie die
Wallfische. – Hiernach sind nun auch ihre
Füße oder ähnliche Bewegungswerkzeuge ver-
schieden. Die mehresten haben vier Füße;
der Mensch nur zwey, aber auch zwey Hände;
die Affen hingegen vier Hände. Die Fin-
ger und Zehen derjenigen Säugethiere, die
im Wasser und auf dem Lande zugleich leben,
sind durch eine Schwimmhaut verbunden. Bey
den Fledermäusen sind die an den Vorderfüßen
ungemein lang und dünne; und zwischen ihnen
ist eine zarte Haut ausgespannt, die zum Flat-
tern dient. Die Füße mancher Wasserthiere
aus dieser Classe sind zum Rudern eingerichtet,
und bey den Wallfischen ähneln sie gar einiger
Maßen den Flossen der Fische; doch daß die
Hinterflossen ohne Knochen sind, und horizon-
tal, nicht wie ein Fischschwanz vertical, liegen.
Einige wenige Säugethiere (solidungula)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/73>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.