Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

*).

Messinggelb, ins Grünliche; kaum merklich
durchscheinend; von metallischem, schillerndem
Glänze; geradblätterig; weich. Gehalt (nach
Gmelin) = 17, 9 Thonerde, 43, 7 Kieselerde,
11, 2 Talkerde, 23, 7 Eisenkalk. Fundort im
harzburger Forst am Harz, in einem grünlich-
schwarzen, mit Serpentin und Asbest durch-
zogenen Urgrünstein.

12. Glimmer. Mica.

Meist rauchgrau in mancherley Abstufungen,
theils mit Silber- oder Messing-Glanz, oder
tombackbraun bis ins Schwarze; mehr oder we-
niger durchsichtig; meist geradeblätterig, selten,
krummblätterig (wie z. B. Mica hemisphaerica
Linn
.) Jene theils in Bogengröße; so z. B.
das russische Frauenglas oder Fensterglimmer
[Engl. Isinglaß. Russ. Sliuda*)]; die Blätter
elastisch biegsam; meist ungeformt, theils aber
krystallisirt und dieß gewöhnlich in sechsseitigen
Tafeln. Gewicht = 2934. Gehalt des russischen
Frauenglases (nach Klaproth) = 34, 25 Thon-
erde, 48 Kieselerde, 8, 75 Kali, 4, 50 Eisen-
kalk, 0, 5 Talkerde und Braunsteinkalk. Auch
eins der primitivsten und allgemeinst verbreiteten
Fossilien in unserer Erdrinde; in allen dreyen
Hauptarten von Gebirgen (§. 227-230).

13. Lepidolith, Lillalit. (Fr. Mica grenu).

Lillaroth, theils ins Graue, Bräunliche etc.;
an den Kanten durchscheinend; schimmernd;

*) J. Fr. L. Hausmann in den Norddeutschen Bey-
trägen zur Berg- und Hüttenkunde 1. St. S. 1.
*) Von der merkwürdigen Eigenschaft des russischen
Frauenglases, daß es den Lichtstrahl ungebrochen
und vollkommen parallel durchgehen läßt, und
dem nützlichen Gebrauch den man folglich davon
den astronomischen Instrumenten machen kann,
s. des Hrn. B. von Zach monatl. Corresp. III. B.
p. 239 u. f.

*).

Messinggelb, ins Grünliche; kaum merklich
durchscheinend; von metallischem, schillerndem
Glänze; geradblätterig; weich. Gehalt (nach
Gmelin) = 17, 9 Thonerde, 43, 7 Kieselerde,
11, 2 Talkerde, 23, 7 Eisenkalk. Fundort im
harzburger Forst am Harz, in einem grünlich-
schwarzen, mit Serpentin und Asbest durch-
zogenen Urgrünstein.

12. Glimmer. Mica.

Meist rauchgrau in mancherley Abstufungen,
theils mit Silber- oder Messing-Glanz, oder
tombackbraun bis ins Schwarze; mehr oder we-
niger durchsichtig; meist geradeblätterig, selten,
krummblätterig (wie z. B. Mica hemisphaerica
Linn
.) Jene theils in Bogengröße; so z. B.
das russische Frauenglas oder Fensterglimmer
[Engl. Isinglaß. Russ. Sliuda*)]; die Blätter
elastisch biegsam; meist ungeformt, theils aber
krystallisirt und dieß gewöhnlich in sechsseitigen
Tafeln. Gewicht = 2934. Gehalt des russischen
Frauenglases (nach Klaproth) = 34, 25 Thon-
erde, 48 Kieselerde, 8, 75 Kali, 4, 50 Eisen-
kalk, 0, 5 Talkerde und Braunsteinkalk. Auch
eins der primitivsten und allgemeinst verbreiteten
Fossilien in unserer Erdrinde; in allen dreyen
Hauptarten von Gebirgen (§. 227-230).

13. Lepidolith, Lillalit. (Fr. Mica grenu).

Lillaroth, theils ins Graue, Bräunliche ꝛc.;
an den Kanten durchscheinend; schimmernd;

*) J. Fr. L. Hausmann in den Norddeutschen Bey-
trägen zur Berg- und Hüttenkunde 1. St. S. 1.
*) Von der merkwürdigen Eigenschaft des russischen
Frauenglases, daß es den Lichtstrahl ungebrochen
und vollkommen parallel durchgehen läßt, und
dem nützlichen Gebrauch den man folglich davon
den astronomischen Instrumenten machen kann,
s. des Hrn. B. von Zach monatl. Corresp. III. B.
p. 239 u. f.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-1"><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0623" xml:id="pb601_0002" n="601"/>
J. Fr. L. Hausmann in den Norddeutschen Bey-<lb/>
trägen zur Berg- und Hüttenkunde 1. St. S. 1.</p></note>.</p>
            <p rendition="#l1em">Messinggelb, ins Grünliche; kaum merklich<lb/>
durchscheinend; von metallischem, schillerndem<lb/>
Glänze; geradblätterig; weich. Gehalt (nach<lb/>
Gmelin) = 17, 9 Thonerde, 43, 7 Kieselerde,<lb/>
11, 2 Talkerde, 23, 7 Eisenkalk. Fundort im<lb/>
harzburger Forst am Harz, in einem grünlich-<lb/>
schwarzen, mit Serpentin und Asbest durch-<lb/>
zogenen Urgrünstein.</p>
            <p rendition="#indent-1">12. Glimmer. <hi rendition="#aq">Mica</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist rauchgrau in mancherley Abstufungen,<lb/>
theils mit Silber- oder Messing-Glanz, oder<lb/>
tombackbraun bis ins Schwarze; mehr oder we-<lb/>
niger durchsichtig; meist geradeblätterig, selten,<lb/>
krummblätterig (wie z. B. <hi rendition="#aq">Mica <hi rendition="#i">hemisphaerica</hi><lb/><hi rendition="#k">Linn</hi></hi>.) Jene theils in Bogengröße; so z. B.<lb/>
das russische Frauenglas oder Fensterglimmer<lb/>
[Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Isinglaß</hi></hi>. Russ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sliuda</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von der merkwürdigen Eigenschaft des russischen<lb/>
Frauenglases, daß es den Lichtstrahl ungebrochen<lb/>
und vollkommen parallel durchgehen läßt, und<lb/>
dem nützlichen Gebrauch den man folglich davon<lb/>
den astronomischen Instrumenten machen kann,<lb/>
s. des Hrn. B. von Zach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">monatl. Corresp</hi></hi>. III. <hi rendition="#aq">B</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 239 u. f.</p></note>]; die Blätter<lb/>
elastisch biegsam; meist ungeformt, theils aber<lb/>
krystallisirt und dieß gewöhnlich in sechsseitigen<lb/>
Tafeln. Gewicht = 2934. Gehalt des russischen<lb/>
Frauenglases (nach Klaproth) = 34, 25 Thon-<lb/>
erde, 48 Kieselerde, 8, 75 Kali, 4, 50 Eisen-<lb/>
kalk, 0, 5 Talkerde und Braunsteinkalk. Auch<lb/>
eins der primitivsten und allgemeinst verbreiteten<lb/>
Fossilien in unserer Erdrinde; in allen dreyen<lb/>
Hauptarten von Gebirgen (§. 227-230).</p>
            <p rendition="#indent-1">13. Lepidolith, Lillalit. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mica grenu</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Lillaroth, theils ins Graue, Bräunliche &#xA75B;c.;<lb/>
an den Kanten durchscheinend; schimmernd;<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[601/0623] *). Messinggelb, ins Grünliche; kaum merklich durchscheinend; von metallischem, schillerndem Glänze; geradblätterig; weich. Gehalt (nach Gmelin) = 17, 9 Thonerde, 43, 7 Kieselerde, 11, 2 Talkerde, 23, 7 Eisenkalk. Fundort im harzburger Forst am Harz, in einem grünlich- schwarzen, mit Serpentin und Asbest durch- zogenen Urgrünstein. 12. Glimmer. Mica. Meist rauchgrau in mancherley Abstufungen, theils mit Silber- oder Messing-Glanz, oder tombackbraun bis ins Schwarze; mehr oder we- niger durchsichtig; meist geradeblätterig, selten, krummblätterig (wie z. B. Mica hemisphaerica Linn.) Jene theils in Bogengröße; so z. B. das russische Frauenglas oder Fensterglimmer [Engl. Isinglaß. Russ. Sliuda *)]; die Blätter elastisch biegsam; meist ungeformt, theils aber krystallisirt und dieß gewöhnlich in sechsseitigen Tafeln. Gewicht = 2934. Gehalt des russischen Frauenglases (nach Klaproth) = 34, 25 Thon- erde, 48 Kieselerde, 8, 75 Kali, 4, 50 Eisen- kalk, 0, 5 Talkerde und Braunsteinkalk. Auch eins der primitivsten und allgemeinst verbreiteten Fossilien in unserer Erdrinde; in allen dreyen Hauptarten von Gebirgen (§. 227-230). 13. Lepidolith, Lillalit. (Fr. Mica grenu). Lillaroth, theils ins Graue, Bräunliche ꝛc.; an den Kanten durchscheinend; schimmernd; *) J. Fr. L. Hausmann in den Norddeutschen Bey- trägen zur Berg- und Hüttenkunde 1. St. S. 1. *) Von der merkwürdigen Eigenschaft des russischen Frauenglases, daß es den Lichtstrahl ungebrochen und vollkommen parallel durchgehen läßt, und dem nützlichen Gebrauch den man folglich davon den astronomischen Instrumenten machen kann, s. des Hrn. B. von Zach monatl. Corresp. III. B. p. 239 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/623
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/623>, abgerufen am 16.07.2024.