Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast- a) Dicht. Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird b) Locker. Haarbraun: von einem schwammichten, theils 5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche *) Mann hat die bituminösen Holzflöze - diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei- ner catastrophirten Vorwelt - für eine Art Treib- holz halten wollen, das, so wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben S. 542. not. *.) durch Strömungen etc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so thier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau- Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losge- rissen und an die Küsten getrieben zu seyn. vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast- a) Dicht. Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird b) Locker. Haarbraun: von einem schwammichten, theils 5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche *) Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei- ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib- holz halten wollen, das, so wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben S. 542. not. *.) durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so thier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau- Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losge- rissen und an die Küsten getrieben zu seyn. <TEI> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0700" xml:id="pb678_0001" n="678"/> vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast-<lb/> letown in Derbyshire, zumahl in folgenden bei-<lb/> den Abarten.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Dicht.</p> <p rendition="#l1em">Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird<lb/> in der Warme weich; und ähnelt überhaupt in<lb/> dem äußern Habitus mehr noch als das folgende<lb/> dem vegetabilischen Cahutschuk.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Locker.</p> <p rendition="#l1em">Haarbraun: von einem schwammichten, theils<lb/> in Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als<lb/> die dichte Abart.</p> <p rendition="#indent-1">5. Bituminöses Holz. <hi rendition="#aq">Oryctodendron,<lb/> lignum fossile bituminosum</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie<lb/> z. B. das isländische Surtar-brandr oder Schwarz-<lb/> holz); mit wehr oder minder deutlicher Holz-<lb/> textur. Uebergang in Braunkohle und Pechkohle;<lb/> theils in mächtigen Flözen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen<lb/> für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei-<lb/> ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib-<lb/> holz halten wollen, das, so wie das frische an den<lb/> Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben<lb/> S. 542. <hi rendition="#aq">not</hi>. *.) durch Strömungen ꝛc. in solche<lb/> mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey.<lb/> Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B.<lb/> dasjenige so thier zu Lande bey Stade angeschwemmt<lb/> wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau-<lb/> Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus<lb/> Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losge-<lb/> rissen und an die Küsten getrieben zu seyn.</p></note>; theils alaunhaltig.</p> <p rendition="#l1em">Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche<lb/> Umber (namentlich die Cölnische) gehört, ist<lb/> durch Verwitterung dieses Holzes entstanden und<lb/> findet sich theils bey demselben in Flözen, theils<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [678/0700]
vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast-
letown in Derbyshire, zumahl in folgenden bei-
den Abarten.
a) Dicht.
Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird
in der Warme weich; und ähnelt überhaupt in
dem äußern Habitus mehr noch als das folgende
dem vegetabilischen Cahutschuk.
b) Locker.
Haarbraun: von einem schwammichten, theils
in Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als
die dichte Abart.
5. Bituminöses Holz. Oryctodendron,
lignum fossile bituminosum.
Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie
z. B. das isländische Surtar-brandr oder Schwarz-
holz); mit wehr oder minder deutlicher Holz-
textur. Uebergang in Braunkohle und Pechkohle;
theils in mächtigen Flözen *); theils alaunhaltig.
Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche
Umber (namentlich die Cölnische) gehört, ist
durch Verwitterung dieses Holzes entstanden und
findet sich theils bey demselben in Flözen, theils
*) Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei-
ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib-
holz halten wollen, das, so wie das frische an den
Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben
S. 542. not. *.) durch Strömungen ꝛc. in solche
mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey.
Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B.
dasjenige so thier zu Lande bey Stade angeschwemmt
wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau-
Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus
Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losge-
rissen und an die Küsten getrieben zu seyn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/700 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/700>, abgerufen am 16.07.2024. |